Weihnachten in NRWADAC-Prognose: Hier drohen die meisten Staus auf den Autobahnen

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Dicht an dicht stehen LKW, Fahrzeuge stauen sich in der Nähe der Stadt Wetter auf der A1 vor einer Baustelle an der Brücke Vollmarstein.

Fahrzeuge stauen sich in der Nähe der Stadt Wetter auf der A1 vor einer Baustelle an der Brücke Volmarstein. Der ADAC rechnet an den Weihnachtstagen mit einer entspannten Verkehrslage.

Viel Verkehr am Donnerstag und Freitag, aber kein Verkehrschaos, prognostiziert der ADAC in NRW zu Weihnachten. Die Bahn setzt Sonderzüge bis 2. Januar ein.

Wer sich noch nicht entschieden hat, ob er rund um Weihnachten besser ins Auto steigt oder den Zug nimmt, um die Familie zu besuchen oder in den Urlaub zu fahren, steht bei der Wahl des Verkehrsmittels vor dem gleichen Dilemma.

Weil das Fest in diesem Jahr auf ein verlängertes Wochenende fällt, wird sich die Reisetätigkeit auf den 22. und 23. Dezember konzentrieren. Heiligabend hingegen dürfte es auf der Straße und in den Fernzügen leerer werden.

Vor allem Donnerstag und Freitag wird es auf den Fernstraßen voll

Direkt nach Schulschluss dürfte es am Donnerstag auf den Autobahnen in Nordrhein-Westfalen voll werden und dieser Zustand wird wohl auch am Freitag anhalten.

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Davon geht der ADAC in NRW in seiner Stauprognose aus. „Am Donnerstag und Freitag vor Weihnachten sind gerade am Nachmittag Berufspendler, Familienbesucher und Urlauber zeitgleich auf den Straßen unterwegs“, sagt Verkehrsexperte Roman Suthold.

Ein Verkehrschaos erwartet der Club mit Blick auf die Stauzahlen der vergangenen Jahre, die allerdings noch von der Corona-Pandemie geprägt waren, vor den anstehenden Feiertagen aber nicht. Die größte Staugefahr besteht auf den Autobahnen A1 (Köln - Dortmund - Münster), A2 (Dortmund - Bielefeld), A3 (Köln - Frankfurt), A40 (Duisburg - Dortmund) und A43 (Wuppertal - Recklinghausen) sowie auf dem Kölner Autobahnring (A1, A3, A4).

An Heiligabend und am ersten Weihnachtsfeiertag rechnet der ADAC in NRW mit wenig Verkehr auf den Fernstraßen. „Autofahrer, die über Weihnachten zu ihrer Familie fahren, kommen am Samstagmorgen deutlich entspannter und schneller ans Ziel als am Freitag“, rät Experte Suthold. „Wer aber auf den 23. Dezember als Reisetermin angewiesen ist, sollte idealerweise dem Berufsverkehr aus dem Weg gehen, also nicht zu den Stoßzeiten morgens und nachmittags fahren, sondern besser in der Mittagszeit starten.“

Eine Grafik zeigt durch Autoverkehr belastete Strecken ab Köln: u.a. A1, A3 und die A61.

Wer auf diesen Strecken zu Hauptreisezeiten unterwegs ist, sollte Geduld mitbringen.

Dichterer Rückreiseverkehr droht dann am Nachmittag des zweiten Weihnachtsfeiertags, wenn viele Menschen von ihren Familienbesuchen heimkehren. Verglichen mit den Tagen vor Weihnachten ist aber mit einem geringeren Verkehrsaufkommen zu rechnen.

Zwischen den Jahren ruhige Lage auf den Straßen erwartet

Nach den Weihnachtstagen erwartet der ADAC bis Silvester wenig Staus auf den Autobahnen. „Dieser Zeitraum gehört in der Regel zu den stauärmsten des Jahres“, erklärt Suthold. „Viele Menschen haben in der Woche nach Weihnachten Urlaub genommen, nutzen die Zeit, um sich auszuruhen und sind wenig unterwegs.“

Von einem stark erhöhten Verkehrsaufkommen durch Skiurlaubsverkehr ist laut ADAC nicht auszugehen. Der Club rechnet damit, dass weniger Menschen in Richtung Alpen unterwegs sind als in Vor-Corona-Zeiten. Skiurlaube sind deutlich teurer als in den Vorjahren. Viele Skigebiete haben unter anderem wegen der allgemeinen Energiekrise ihre Preise angehoben. „Auch wenn in NRW der gesamte Skiurlaubsverkehr wegen der gesperrten A45 über die A3 führt, dürfte sich das auf der Autobahn kaum bemerkbar machen“, sagt Suthold.

