Bahnhof MülheimGleiserweiterung für den neuen Rhein-Ruhr-Express

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Der RRX kann in Mülheim halten, wenn der Bahnhof erweitert wird.

Der RRX kann in Mülheim halten, wenn der Bahnhof erweitert wird.

Köln-Mülheim – Der neue Rhein-Ruhr-Express wird ab 2030 am Bahnhof Mülheim durchfahren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die der Nahverkehr Rheinland und die Stadt Köln in Auftrag gegeben haben. Mit vergleichsweise geringem Aufwand kann der Bahnhof so erweitert werden, dass genügend Platz für die Regionalzüge geschaffen wird, ohne den Fernverkehr auf der vielbefahrenen Strecke zwischen Köln und Düsseldorf zu behindern.

Neues Gleis kostet zwischen 16 und 20 Millionen Euro

Die Studie schlägt vor, den Bahnhof um ein weiteres Gleis auf der Seite des Empfangsgebäudes zu erweitern. Die Kosten für die Erweiterung werden einschließlich des Schallschutzes zwischen 15,8 und 19,7 Millionen Euro liegen. Die Differenz ergibt sich aus einem Risikozuschlag, der bei der höheren Summe eingerechnet ist.

4900 Pendler mehr pro Tag

Ab 2030 rechnen die Fachleute pro Tag mit 18 200 Pendlern, das sind 4900 mehr als bisher. Vor allem die Verbindung zwischen Köln-Mülheim und Düsseldorf würde wesentlich stärker genutzt, die S-Bahn entlastet, die zurzeit häufig in Anspruch genommen wird, weil die Regionalzüge zu voll sind oder zu viel Verspätung haben. Die Studie geht davon aus, dass durch den Halt in Mülheim pro Tag 10 000 Pkw-Kilometer vermieden werden können. Das entspricht einer CO2 -Ersparnis von 600 Tonnen pro Jahr.

Alles zum Thema Karl Lauterbach

Die Planung sieht vor, dass drei von vier Linien des Rhein-Ruhr-Express in Mülheim halten werden. Der RRX 2 (Köln-Düsseldorf-Essen-Dortmund-Hamm-Paderborn-Kassel), der RRX 4 (Flughafen Köln/Bonn-Düsseldorf-Essen-Dortmund-Hamm) und der RRX 6 (Koblenz-Köln-Düsseldorf-Essen-Dortmund-Hamm-Bielefeld-Minden).

Eine Rhein-Ruhr-Expresslinie ohne Halt in Mülheim

Lediglich der RRX 1 (Aachen-Köln-Düsseldorf-Münster) muss durchfahren, damit der Fernverkehr nicht blockiert wird. Um auch diese Linie in Mülheim halten zu lassen, müsste die Hohenzollernbrücke um ein Gleis erweitert werden. Auch der RE 7 (Krefeld-Köln-Wuppertal-Rheine) wird weiter in Mülheim Station machen.

Der Kosten-Nutzen-Faktor liegt je nach Berechnung zwischen 1,19 mit und 1,56 ohne Risikozuschlag. Damit liegt Köln-Mülheim exakt auf dem gleichen Niveau wie der geplante RRX-Halt in Düsseldorf-Benrath. Auch im neuen Bundesverkehrswegeplan ist der RRX-Bahnhof bereits als vordringlich eingestuft worden. Geld für Infrastrukturprojekte wird grundsätzlich nur ausgegeben, wenn der Kosten-Nutzen-Faktor mindestens bei 1,0 liegt.

„Ich habe mich immer für die Berücksichtigung des Haltepunkts Köln-Mülheim eingesetzt. Es stimmt mich zufrieden, dass das Gutachten meine Position bestätigt“, sagt der Bundestagsabgeordnete für Mülheim und Leverkusen, Karl Lauterbach. „Lediglich neue Gleise müssen verlegt werden, der Bahnhof selbst ist bereits heute ausreichend.“ Der Stadtteil mit der höchsten Feinstaub-Belastung in NRW behalte seinen Anschluss an den Regionalverkehr.

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