„Weihnachtsengel“Tommy Engel und Marc Metzger feiern gelungene Premiere

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Vorweihnachtlicher Jodelkurs im bayrischen Musikantenstadl mit Tommy Engel (l.) und Marc Metzger

Vorweihnachtlicher Jodelkurs im bayrischen Musikantenstadl mit Tommy Engel (l.) und Marc Metzger

Köln – Das ist der beste Weihnachtsengel seit Jahren – in der Einschätzung war sich das Premieren-Publikum nach der dreistündigen Bühnenshow in der Mülheimer Stadthalle einig. Das dritte Zusammenspiel von Tommy Engel und Marc Metzger (nach 2015 und 2016) ist ein echtes Highlight. Die erfahrenen Komödianten und Entertainer, die beiden als ausgesprochene Rampensäue gelten, liefern mit schönem Gesang und witzigen Dialogen, lustigen Sketchen und mehreren Kostümwechseln eine wunderbar unterhaltsame Show ab.

Und das zu den Klängen einer gut eingespielten Band um Pianist Jürgen Fritz, die ohne Qualitätsverlust von Pop-Melodien und kölschen Balladen auf gediegene, vorweihnachtliche Besinnlichkeit umschalten kann. Da wird es richtig festlich, wenn mit dem Publikum kurz vorm Finale der „Stille Nacht“-Klassiker gesungen wird.

Das kölsche Dream-Team

Nach dem Auftakt mit einer schrillen und durchaus verzichtbaren Geigenversion von „Ihr Kinderlein kommet“ legen Engel und Metzger – von Fritz als „das kölsche Dream-Team“ angekündigt – so richtig los. Zunächst mit kölschen Versionen bekannter Hits. So begeistert Engel mit „Ich stonn he im Rään“ (Tina Turner) oder auch „Noh bei dir“ (Ben E. King, John Lennon), während Metzger auf „Ich jehör nur mir“ aus dem Elisabeth-Musical setzt. Gemeinsam bieten sie dann als Marionetten-Figuren das Duett „Mer fiere em Hück“ (Ronan Keating und Jeanette Biedermann). Das geht tief ins kölsche Herz.

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Gut, der eine kann besser singen, der andere besser herumblödeln, aber sie harmonieren sichtbar und hörbar gut miteinander – und sie haben selbst Spaß an dem, was sie da machen. So singen und jodeln sie als Moderatoren eines bayrischen Musikantenstadls – Metzger im Dirndl, Engel in Trachtenjacke – mit Nonsense-Versen zum Mitsingen: „Hui du dich die Ruh. Wie? Oh. Hol du a Rührei. A Radio. Du Idiot. Jupp dudel die high.“ Da hat das Publikum richtig Spaß.

Wann tritt die Schöneberger auf?

Genau wie bei Opa und Enkel, die sich vom hinteren Teil des Saales aus über das Programm mokieren. „Den kleine Dicken mag ich gar nicht“, sagt Großvater Engel, der mehrfach wissen will, wann denn endlich die Schöneberger auftritt. Denn die sei doch in jeder guten Show dabei. Doch ehe sein Herzenswunsch („Mi’m Taxi noh’m Pascha“) erfüllt wird, endet der Klamauk in einer zusätzlich Strophe zu „Du bes Kölle“, in der es heißt: „Du bes Oberbademeister, du bes Höhnerfrikassee“.

Ähnlich gut gelungen ist Engels Auftritt als Schutzengel, der sich am Heiligen Abend um den aus LSE-Zeiten bekannten Rallef kümmern muss. Als der Bengel ihn schier zur Verzweiflung bringt, gibt er den Job auf und verrät seinen Vorgesetzten: „Ich bin keine Engel, ich heiße nur su“.

Traditions-Menü mit Rinderbraten

Mit einer schmackhaften Kartoffel-Lauchsuppe und Rinderbraten mit Klößen wird vor der Show wieder das Traditions-Menü serviert. Auch wenn der Rinderbraten als Running Gag mehrfach in den Dialogen auftaucht, scheint die Küche dessen Bedeutung für den Ablauf des Abends nicht ganz erkannt zu haben. Da besteht vom Geschmack her noch Nachholbedarf.

Alle 16 Aufführungen bis zum 22. Dezember sind ausverkauft. Am 1. Dezember startet dann bereits der Vorverkauf für den Weihnachtsengel 2019.

www.der-weihnachts-engel.de

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