Mit Anleitung zum NachkochenBritischer Palast gibt Rezept für „Krönungs-Quiche“ bekannt

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Vom Buckingham-Palast herausgegebenes Foto einer „Krönungs-Quiche“

Die Krönungs-Quiche für die Krönung von König Charles III.

Zur Krönung von König Charles III. haben sich die Briten eine Quiche ausgedacht, bei Queen Elizabeth II. gab es Hühnchen – beide Rezepte zum Nachkochen.

Eine spezielle Quiche ist das offizielle Gericht der Straßenfeiern in Großbritannien zur Krönung von König Charles III. und Queen Camilla. Der Palast teilte am Montag das Rezept für die „Coronation Quiche“ (Krönungs-Quiche) mit, das vom Königspaar persönlich ausgewählt worden sei. In einem Video, das auf dem offiziellen Twitter-Account der Royal Family geteilt wurde, ist eine Köchin in weißer Uniform bei der Zubereitung zu sehen.

Der „große Krönungsschmaus“ (Coronation Big Lunch) ist für den 7. Mai geplant, den Tag nach der Krönung in der Londoner Westminster Abbey. Dazu sollen sich landesweit Menschen zu Straßenfesten, Tee-Partys und anderen Veranstaltungen treffen.

Krönung von König Charles III: Palast serviert „Coronation Quiche“

Bei dem Gericht handele es sich um eine „Quiche mit einem knusprigen, leichten Teigmantel und delikaten Aromen von Spinat, Saubohnen und frischem Estragon“, hieß es. „Heiß oder kalt serviert, mit grünem Salat und gekochten Frühkartoffeln – perfekt für ein Coronation Big Lunch.“ Unter dem Tweet ist zudem ein Link zum gesamten Rezept für die „Coronation Quiche“ zu finden. Die Übersetzung können Sie unten finden.

Die britische Nachrichtenagentur PA betonte, Quiche sei als französisches Gericht bekannt, sei aber vermutlich im Mittelalter in Deutschland entstanden. Charles hat auch deutsche Wurzeln. Camilla ist seit 2013 Schirmherrin der Initiative Big Lunch, die Nachbarn und Gemeinschaften zusammenbringen will.

Ob es die Quiche auch auf das Menü des offiziellen Krönungsdinners schafft, war zunächst unklar. Zur Krönung von Charles' Mutter, Queen Elizabeth II., 1953 wurde eigens ein Hühnchengericht namens „Coronation Chicken“ kreiert. Mittlerweile ist es in England eine der beliebtesten Füllungen von Sandwiches.

Zur Krönung von Queen Elizabeth II. gab es „Coronation Chicken“

1953 war ein besonderes Jahr für Großbritannien. Gut ein Jahr nachdem sie durch den Tod ihres Vaters zur Königin wurde, stand am 2. Juni für Elizabeth die offizielle Krönung an. Nach langen Kriegsjahren und einer Phase voller Entbehrungen empfand die Insel so etwas wie Aufbruchstimmung.

Krönungshühnchen vol-au-vents auf einem Silberteller

Krönungshühnchen vol-au-vents liegen während eines Empfangs von Königin Elizabeth II. im Ballsaal von Sandringham House zur Feier des Beginns des Platin-Jubiläums bereit. (Archivbild)

Das „Krönungs-Hühnchen“ fügte sich ein in diese Zeit des Neubeginns. Indien hatte kurz nach dem Zweiten Weltkrieg seine Unabhängigkeit erlangt, ebenso Sri Lanka und Myanmar, das damalige Burma. Auch ein Ende der britischen Herrschaft in Malaysia war absehbar. Der Currygeschmack im „Coronation Chicken“ sollte dem Rechnung tragen.

Gleichzeitig war auch Großbritannien 1953 noch von den Nachwirkungen des Zweiten Weltkrieges geprägt. Das Land war kurz zuvor nur knapp einem Staatsbankrott entronnen, viele Lebensmittel waren nach wie vor rationiert. Es durfte also nicht verschwenderisch zugehen. Die Zutat Mayonnaise schien da als Inbegriff der eher alltäglichen Küche wie geschaffen zu sein. Das zumindest fand die britische Kochbuchautorin und Floristin Constance Spry, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Rosemary Hume als Erfinderin des „Krönungs-Hühnchens“ gilt. 

