Lange Zeit war das Programm von 3sat ein im besten Sinne unspektakuläres Bildungsprogramm - ab April sollen neue Magazine neugierig machen, wie Gottfried Langenstein bei der Vorstellung des neuen 3sat-Programmschemas in Hamburg erklärte. Langenstein (53), zugleich Präsident von Arte und 3sat-Chef, schaut optimistisch in die Zukunft des Dreiländer-Kanals. Derzeit liege der Marktanteil bei 1,3 Prozent, erklärt er, der 3sat-Zuschauer sei fünf Jahre jünger als der ZDF-Zuschauer, also Mitte 50. Und auch die Konkurrenz zum deutsch-französischen Kulturkanal Arte sieht er nicht existenzgefährdend, AED und ZDF stünden zu dem Sender.

Zu den Novitäten ab April gehört „scobel“, das neue Magazin von Gert Scobel, der die Moderation des Magazin „delta“ und „Kulturzeit“ abgibt. „scobel“ - ab 3. April donnerstags um 21 Uhr - werde Reportagen, Dokus, eine Talk-Runde bieten, aber keine Talkshow. „Wir werden spannende Themen haben wie 'Kindstod' und auch versuchen herauszufinden, woher der Jazz kommt.“ Auch das Wissensmagazin „nano“ erhält am 31. März um 18.30 Uhr ein neues, helleres Studio und will dann auch „eine dicke Überraschung“ präsentieren, die die neue Moderatorin Kristina zur Mühlen (38) aber noch nicht verraten will.

Vorurteile abbauen

Die Wissenschaftsreihe „hitec“ wandert auf den Montag (21.30 Uhr), und von Montag bis Donnerstag laufen in der Zeit von 13.15 bis 17.15 Uhr Dokumentationen. Außerdem vorgesehen sind 17 Thementage wie „Der Traum von 68“ (6. 4.) oder „Echt Afrika“ (22. 5.), eine Themenwoche „Russland unzensiert“ (20. 2. bis 29. 2.) und Schwerpunkte zu Shakespeare (15. 3. bis 29. 3.).

Katrin Bauerfeind, TV-Moderatorin („Polylux“), und Henning Wehland, Sänger der Band H-BLOCKX, liefern sich eine Schnitzeljagd per Auto in sieben Tagen von Berlin nach Moskau. „1-2-3 Moskau“ heißt die fünfteilige Reihe (vom 3. 3. bis 7. 3., 22.25 Uhr), für die sich die beiden in der Kulturszene fünf osteuropäischer Metropolen umsehen. Witzig wird die neue Sendung „Charlotte Roche unter ... “. Darin begibt sie sich z. B. unter Jäger und stellt ganz naiv die Frage „Was machst du denn da?“. „Ich will Parallelwelten erkunden und ganz bewusst Vorurteile abbauen“, sagt sie.