„Mit Frauen in Führung“Auf dem Weg zur Chancengleichheit

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Initiatorin Christine Kronenberg, Dr. Manuela Beer (Mentee I Stadt Köln), Sabrina Kujau (Mentee I DuMont Mediengruppe), Elke Holin (Leiterin Unternehmensentwicklung I Delvag), Maria D Àtuono (Mentorin I Delvag), Katja Lehmann (Mentee I Delvag), Thomas Kemmerer (Mentor I Dumont Mediengruppe) und Susanne Lauer (Mentee I Eurowings) (v.l.n.r.)

Zwölf große Kölner Unternehmen haben beschlossen, in die Zukunft ihrer weiblichen Führungskräfte zu investieren. Zusammen bilden sie seit 2016 das Bündnis „Mit Frauen in Führung“, das Frauen und Männern gleiche Entwicklungschancen bieten möchte.

Mit dabei sind die DEG (Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft), Delvag Luftfahrtversicherungs-AG, die DuMont Mediengruppe, Eurowings, Flughafen Köln/Bonn, Jobcenter, Kliniken Köln, Rewe, Sparkasse Köln-Bonn, Ströer, die Stadt Köln und der WDR.

Ein elementarer Bestandteil der Arbeit ist das Cross Mentoring, das in diesem Jahr bereits in die zweite Runde geht und gerade gestartet ist. 17 Frauen, die als Nachwuchskräfte bereits in leitenden Positionen sind, bekommen hier eine erfahrene Managerin oder Manager aus einem anderen Unternehmen an die Seite gestellt, die sie 15 Monate lang regelmäßig treffen, um über alle Fragen zur Karriereplanung und ihrer Führungsrolle zu sprechen. Das „Cross“ steht für das unternehmensübergreifende Konzept: Nicht die eigene Chefin ist der Mentor, sondern jemand aus einer anderen Branche, der nicht in der eigenen Hierarchie steht.

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Höhenluft schnuppern

Außerdem geht es für die Frauen darum, „Höhenluft zu schnuppern“, wie Initiatorin Christine Kronenberg sagt. Denn die Teilnehmerinnen sollen ihre Mentoren zu wichtigen Meetings begleiten, an Aufsichtsratssitzungen und Betriebsratsversammlungen mit ihnen teilnehmen, um den Alltag in der oberen Etage mitzuerleben. Zusätzliche Workshops geben dem Programm einen theoretischen Rahmen.

Ins Leben gerufen wurde das Bündnis von Christine Kronenberg und ihrer Firma Female Resources in Zusammenarbeit mit der IHK, der Stadt Köln und dem Kölner Stadtmarketing. Kronenberg bringt jede Menge Erfahrung im Bereich Frauenförderung mit. Als Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Köln hatte sie bis 2016 bereits viele Förderprogramme für Frauen initiiert und durchgeführt.

„Sie sind bereits hoch qualifiziert“

„Diese Frauen, die jetzt am Programm teilnehmen, brauchen keine Personalentwicklung mehr, sie sind bereits hoch qualifiziert. Was sie brauchen, ist ein kleiner Schubs nach oben“, fasst Kronenberg den Charakter des Programms zusammen.

Dabei ist Eigeninitiative gefragt: Die Teilnehmerinnen, die Mentees, sind für die Termine mit ihren Mentoren selber verantwortlich: Sie setzen die Ziele, bestimmen die Regeln für die Zusammenarbeit im Tandem und koordinieren die Termine.

„Männer und Frauen sind in der Kombination einfach gut“

„Ich finde es spannend, mit jemand aus einer anderen Branche über berufliche Fragen zu sprechen“, sagt Jana Sanktjohanser von der Rewe Group. Sie ist Projektreferentin für das Marketing bei Penny. „Ich möchte die Perspektive wechseln und eine neue Sichtweise einnehmen.“

Auch das Interesse daran, wie Frauen in Führungspositionen arbeiten und mit den dortigen Herausforderungen umgehen, ist groß. Izabela Koza ist Head of Social Media für den „Kölner Stadt-Anzeiger“ und möchte viel von den Erfahrungen ihrer Mentorin in diesem Bereich mitnehmen. „Außerdem ist das Netzwerk, das wir Mentees jetzt schon gebildet haben, eine total gute Sache“, findet die gelernte Online-Redakteurin.

Joachim Schumacher ist Bereichsleiter bei der DEG und einer der Mentoren. „Ich habe selber so viel Unterstützung in meiner Karriere bekommen. Ich möchte davon etwas weitergeben, speziell an Frauen. Wir brauchen Männer und Frauen, sie sind in der Kombination einfach gut.“ Er findet, dass auch die Mentoren von der Zusammenarbeit mit den Nachwuchskräften profitieren: „Wir bekommen neue Impulse.“

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