Royals-Rezept für die „Coronation Quiche“

Zutaten:

  • 20 cm Tortenform
  • Backbohnen

Für den Boden:

  • 125 g Mehl
  • Prise Salz
  • 25 g kalte Butter, gewürfelt
  • 25 g Schmalz
  • 2 EL Milch

Für die Füllung:

  • 125 ml Milch
  • 175 ml Schlagsahne
  • 2 Eier
  • 1 EL gehackter frischer Estragon
  • Salz und Pfeffer
  • 100 g geriebener Cheddar Käse
  • 180 g gekochter Spinat, leicht gehackt
  • 60 g Sau- oder Sojabohnen

Zubereitung:

Für den Boden zunächst Mehl und Salz in eine Schüssel sieben. Die Fette hinzufügen und die Mischung mit den Fingerspitzen zu einem sandigen, brotkrumenartigen Teig vermischen. Die Milch nach und nach zugeben und die Zutaten zu einem Teig verarbeiten. Den Teig abdecken und 30-45 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.

Danach die Arbeitsfläche leicht mit Mehl bestäuben und den Teig zu einem Kreis ausrollen, der etwas größer als die Oberseite der Form und etwa 5 mm dick ist. Anschließend die Form mit dem Teig auslegen und darauf achten, dass keine Löcher entstehen, da sonst die Füllung auslaufen könnte. Abdecken und weitere 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. Den Backofen auf 190 °C vorheizen. 

Die Backform mit Backpapier auslegen, Backbohnen hineingeben und 15 Minuten lang blindbacken, bevor das Backpapier und die Backbohnen entfernt werden. Die Ofentemperatur auf 160 °C reduzieren.

Milch, Sahne, Eier, Kräuter und Gewürze miteinander verquirlen. Die Hälfte des geriebenen Käses in den blindgebackenen Boden streuen, den gehackten Spinat, die Bohnen und die Kräuter darauf verteilen und dann die flüssige Mischung darüber gießen. Bei Bedarf die Mischung vorsichtig umrühren, damit sich die Füllung gleichmäßig verteilt, aber darauf achten, dass der Teigboden nicht beschädigt wird. Den restlichen Käse darüber streuen. In den Ofen schieben und 20-25 Minuten backen, bis der Teig fest und leicht golden ist.

Originalrezept für das „Coronation Chicken“

Zutaten:

  • 2 kg Hähnchen,
  • 1 EL Pflanzenöl,
  • 1 Zwiebel, klein, fein gehackt
  • 1 EL Currypaste
  • 1 EL Tomatenpüree
  • 100 ml Rotwein
  • 1 Lorbeerblatt,
  • Saft einer halben Zitrone,
  • 4 Aprikosenhälften, fein gehackt
  • 300 ml Mayonnaise,
  • 100 ml Schlagsahne,
  • Salz und Pfeffer
  • Brunnenkresse zum Garnieren.

Zubereitung:

Hühnchen häuten, in kleine Stücke schneiden und grillen, bis es gar ist. Alternativ: Vegetarischen Hähnchenfiletersatz (ohne Panade) klein schneiden und braten. Öl in einem kleinen Topf erhitzen, die Zwiebel hinzufügen und glasig braten. Currypaste, Tomatenpüree, Wein, das Lorbeerblatt und den Zitronensaft hinzugeben. Ohne Deckel etwa zehn Minuten köcheln lassen, bis alles gut reduziert ist. Abseihen und abkühlen lassen.

Anschließend die gehackten Aprikosenhälften pürieren. Abgekühlte Soße mit dem Aprikosenpüree in die Mayonnaise schlagen. Sahne steif schlagen und unter die Masse heben. Würzen und bei Bedarf etwas mehr Zitronensaft hinzufügen. Die Hähnchenstücke unterheben, mit Brunnenkresse garnieren und als Salat servieren. Oder noch besser: Als Füllung für ein Sandwich verwenden. (mit dpa)

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