„Bandidos MC Cologne“Haftbefehl gegen Kölner Ex-Rocker-Chef aufgehoben

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Der Anführer der Kölner „Bandidos“ (2.v.l.) und dessen Ehefrau (r.) im Landgericht.

Köln – Aykut Ö., ehemaliger Präsident der Rockergruppe „Bandidos MC Cologne“, ist wieder auf freiem Fuß. Am Donnerstag hat die 18. Große Strafkammer des Landgerichts beschlossen, den Haftbefehl gegen den 33-Jährigen, der knapp ein Jahr in Untersuchungshaft gesessen hat, aufzuheben. Seit Juni wird ihm mit seiner Ehefrau Michelle Ö. der Prozess wegen einer Vielzahl von Vorwürfen gemacht.

In der Anklageschrift heißt es unter anderem, sie hätten einen Schweizer Geschäftsmann um mehr als eine halbe Million Euro geprellt, Falschgeld in Umlauf gebracht und eine Versicherung betrogen. Zu den Vorwürfen, die zum Auftakt des Prozesses allein Aykut Ö. gemacht wurden, zählt, er habe sich an einem Raubüberfall auf einen Juwelier beteiligt und Zeugen zu Falschaussagen in Strafprozessen angestiftet.

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Tatvorwürfe gegen Aykut Ö. haben sich nicht erhärtet

Der Haftbefehl sei außer Vollzug gesetzt worden, weil „sich nach dem bisherigen Verlauf der Hauptverhandlung wesentliche Tatvorwürfe der Anklageschrift nicht erhärtet haben“, so Gerichtssprecher Jan F. Orth. Nach Auffassung der Kammer vermindere die geringere Straferwartung den „Fluchtanreiz“, so dass die U-Haft nicht mehr nötig sei. „Aufgrund der Entwicklung der Hauptverhandlung gibt es in Bezug auf den Angeklagten Ö. keinen Haftgrund, insbesondere keine Fluchtgefahr mehr“, sagen die Verteidiger Gottfried Reims und Reinhard Peters. 

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