„Purer Aktionismus“Keine 2G-Taxis in Köln geplant – Anbieter folgen Beispielen nicht

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Taxen in Köln

Köln – In Städten wie Berlin und Lübeck können Taxi-Kunden neuerdings gezielt Wagen mit geimpften oder genesenen Fahrerinnen und Fahrern bestellen. Mit den 2G-Taxis soll dem Sicherheitsbedürfnis der Kunden Rechnung getragen werden. Die mit Abstand größte Taxizentrale in Köln, Taxi-Ruf, plant dies aktuell hingegen nicht. „Ich halte das für puren Aktionismus“, sagte Taxi-Ruf-Vorstand Aleksandar Dragicevic auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Grundsätzlich wäre es möglich, das auch beim Taxi-Ruf kurzfristig umzusetzen, doch aktuell sieht Dragicevic keine Notwendigkeit. „Die überwiegende Zahl der Fahrer ist ohnehin geimpft oder genesen und alle anderen müssen täglich einen negativen Test vorweisen können.“

Trennscheiben in den meisten Kölner Taxis

Schon jetzt gebe es hohe Sicherheitsvorkehrungen: Die Fahrer müssten nach jeder Fahrt alle Flächen im Fahrzeug desinfizieren. Zudem hätten die meisten eine Trennvorrichtung im Wagen zwischen Vorder- und Rücksitz. „Kunden können explizit ein solches Taxi bestellen und sie können zusätzlich darauf bestehen, dass der Fahrer auch in solchen Wagen einen Mundschutz trägt“, sagt Dragicevic. Sollte tatsächlich ein Fahrgast auf 2G bestehen, wäre es möglich, dass so ins Display der Fahrer einzugeben.

Kölner Taxikunden fragen kaum nach 2G

Auch bei Taxi 17 ist aktuell nicht geplant, 2G-Taxis einzuführen. „Explizite Nachfragen nach geimpften oder genesenen Fahrern kommen kaum vor. Von mehreren tausend Anfragen pro Woche betrifft das zwei oder drei“, sagt Geschäftsführer Alexander Tritschkow.

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Das Problem dabei: „Wir können unsere Fahrer nicht dazu zwingen, ihren Impfstatus vorzuzeigen. Das sagen wir auch unseren Kunden so. Wir wissen, dass fast alle geimpft sind. Die Ungeimpften müssen beim Betreten der Diensträume einen aktuellen Test vorlegen.“ Umgekehrt könnten Fahrer keine Kunden ablehnen, denn die 3G-Regel gelte in Taxis nicht. Das heißt, Fahrgäste brauchen keinen Nachweis über Impfung, Genesung oder Test.

„Die Taxifahrer haben das größere Risiko sich anzustecken, da sie mehr Kontakte haben als der einzelne Kunde. Daher sind sie gut beraten, geimpft zu sein, auch im eigenen Interesse,“ sagt Tritschkow. Für Taxi 17 sind rund 200 Fahrerinnen und Fahrer mit 80 Taxen im Einsatz. Alle Fahrzeuge sind dem Geschäftsführer zufolge mit Trennscheiben ausgestattet, die meisten Fahrgäste bevorzugen die Rückbank.

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