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Herbststurm in NRWBaum kracht in Köln auf ein Haus – Warnung vor weiteren Böen am Freitag

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Oft musste die Feuerwehr wegen umgestürzte Bäume ausrücken.

Oft musste die Feuerwehr wegen umgestürzte Bäume ausrücken.

Sturmtief ist über NRW gefegt. Vor allem Bahnreisende hat das vielerorts beeinträchtigt. Am Freitag wird es erneut stürmisch.

Teils schwere Sturmböen haben in Nordrhein-Westfalen zahlreiche Bäume umgerissen und damit auch den Bahnverkehr stark beeinträchtigt. Von verletzten Personen war bis zum Abend nichts bekannt.

In Köln musste die Feuerwehr einen Baum entfernen, der auf ein Haus gefallen war, zudem hatte ein Baum im Stadtteil Vingst drei Autos demoliert. Verletzt wurde niemand.

Am Freitagmorgen sprach der Kölner Feuerwehrsprecher Ulrich Laschet von insgesamt 29 sturmbedingten Einsätzen. Bis auf den Einsatz in Vingst gab es aber keine größeren Einsätze.

Sturmtief „Joshua“: Umgefallene Bäume in Köln und Düsseldorf

In Düsseldorf wurde ein rund 50 Meter hoher Baum von Sturmböen umgeworfen, wie die Feuerwehr mitteilte. Er sei auf die Fahrbahn und auf neun geparkte Autos gestürzt. Durch die Wucht beschädigte der Baum zudem drei Fenster eines nahe gelegenen Wohnhauses. Verletzt wurde auch hier niemand, die Aufräumarbeiten beschäftigten die Feuerwehr allerdings rund zwei Stunden.

Vom Drachenfels bei Königswinter musste die Feuerwehr einen Wanderer aus einer Steilböschung retten. Der Mann sei vom Weg abgekommen, wie die Feuerwehr mitteilte. Zur Rettung mussten sich die Rettungskräfte von einem Plateau etwa 30 Metern abseilen.

Die stärksten Böen in NRW gab es laut WDR in Wuppertal und in Aachen-Orsbach, wo jeweils Windstärke 10 gemessen wurde.

Zahlreiche Linien im Regionalverkehr gestört

Wegen umgestürzter Bäume waren nach Angaben der Bahn vor allem zahlreiche Linien im Regionalverkehr gestört oder zeitweise lahmgelegt. Viele Beeinträchtigungen wurden demnach aber noch im Laufe des Abends beseitigt. 

Betroffen war unter anderem der Regionalverkehr auf der Linie RE42 von Mönchengladbach nach Münster. Die Strecke verbindet das Münsterland mit dem Ruhrgebiet. Auch hier war die Strecke aber am frühen Abend schon wieder frei. In Gelsenkirchen war eine Straße blockiert.

In der Nacht hat sich das Sturmtief laut DWD nach Norden in Richtung Münsterland und Ostwestfalen verlagert. Dennoch bleibt es auch in Köln und der Region noch ungemütlich. Auch am Freitag warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor kräftigen Sturmböen. Für das Rheinland gilt bis 20 Uhr eine Warnung vor Windböen. Es können Böen mit Geschwindigkeiten zwischen 50 km/h und 60 km/h auftreten. In exponierten Lagen muss mit noch stärkeren Sturmböen gerechnet werden.

Die Bahn rechnet aufgrund des Windes bis Freitagmittag mit „Netzeinschränkungen, insbesondere durch starke Sturmböen“.

Heftige Sturmböen werden indes auch im Norden Deutschlands am Freitag erwartet. An der Nordseeküste ist am Morgen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometern pro Stunde zu rechnen. Der Sturm hänge über der südlichen Nordsee und bewege sich kaum noch weiter, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in der Nacht. Dazu soll es auch viel regnen. Im Laufe der Nacht nahmen die Windgeschwindigkeiten immer weiter zu.

Das Wasser der Nordsee drückt bei Sturm auf den Fährhafen Dagebüll.

Das Wasser der Nordsee drückt bei Sturm auf den Fährhafen Dagebüll.

Verbreitet sei mit schweren Sturmböen an den Küsten, teilweise sogar mit Orkanböen zu rechnen, hieß es. In Wilhelmshaven wurden Teile der Promenade und eines Parkplatzes wegen der aufgepeitschten Nordsee unter Wasser gesetzt. Im Binnenland dürfte der Wind etwas schwächer blasen: Die Meteorologen sagen Geschwindigkeiten von 60 Kilometern pro Stunde voraus.

Stürmische Böen auch an der Ostseeküste

Auch an der Ostsee wird es stürmisch: Am Morgen ist laut DWD bereits mit ersten Böen von um die 55 km/h zu rechnen. Im Laufe des Tages könnten daraus bis zu 70 Kilometer pro Stunde im Binnenland und bis zu 80 an der Küste werden. (pst mit dpa)