Südstadt-LadenKölner Kostümkiste wird Karnevalssession nicht überstehen
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Köln – Die Kostümkiste in der Südstadt übersteht die diesjährige Session nicht. Betreiber Martin Orth kann das 600 Quadratmeter große Ladenlokal am Bonner Wall nicht über März 2021 hinaus weiterführen. „An Aschermittwoch 2021 ist Schluss. Ich hätte nur mit reduzierter Miete weitermachen können, doch der Vermieter hat sich nicht darauf eingelassen“.
Mit geringeren Mietkosten und dem Kurzarbeitergeld wäre es ihm vermutlich gelungen, weiterzubestehen, so Orth, doch angesichts der monatlich größer werdenden Umsatzeinbrüche ginge das nicht mehr. „Von April bis August haben wir ohnehin keine großen Umsätze. Da hatten wir schon einen 50-prozentigen Rückgang. Doch im September bereits 70 Prozent und nun 80 bis 90 Prozent“.
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Die Aussicht auf die eigentlich heiße Verkaufsphase drei Wochen vor Karnevalssamstag seien mehr als düster, zumal auch der Sitzungskarneval entfalle. „Im Januar und Februar werden wir das extrem merken“.
Kölner Unternehmer will nächste Session Pop-Up-Stores eröffnen
Aber ganz aufgeben wird der 49-Jährige Unternehmer nicht: Nach Aschermittwoch wird er sein Sortiment über 8500 Artikel zunächst einlagern und ein Jahr später – zur Session 21/22 – in Pop-Up-Stores, also kurzzeitig angemieteten Ladenlokalen, verkaufen. „So habe ich angefangen, bevor ich die Kostümkiste hatte. Wir gehen also wieder einen Schritt zurück und haben jetzt die Handbremse gezogen. Das ist ein geordneter Rückzug und niemand geht immer so ganz. Mein Herz hängt daran“
Am 11.11. sei es ungewöhnlich still gewesen. „Im Laden hatte ich am Vormittag vielleicht zwei oder drei Kunden und unterwegs am Morgen habe ich vielleicht drei Leute mit Kostümen auf Fahrrädern gesehen. Aus gesundheitspolitischer Sicht kann ich das aber verstehen“, sagt Orth. Besonders tue ihm die Situation auch für seine Mitarbeiter Leid, da er nicht weiß, wie lange er sie überhaupt noch in Kurzarbeit halten könne. Auch unsicher sei, ob die Kostüme ein einem Jahr überhaupt noch den modischen Geschmack treffen werden, so Orth. Was ihm am Karneval besonders fehle? “Das Tanzen, Schunkeln und Singen mit meinen Freunden“.