Jazz-IkoneDiesen Albumklassiker von Peggy Lee müssen Sie kennen

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Peggy Lee

Das legendäre Album „I'm a Woman“ von Peggy Lee wird 60.

Das legendäre Album „I'm a Woman“ von Peggy Lee wird 60. Sie hat einen ganz besonderen Fan.

Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums des Albumklassikers „I'm a Woman“ von Peggy Lee ist eine erweiterte digitale Ausgabe des im März 1963 veröffentlichten Werkes erschienen. Die neu gemasterte „Expanded Edition“ ist unter anderem bei Spotify als Stream verfügbar und enthält neben den 12 Originaltiteln des Albums, darunter der von Jerry Leiber und Mike Stoller geschriebene Titelsong sowie „Come Rain or Come Shine“ und „I Left My Heart in San Francisco“, acht Bonustracks.

Fünf davon stammen aus den legendären Archiven von Capitol Records und sind bisher unveröffentlichte Alternativaufnahmen bzw. Session-Outtakes. Die von Archivar Iván Santiago verfassten Liner Notes zur Edition sind seit wenigen Tagen auf der offiziellen Peggy Lee Website verfügbar.

Peggy Lee: Seltene Aufnahmen aus dem Capitol-Archiv

Die Bonustracks beinhalten die erste Aufnahme von „I'm A Woman“ mit einer bisher unveröffentlichten Strophe. Darüber hinaus „Jealous“, eine bisher unveröffentlichte Zusammenarbeit mit Bobby Darin, bei der Lee im Hintergrund singt und ein spielerischer Austausch zwischen den beiden Sängern stattfindet. Außerdem „Please Don't Rush Me“, „Little Boat (O Barquinho)“ und „Try A Little Tenderness“, die auf der ursprünglichen Veröffentlichung des Albums nicht enthalten waren; ein Auszug aus der Session zu „Close Your Eyes“ und alternative Aufnahmen von „I'm Walkin'“ und „A Taste Of Honey“.

Ursprünglich im März 1963 veröffentlicht, hielt sich „I'm A Woman“ 26 Wochen lang in den US-Albumcharts und erreichte als Höchsposition Platz 18. Der Titelsong und die erste Single des Albums, „I'm A Woman“, hielt sich neun Wochen in den Billboard Hot 100 und brachte Lee ihre sechste aufeinanderfolgende Grammy-Nominierung für die beste weibliche Gesangsleistung ein.

100 Jahre Peggy Lee: Die Feierlichkeiten dauern seit 2020 an

Nach Lees 100. Geburtstag im Jahr 2020 gehen die Feierlichkeiten für die unvergessene Jazz-Legende weiter, einschließlich einer Ausstellung im Grammy Museum in Los Angeles, „100 Years of Peggy Lee“, die bis Mai 2023 laufen wird. Im vergangenen Jahr gab es ein „Sunday Morning“-Spezial auf dem TV-Sender CBS, das „Peggy Lee und ihre coole Power“ bis zu ihren Anfängen in North Dakota nachzeichnete.

Ein weiterer Höhepunkt war im Juli 2022 eine Hommage an Peggy Lee und Frank Sinatra in der Hollywood Bowl mit dem Count Basie Orchestra, bei der unter anderem die Blondie-Sängerin Deborah Harry, Dianne Reeves, Brian Stokes Mitchell und Seth MacFarlane zu Gast waren. Der aber wohl angesagteste Stargast war jedoch Billie Eilish (21), eine der derzeit erfolgreichsten Sängerinnen der Welt und siebenfache Grammy-Preisträgerin.

Billie Eilish: Peggy Lee gehört zu ihren größten Inspirationen

Eilish outete sich bereits vor zwei Jahren als großer Fan der Sängerin, obwohl sie erst wenige Wochen alt war, als Peggy Lee im Januar 2002 verstarb. In einem Interview zu ihrem zweiten Studio-Album „Happier Than Ever“ offenbarte die Sängerin 2021, dass neben den beiden Jazz-Legenden Frank Sinatra und Julie London vor allen Dingen Peggy Lee eine Inspiration für sie sei.

„Es ist wirklich eine große Ehre für mich, hier aufzutreten“, sagte Eilish nachdem sie „Fever“, einem von Lees bekanntesten Hits, gesungen hatte. „Peggy Lee hat mein Leben verändert. Frank Sinatra hat mein Leben verändert. Und ich fühle mich einfach so geehrt, hier zu sein.“

Peggy Lee: Eine der ersten Sängerinnen, die ihre Songs selbst schrieb

Geboren als Norma Deloris Egstrom in Jamestown, North Dakota, wurde die Sängerin 1937 von Ken Kennedy, einem lokalen DJ aus North Dakota, auf den Namen Peggy Lee getauft. Mit ihrer fesselnden Stimme und ihrem mitreißenden Stil trug Lee dazu bei, die Rolle der Frau als Sängerin und Künstlerin neu zu definieren, indem sie Barrieren durchbrach und den Weg für Generationen von Künstlern ebnete, die ihr folgten.

Von Tony Bennett als „weiblicher Frank Sinatra“ bezeichnet, tat Lee etwas, was nur wenige ihrer Kolleginnen und Kollegen versuchten: Sie schrieb einen Teil ihrer Songs selbst. Als eine der ersten zeitgenössischen Singer-Songwriterinnen ging Lee in die Annalen der amerikanischen Popmusik ein. In ihrer sieben Jahrzehnte währenden Karriere schrieb sie über 270 Songs und nahm über 1.100 Lieder auf. Darunter auch der Welthit „Fever“, der 1958 in den Top-10 der USA stand.

2021 berichteten die Medien, dass ein großes Hollywood-Biopic über Peggy Lee geplant sei. Die Hauptrolle soll die mehrfach Oscar-nominierte Schauspielerin Michelle Williams spielen.

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