BestätigungGeilrath bleibt doch

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An Pferden fehlt es nicht in Geilrath. Der Kerpener Weiler, der vor einem Jahr noch umgesiedelt werden sollte, wird jetzt wohl doch bleiben. BILD: MEISEN

An Pferden fehlt es nicht in Geilrath. Der Kerpener Weiler, der vor einem Jahr noch umgesiedelt werden sollte, wird jetzt wohl doch bleiben. BILD: MEISEN

Kerpen – Man habe sich über die Kaufpreise für die einzelnen Häuser nicht einigen können. Nun werde man wohl dort wohnen bleiben. Der frühere Blatzheimer Ortsvorsteher Klaus Ripp (CDU) bestätigte dies: „Das ist sehr unbefriedigend. Was RWE für die Häuser anbietet, reicht nicht, um sich anderswo eine Existenz aufzubauen.“

Noch Mitte 2008 hatte es geheißen, dass Geilrath umgesiedelt werden solle. Der Ort mit seiner Hand voll Bauernhöfe und mehreren Einfamilienhäusern fällt - im Gegensatz zu Manheim - nicht ins Abbaugebiet des Tagebaus Hambach und muss deshalb nicht unbedingt umgesiedelt werden. Er wird aber durch den Tagebau und seine Folgen stark beeinträchtigt. Hambachbahn und Autobahn werden an den Rand von Geilrath verlegt. Auf der anderen Seite wird es eine Autobahnauffahrt von der neuen Bundesstraße 477 aus geben. Berücksichtigt man auch noch die Bahnstrecke Köln-Aachen, wird Geilrath von Verkehrswegen regelrecht umzingelt sein und in eine „Insellage“ geraten. Die Stadt Kerpen hatte sich deshalb für eine Umsiedlung des Ortes auf freiwilliger Basis in die Nähe von Blatzheim ausgesprochen und auch die Verkaufsverhandlungen mit RWE moderiert.

RWE bestätigt, dass die Verhandlungen gescheitert sind: Man habe Kaufangebote auf Basis von Wertgutachten gemacht. „Die Leute wollen aber lieber bleiben“, sagte ein Sprecher. Für RWE sei das „kein Problem“.

Der Geilrather Pferdepensionsbetreiber Peter Wilkens sieht wieder optimistisch in die Zukunft. Bislang, so Wilkens, seien die Belastungen für den Ort noch gering. „Vom Baustellenverkehr für die Hambachbahn bekommen wir fast nichts mit.“ Auch die Pferdebrücke, die über die Baustelle für die Kohlebahn in den Wald führe, sei mit ihren hohen Seitenwänden „optimal“. So könne man weiter zu Pferde von Geilrath aus in den Wald. Wilkens plant nun schon den Bau einer neuen Reithalle.

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