Apache 207 in KölnRapper begeistert 18.000 Fans in ausverkaufter Arena

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Der Rapper Apache 207 in einer Szene der Amazon-Prime-Dokumentation „Apache bleibt gleich“.

Köln – Wenn man sieht, wie selbstbewusst der Zwei-Meter-Mann mit den langen Haaren die Menge im Griff hat, fällt es schwer zu glauben, dass hier kein Show-Urgestein auf der Bühne steht - sondern ein 24-Jähriger, dessen bisherigen Live-Auftritte sich an zwei Händen abzählen lassen. Es ist die erste Tour von Apache 207, dem Ausnahmetalent des Deutschraps, das einen nie dagewesenen Hype um seine Person kreierte.

Die Nachhaltigkeit des Erfolgs wurde jedoch durch die Pandemie auf eine harte Probe gestellt. Die nach gerade einmal vier Minuten ausverkaufte Tour ließ zwei Jahre auf sich warten. Konnte der selbsternannte „Gangster, der ab und an sein Tanzbein schwingt“ den Hype ins Jahr 2022 retten?

Die ausverkaufte Lanxess Arena könnte diese Frage wohl nicht deutlicher beantworten. 18000 Fans rufen den Namen des Rappers, begleitet von Trommlern mit Sturmhauben. Als der Ludwigshafener dann auf die Bühne kommt, feuert er zu Beginn seine größten Hits „Brot nach Hause“, „Kein Problem“, „200km/h“ und „Roller“ ab.

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Tour war nach vier Minuten ausverkauft

Die lange Vorbereitungszeit auf die Tour spiegelt sich in der Show wieder. Pyrotechnik, Outfit-Wechsel und leuchtende Armbänder wurden im Vorfeld ans Publikum verteilt. Das Bühnenbild zeigt ein Ebenbild der Ludwigshafener Plattenbausiedlung, in der der Rapper aufgewachsen ist. Geschmeidig bewegt sich Apache über die Bühne, zumindest so lange, bis ihn eine zu große Hose zu einer Kunstpause zwingt. Das besser sitzende Exemplar legt er sich dann unter großen Jubel vor den Augen des Publikums an.

Die Musik des Straßenrappers lässt sich in kein Genre-Korsett zwängen. In seinen Texten geht es oft um schnelle Autos, Frauen und den harten Weg bis ganz nach oben. Eurodance-und House-Beats übertönen dabei selbst problematischste Zeilen. Eingängige Melodien und der Wechsel zwischen Rap und Gesang sorgen für die nötige Massentauglichkeit.

Die Stimmgewalt Apaches zeigt sich besonders, als er eine Reihe von Balladen performt, begleitet von einer Akkustik-Gitarre. Beim Song „Boot“ lässt er sich in einem Boot auf Rädern durch die Menschenmenge manövrieren. Auf dem Weg zurück zur Bühne erklingt Celine Dions Titanic-Song „My Heart will Go on.“

„Roller“ ist der meistgestreamte Song 2019

Es sind genau solche Momente, die Apache zu so großer Beliebtheit verhalfen. Unterlegt wird der Abend von kleinen Videos, die Apaches Weg vom Friseur zum Rap-Star nachzeichnen. Um dem Publikum zu zeigen, wie schnell sich so ein Aufstieg anfühlt, holt Apache für einen Song zwei Fans auf die Bühne.

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„Glück ist das Einzige, was sich vermehrt, wenn man es teilt“, sagt er dazu. Zum Abschluss des Konzertes gibt es noch einmal „Roller“, den meistgestreamten Song des Jahres 2019. Dieses Mal mit Unterstützung von Apaches Freunden, die der Rapper auf die Bühne holt. Erst durch ihr hemmungsloses Rumtoben wird wieder klar, dass es sich hier um die erste Tour eines 24-Jährigen und seiner Entourage handelt. Der Abend in der Lanxess-Arena hat jedenfalls bewiesen: Nicht nur Apache bleibt gleich, sondern auch der Hype um ihn ist geblieben.

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