Der Kölner Hauptbahnhof ist einer der verkehrsreichsten Bahnhöfe Deutschlands. Eine ICE 2 - Leergarnitur, Baureihe 402, verlässt den Kölner Hauptbahnhof, um zum Abstellen zu fahren, im Hintergrund fährt ein Triebwagen vom Typ Desiro Mainline (Baureihe ET 460) der trans regio Deutsche Regionalbahn GmbH von Koblenz kommend zum Kölner Hauptbahnhof.

Die Bahn setzt ab 23. Dezember zusätzliche Fernzüge vor allem auf der Strecke von und nach Berlin ein.

Die Deutsche Bahn hat nach eigenen Angaben alles getan, um über die Feiertage ein Chaos im Fernverkehr zu vermeiden. Ob das gelingt, hängt neben den vielen Baustellen im Netz vor allem davon ab, wie sich die Grippe- und Erkältungswelle entwickelt. Der Krankenstand ist weiterhin hoch. Es mangelt an Fahrpersonal und Mitarbeitenden auf den Stellwerken. Deshalb der Tipp: Wer es einrichten kann, sollte die Hauptreisetage meiden.

Bahn setzt zwischen Köln und Berlin Sonderzüge ein

Für Entlastung sollen 80 zusätzliche Züge sorgen, die vom 23. Dezember bis 2. Januar eingesetzt werden. Sie werden vor allem auf den stark nachgefragten Verbindungen zwischen Köln, Düsseldorf und Berlin sowie zwischen Berlin und Stuttgart sowie Berlin und München unterwegs sein.

Ein Horrorszenario ist zum Glück ausgeblieben. Nach dem Unfall von zwei Güterzügen auf der Strecke zwischen Hannover und Berlin am 17. November ist diese wichtige Verbindung rechtzeitig zu den Festtagen am 11. Dezember wieder freigegeben worden. Während der Sperrung mussten alle Züge von und nach Köln und ins Rheinland über Uelzen umgeleitet werden, was eine Verlängerung der Fahrzeit um 120 Minuten nach sich zog.

40.000 zusätzliche Sitzplätze und 800 neue Mitarbeitende

Durch die 80 Sonderzüge stehen in der Weihnachtszeit rund 40.000 Sitzplätze zusätzlich zur Verfügung. Die Verbindungen sind in der Fahrplanauskunft auf bahn.de und in der App DB Navigator hinterlegt und über alle DB-Vertriebskanäle buchbar.

Auch das Serviceteam wird aufgestockt – bis Weihnachten helfen rund 800 neue Mitarbeitende den Fahrgästen in den Zügen.

Auswirkungen auf das Rheinland dürfte die Sperrung der Strecke zwischen Mainz und Koblenz haben, die zwischen den Jahren für einige Tage nicht befahrbar ist, weil die Infrastruktur erneuert werden muss. Auf diesem Abschnitt werden Busse eingesetzt. Laut DB sollen die Arbeiten aber bis zum Jahresende abgeschlossen sein.

Da die Festtage in diesem Jahr auf das Wochenende fallen, erwartet die DB besonders viele Reisende für die Tage direkt vor Weihnachten und nach den beiden Weihnachtsfeiertagen, also am 22. und 23. sowie am 27. und 28. Dezember. Die DB empfiehlt, sich über die Auslastungsanzeige auf bahn.de und in der App DB Navigator zu informieren und einen Sitzplatz zu reservieren.


Das sind deutschlandweit die wichtigsten Stau-Strecken auf den Autobahnen in den Weihnachtsferien:

Großräume Hamburg, Berlin, Köln, Frankfurt und München

A1 Köln - Dortmund - Bremen - Hamburg

A2 Dortmund - Hannover - Braunschweig - Berlin

A3 Köln - Frankfurt - Nürnberg - Passau

A4 Kirchheimer Dreieck - Erfurt - Dresden

A5 Hattenbacher Dreieck - Karlsruhe

A6 Heilbronn - Nürnberg

A7 Hamburg - Hannover und Würzburg - Füssen/Reutte

A8 Karlsruhe - Stuttgart - München - Salzburg

A9 München - Nürnberg - Berlin

A10 Berliner Ring

A24 Hamburg - Berlin

A61 Mönchengladbach - Koblenz - Ludwigshafen

A81 Stuttgart - Singen

A93 Inntaldreieck - Kufstein

A95 /B2 München - Garmisch-Partenkirchen

A99 Umfahrung München

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