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Wirtschaftsnacht RheinlandWie zirkuläres Wirtschaften in Köln und NRW gefördert wird

3 min
Ein Smartphone mit einem Kreislauf-Symbol auf dem Bildschirm.

Smartphones bestehen aus verschiedenen Metallen - einige davon sind gefragte Ressourcen.

Produkte wiederverwerten, Materialien recyceln und Ressourcen sparen tut nicht nur der Umwelt gut. Unternehmen haben dadurch einen handfesten Wettbewerbsvorteil. 

Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft ist nicht nur für die Umwelt wichtig, auch für Unternehmen kann das Konzept ein Wettbewerbsvorteil sein. Hier spricht man allerdings eher von der „Circular Economy“: Während Kreislaufwirtschaft vor allem auf die Verwertung von Abfällen abzielt, bezieht der Begriff Circular Economy die gesamte Wertschöpfungskette mit ein, vom Design über Produktion und Nutzung bis hin zum Recycling. Circular Economy wird daher häufig auch mit zirkulärer Wertschöpfung übersetzt. 

Konkret bedeutet das zum Beispiel: Zirkulär wirtschaftende Unternehmen vermeiden es, ein bereits bestehendes Produkt durch ein neues mit gleicher Funktion zu ersetzen. Sie nutzen lieber die Dinge, die es schon gibt, intensiver – ein gutes Beispiel hierfür ist Car-Sharing. Sie reduzieren ihren Verbrauch an natürlichen Ressourcen und überlegen sich, wie sie stattdessen effizienter produzieren können. Sie verwenden entsorgte, aber noch funktionsfähige Produkte wieder, reparieren defekte Produkte oder überarbeiten veraltete. Zudem nutzen sie Materialien aus entsorgten Produkten oder sorgen dafür, dass nicht mehr verwendete Produkte die Chance auf ein zweites Leben haben.

EU-Regelung gibt den Takt vor

Circular Economy ist so bedeutend, dass sie auf allen politischen Ebenen gefördert wird. Die EU hat im Rahmen des Green Deals einen Aktionsplan für Kreislaufwirtschaft aufgelegt, damit will die Kommission den Übergang zu einer ressourceneffizienten, nachhaltigen sowie zirkulären Wirtschaft erreichen und dem Klimawandel entgegenwirken. Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, Wirtschaft und Gesellschaft bis 2050 treibhausgasneutral auszurichten und das Wirtschaftswachstum von der Ressourcennutzung zu entkoppeln.

Deutschland hat Ende 2024 eine neue nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie verabschiedet, die Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft einbeziehen soll. Auch in Nordrhein-Westfalen gibt es eine Vielzahl von Strategien und Initiativen, um die Transformation hin zu einer zirkulären Wirtschaft zu beschleunigen. Das Netzwerk „Runder Tisch Zirkuläre Wertschöpfung NRW“ beispielsweise unterstützt Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Kommunen in Nordrhein-Westfalen dabei, zirkuläre Wertschöpfungskonzepte zu erarbeiten und umzusetzen. Ähnliches bietet die „Effizienz-Agentur NRW“, die sich speziell an Industrie, Handwerk und Handel richtet.

Viel Unterstützung in Köln

Die Stadt Köln fördert Kreislaufwirtschaft durch den Aktionsplan „Köln Klimaneutral“ und das „Zero Waste Konzept“. Die TH Köln hat das „Circular Transformation Lab“ gegründet – ein Forschungscluster aus fünf Fakultäten, das nachhaltige Produktionsweisen entwickelt. Am Lehr- und Forschungsstandort Metabolon in Lindlar werden Konzepte für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft entwickelt. Auch das Institut der deutschen Wirtschaft, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt sowie das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik befassen sich mit dem Thema Circular Economy. Die städtische Wirtschaftsförderung Köln-Business fördert mit dem Programm „Kölner Rahmen“ zirkulär wirtschaftende Unternehmen in diesem Jahr mit insgesamt 150.000 Euro.

Und auch die „Kölner Stadt-Anzeiger Medien“, die am 5. November die Wirtschaftsnacht Rheinland veranstalten, machen nachhaltig wirtschaftende Unternehmen sichtbar. Im Rahmen der Preisverleihung zeichnen sie Firmen unter anderem in der Kategorie Nachhaltigkeit aus und würdigen damit unternehmerisches und ökonomisches Handeln, das ökologische und soziale Verantwortung übernimmt. (red)