„Kopp us, Hätz an“Songs des ersten Albums der Band Auerbach huldigen Köln

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Auerbach-Frontmann Daniel Vorholt und Gastsängerin Linda Theodosiu im Club Volta.

Köln – Die Hoffnung stirbt zuletzt, man muss nur optimistisch bleiben. Das ist die Botschaft, die Auerbach beim Höhepunkt der Präsentation ihres neuen, ersten Albums im Club Volta in Köln-Mülheim verkünden. „Janz ejal, wo du bes/ Ich weiß, ich weed dich irjendwann finge./ Janz ejal, wie lang et duurt,/ Dat Jlöck weed mich zo dir bring“, singen Frontmann Daniel Vorholt und Gast Linda Teodosiu im Duett.

„Gin & Tonic“ ist eine Hymne an die große Liebe, die man aber – und das ist wirklich neu – noch gar nicht getroffen hat. „Un vielleicht bes do schon he“, fragt sich die einsame Seele abends in der Bar, und die Sängerin schraubt die Stimme kraftvoll in dramatische Höhen. Das Wunder wird geschehen, das macht sie klar.

Auerbach: Kölner Band präsentiert zwölf Songs auf ihrem Album

Kein Wunder, dass ihr neues Vier-Frauen-Projekt Mätropolis, mit dem sie noch ihren Sessionssong „Hingerm Horizont“ sowie „Mam“ spielt, schon nach wenigen Auftritten als die kommende Sensation auf den jecken Bühnen gehyped wird.

Aber zurück zu Auerbach. Sie bieten auf ihrem Album „Kopp us, Hätz an“ mit zwölf eigenen Songs das komplette Portfolio einer guten kölschen Band, fett produziert und live rockig dargeboten. Fast alles huldigt Köln und seinen Menschen, ob in „1Million“, dem Sessionslied vom letzten Jahr, oder ob in „Heimat“, durch die „läuft dä Rhing“ mit zahlreichen Oh-oh-ohs, aber das machen derzeit fast alle Bands.

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„Es beflügelt mich total, dieses Album gemacht zu haben“, sagt Daniel Vorholt bei der Präsentation im Club Volta in Köln-Mühlheim.

Origineller ist da die „Stadt der Träume“, in der im Karneval das Leben neu beginnt, und das live mit einem fetten Gitarrensolo gespielt wird. Oder im aktuellen Sessionslied „Tanzturnier“, das wohl besonders bei der jungen Klientel gut ankommen wird und das die Band zum ersten Mal live performt: „Mir maache övverall Krawall-wall-wall, bes die Sonn am Himmel widder steiht.“

In „Himmel op die Ääd“ träumen sich Auerbach raus aus dem tristen Arbeitsalltag zum Niehler Strand: „Ich fleje los“ singen sie und Vorholt und Gitarrist Florian Krahe, Keyboarder Joonas Lorenz und Schlagzeuger Kay Röttgen feiern sich und das Publikum erstmal selbst.

„Es beflügelt mich total, dieses Album gemacht zu haben“, sagt Daniel Vorholt, bevor er „Viva“ anstimmt, in dem auch die titelgebenden Zeilen „Kopp us, Hätz an“ vorkommen. „Es ist so wichtig, im Hier und Jetzt zu leben“, sagt er, „Kinder können das viel besser als wir.“

Den Song „Angelina“ moderiert er an mit der Feststellung, dass man ein Mädchen, das man gesehen und wieder aus den Augen verloren hat, in Berlin wohl abends nicht wieder treffen würde – in Köln sei das möglich. Da ist er wieder, der Auerbach-Optimismus. Die Fans waren begeistert.

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