Rezept für HummusDas legendäre Gericht des Sultans Saladin

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Schale mit Hummus, dekoriert mit Kichererbsen, Petersilie und Paprikapulver

In syrischen Kochbüchern aus dem 13. Jahrhunderts finden sich Hinweise auf Vorläuferrezepte des heutigen Hummus.

Hummus erfreut sich sowohl als Fertigprodukt als auch in Eigenherstellung wachsender Beliebtheit. Das selbstgemachte Püree bietet einige Vorteile – und lässt sich kreativ variieren.

Einheitsbrei? Von wegen! Weder Konsistenz noch Farbe des beigefarbenen Pürees überzeugen auf den ersten Blick. Aber: Hummus erfreut sich sowohl als Fertigprodukt als auch in Eigenherstellung wachsender Beliebtheit. Das Wort Hummus stammt aus dem Arabischen und bedeutet übersetzt Kichererbse. Die braunen Erbsen sind denn auch die Hauptzutat.

Aus welchem Land das vegane Gericht ursprünglich kommt, lässt sich nicht eindeutig klären. Einer Legende nach soll Sultan Saladin erstmals auf die Idee gekommen sein, Kichererbsen zu zerstampfen. Saladin hatte im 12. Jahrhundert die Kreuzritter aus Jerusalem vertrieben. Auch in syrischen Kochbüchern aus dem 13. Jahrhunderts finden sich Hinweise auf Vorläuferrezepte des heutigen Hummus. Die klassischen Zutaten des Dips ähneln sich jedoch in den meisten Rezepten: Kichererbsen, Sesampaste, Zitronensaft, Knoblauch, Kreuzkümmel und Salz.

Laut des Portals Ökotest ist das Hummus-Rezept nicht geschützt. Im vergangenen Jahr untersuchten die Tester 19 Fertigprodukte – und die üblichen Basiszutaten waren nicht in allen Varianten zu finden: Zitronensaft ersetzen Hersteller mitunter durch konservierende Säure, in anderen Aufstrichen fanden die Tester Verdickungsmittel und Konservierungsstoffe. Der markanteste Unterschied zwischen den getesteten Produkten lag jedoch in der Sesampaste – die getesteten Hummus-Varianten enthielten zwischen 4 und 26 Prozent davon.

Es gibt auch süß interpretierte Varianten von Hummus. Aus den USA stammt der Trend, Nüsse, Datteln, Schokolade oder Kakao beizumischen. Dazu kommen Gewürze wie Vanille oder Zimt. Gesünder sind Kichererbsen: Zubereitet liefern die Hülsenfrüchte zwischen 5 und 10 Prozent Protein – durch die Kombination mit Brot oder anderen Getreideprodukten werde das hochwertige Protein der Hülsenfrüchte noch aufgewertet, sagen Ernährungsexperten.

Brotaufstriche wie Hummus gelten deshalb vor allem für Menschen, die keine tierischen Lebensmittel essen, als gute Alternative – auch im Hinblick auf den Eiweißgehalt.

Ein Manko aus Umweltsicht sind laut des Bundeszentrums für Ernährung (BzfE) allerdings die Plastikverpackungen und Einweggläser, in denen der Aufstrich in Supermärkten verkauft wird. Wer Hummus aus getrockneten Kichererbsen selbst macht, reduziert automatisch den Verpackungsmüll.

Das Rezept

Für etwa vier Portionen benötigt man 240 Gramm gekochte Kichererbsen (Abtropfgewicht). Wenn es schnell gehen muss, eignen sich Kichererbsen aus der Dose. Ansonsten trockene Erbsen über Nacht mit etwas Natron einweichen und anschließend mehrfach abspülen. Die Kichererbsen mit 70 Milliliter Kichererbsenwasser (alternativ geht aber auch Leitungswasser), 45 Gramm Sesammus Tahin, drei Esslöffeln Zitronensaft, zwei Esslöffeln Olivenöl, je einem Teelöffel Salz und Kreuzkümmel sowie einer kleinen, geschälten und gehackten Knoblauchzehe mischen und mit dem Mixer zu sämigem Püree verarbeiten.

Je nach Geschmack lässt sich das Rezept zum Beispiel mit frischem Bärlauch, im Ofen gegartem Kürbis, Rote Bete, Karotten oder anderem Gemüse verfeinern. Kräuter oder Gemüse einfach nach Geschmack dazugeben und mitpürieren. Anschließend die Paste mit Petersilie, Paprikapulver und etwas Olivenöl garnieren und frisches Fladenbrot dazu reichen.


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