Brauhaus-KücheGroßartige Grillhaxe in der Malz-Bierbrauerei Fischenich

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Brauerei Gerhard Fischenich Blick auf Fenster

Im Brauhaus Fischenich gibt es gutes Kölsch und gutes Essen

  • Das Brauhaus Fischenich gehört den gleichen Wirten wie das gegenüberliegende Haus Töller.
  • Hier wird Päffgen ausgeschänkt, eins von zehn Restaurants in Köln.

Manche Brauhäuser sind 2.0, manche sind dezent oder mit dem Holzhammer modernisiert, bieten auf der „Fooderkaat“ mehr als die Klassiker. Diese vor zwei Jahren unter dem Namen „Fischenich“ wiedereröffnete Gaststätte ist dagegen so 1.0, dass sie eigentlich überhaupt keine Zahl haben sollte.

Brauerei Gerhard Fischenich Bar

Die Theke im Brauhaus Fischenich

Die Räumlichkeiten sind 120 Jahre alt, über dem Eingang spendet eine Gaslaterne Licht, drinnen sind viele der 60 Plätze auf einer umlaufenden Holzbank (ohne Kissen versteht sich), von der Wand blickt Konrad Adenauer mit Weinglas in der Hand, und über der Theke ist noch der schwere Flaschenzug erhalten, mit dem früher die Holzfässchen aus dem Keller geholt wurden. Heute ist er zwar Dekoration, aber die Fässchen liegen weiterhin unten in einem Gewölbekeller. Sie stammen von Päffgen – nur zehn Gasthäuser in Köln haben die Lizenz, das geschätzte Bier (1,60 Euro) zu verkaufen. Betrieben wird die Schänke von Brigitte und Henning Heuser, die beiden haben auch das gegenüberliegende Haus Töller unter ihren Fittichen.

Großartige Grillhaxe

Es kommt so gut wie nie vor, dass ich in einem Text an dieser Stelle alle angebotenen Speisen erwähnen kann. Hier schon, denn es gibt nur fünf warme Gerichte – und zwei davon sind Gulasch.

Brauerei Gerhard Fischenich Haxe

Großartige Haxe im Brauhaus

Aushängeschild ist die Grillhaxe. „Bei uns bekommt man nicht das Riesenmodell wie in den Touristenläden, nein, aber die leckerste!“, schrieb mir Henning Heuser. Dem musste ich natürlich auf den Grund gehen. Eine Entwarnung zuerst: Sie mag kleiner sein als die Monster-Haxen anderswo, aber satt wird man zweifellos. Außen ist sie ausgesprochen knusprig, aber weder zu trocken oder noch zu hart, innen dann herrlich saftig. Dazu gibt es Graubrotscheiben und Krautsalat, der mit Krautgeschmack punktet und nicht wie oft überwürzt ist. Sonst nichts. Reicht auch. Die Qualität ist wirklich großartig.

Bemerkenswertes Gulasch

Gleiches gilt für das Rindergulasch, ausschließlich aus der Oberschale, mit viel Zwiebeln und Paprikagemüse herzhaft und betont scharf zubereitet. Man sollte es unbedingt in der „Guppes“-Variante ausprobieren – die im Übrigen in den Olymp der kölschen Brauhausküche gehört. Wie die Schärfe des Gulaschs durch den Kappes ausbalanciert wird und alles zusammen ein schlotziges Ganzes ergibt, das ist schon sehr bemerkenswert.

Die Bergische Kartoffelsuppe kommt mit Kartoffel- und Karottenstücken daher, ganz klassisch – sehr gut zum Päffgen. Ein wechselndes Tagesgericht gibt es auch. Das ist es an warmen Speisen. „Wer letztendlich eine Riesenauswahl sucht, um sich hernach doch nur für ein Gericht zu entscheiden, ist hier am falschen Platz!“, steht an der Wand. Konsequent.

Weyerstraße 71, 50676 Köln, 0221/2589316, geöffnet Donnerstag bis Samstag ab 17 Uhr

Fazit: Brauhaus aufs absolut Wesentliche reduziert – und das richtig gut.

Das haben wir gegessen:

Bergische Kartoffelsuppe // 5 Euro

Halver Hahn // 6 Euro

Bierhäppchen (Flönz, Leberwurst, Gurke und Röggelchen) // 5 Euro

Gulasch // 10 Euro

Guppes // 12 Euro

Grillhaxe mit Krautsalat // 14 Euro

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