Abgelaufene ImpfdosenKölner sollen nach Drittimpfung weitere Dosis erhalten

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Moderna Impfstoff

Eine Spritze wird mit einer Dosis des Impfstoffs von Moderna vorbereitet. (Symbolbild)

Köln – Im Fall der 2000 Kölnerinnen und Kölner, die mit abgelaufenem Impfstoff gegen das Coronavirus geimpft wurden, liegt inzwischen eine Stellungnahme des zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) vor. Danach kann das PEI nicht ausschließen, dass „bei Impfstoff, der abweichend von den vorgeschriebenen Lagerbedingungen aufbewahrt wurde, gewisse Einbußen hinsichtlich der Wirksamkeit auftreten können.“ Das Institut gehe allerdings nicht von einem Komplettverlust des Wirkstoffs aus.

Daraus wird folgendes Vorgehen abgeleitet: Bei den Erstgeimpften erfolgt die Zweitimpfung wie empfohlen mit der korrekten Dosis, weil hier eine reduzierte Dosis durch die Zweitimpfung laut PEI wahrscheinlich ausgeglichen würde. Die mit dem falsch gelagerten Impfstoff Zweitgeimpften sollen demnach drei Monate nach der Zweitimpfung ihre dritte Dosis erhalten.

Kölner Gesundheitsamt rechnete mit anderer Einschätzung

Ein erheblicher Unterschied ergibt sich für Menschen, die ihre Drittimpfung mit dem abgelaufenen Mittel erhalten haben: Sie sollen erneut geimpft werden. Ihre vierte Impfung soll vier Wochen bis drei Monate nach der nun nicht als regulär geltenden Drittimpfung erfolgen. Das PEI ergänzt an dieser Stelle jedoch: „Der Impfarzt sollte seinerseits eine Abwägung der individuellen Nutzen-Risikosituation vornehmen.“

Für das Gesundheitsamt dürfte die Stellungnahme überraschend kommen, zuletzt rechnete man mit Blick auf vergleichbare Fälle damit, dass das PEI die Wirksamkeit des abgelaufenen Impfstoffs bestätigen würde. Nun wird die Stadt die Betroffenen zeitnah anschreiben und ihnen ein kurzfristiges Impfangebot in den jeweils empfohlenen Zeitfenstern machen, wie eine Sprecherin am Montagabend versicherte.

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Kostenlose Antikörper-Tests für Betroffene, wie sie etwa der ungültig drittgeimpfte Berthold Bronisz im „Kölner Stadt-Anzeiger“ gefordert hat, stehen nach Informationen dieser Zeitung vorerst nicht zur Debatte. Auch in der Stellungnahme des PEI wurde diese Option nicht erwähnt.

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