Aufwendige SanierungDie nächste Baustelle rund um den Kölner Dom

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Das Domforum wird vollständig saniert und für ein Jahr lang geschlossen. 2020 sollen die Arbeiten beendet sein.

Das Domforum wird vollständig saniert und für ein Jahr lang geschlossen. 2020 sollen die Arbeiten beendet sein.

Köln – In der Nachbarschaft des Doms wird in Kürze eine neue Großbaustelle eingerichtet. Das Haus des Domforums, direkt gegenüber dem Haupteingang der Kathedrale, wird komplett saniert und für ein Jahr geschlossen. Bis Juni sollen alle Abteilungen und Mitarbeiter in Ausweichquartiere ziehen.

Mit dem Abschluss der Bauarbeiten wird bis August 2020 gerechnet. Am 1. Oktober 2020 feiert das Domforum sein 25-jähriges Jubiläum. „Das soll natürlich nicht in einem Provisorium begangen werden“, sagt Rainer Tüschenbönner, Chef des Domforums und des Katholischen Bildungswerks.

Die Sanierungsarbeiten seien gut vorbereitet. Es sei nicht damit zu rechnen, dass wie beim benachbarten Dom-Hotel unvorhergesehene Probleme auftauchen, die zu Verlängerungen führen. Die Bauarbeiten seien nötig, weil das Haus in die Jahre gekommen sei. Die Fassade bröckelt, eine energetische Sanierung sei überfällig.

Mit dem Einbau neuer Fenster verbindet sich die Hoffnung der Mitarbeiter auf besseren Schallschutz vor den Straßenmusikern mit begrenztem Repertoire, die tagein tagaus auf der Domplatte spielen. Auch das Dach muss erneuert werden, weil dort über die Jahre so viele schwere, technische Geräte installiert worden seien, die beim Bau des Hauses nicht vorgesehen gewesen seien. Dem Vernehmen nach investiert die Kirche hier acht bis neun Millionen Euro.

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Das Haus wird komplett eingerüstet und während der Sanierung durch einen Bauzaun geschützt, der dem des Dom-Hotels ähneln wird – ein Anblick, der nicht gerade Freude macht. Das Domforum will das Gerüst teilweise mit Transparenten abhängen, und den Bauzaun mit werbenden Informationen ein wenig gestalten.

Das so etwas nicht unbedingt gut aussehen muss, kann man zurzeit an den Schaufenstern der ehemaligen Köselschen Buchhandlung im Kurienhaus sehen, die vom Domradio mit Reklame zugeklebt worden sind. Die Plakate sollen bald verschwinden, so Tüschenbönner. Das Domforum ist denkmalgeschützt. Die Arbeit des Architekten Fritz Schaller, der auch für die Domplatte verantwortlich war, ist vielfach gelobt und ausgezeichnet worden.

Nach der Fertigstellung des Hauses 1953 zog zunächst die frühere Bank für Gemeinwirtschaft ein. 1990 kaufte es das Erzbistum und ließ es für seine neue Bestimmung umbauen. Herzstück ist das Domforum selbst als Veranstaltungszentrum mit rund 450 Angeboten pro Jahr . Es fungiert auch als Besucherzentrum des Doms. Von hier aus werden pro Jahr rund 8000 Führungen gesteuert.

Mehrere Ausweichquartiere

Neben dem Domforum sind hier mehrere weitere Einrichtungen der katholischen Kirche untergebracht, zum Beispiel das Bildungswerk, die Verwaltung des Stadtdekanats und des Katholikenausschusses, die Beratungsstelle „Fides“ oder das Domradio. Im obersten Stockwerk gibt es Tagungsräume, im alten Bank-Tresorraum im Keller ein Kino.

Zu Ausweichquartieren für die Einrichtungen werden ein Haus des Kolpingwerks an der Tunisstraße und das Kurienhaus mit der ehemaligen Buchhandlung am Roncalliplatz. Die Räume des Geschäfts sind ab Juni auch die vorübergehende Anlaufstelle für die Domführungen. Hier gehen auch die Beratungsangebote des Domforums weiter.

Größere Veranstaltungen können dort jedoch nicht stattfinden. Für sie werden mehrere andere Räume in der Innenstadt genutzt. „Wir gehen auf Tour“, sagt Tüschenbönner. So wird es Gesprächsreihen in der Krypta von St. Andreas und im Baptisterium des Doms geben.

Die Reihe „Klangkosmos“ zieht in die Kirche St. Michael, „Rock am Dom“ wird im jugendpastoralen Zentrum „Crux“ stattfinden. Weitere kirchliche Räume sind im Gespräch. Auch mit dem Museum für Angewandte Kunst wird kooperiert. Dorthin zieht die Reihe „Stadtpunkte“.

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