Samstag und SonntagCat Ballou spielt drei Open-Air-Konzerte am Tanzbrunnen

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Cat Ballou sind Hannes Feder, Yannick Richter, Oliver Niesen, Kevin Wittwer und Dominik Schönenborn (v.l.)

Köln – Erstmals haben Cat Ballou am Tanzbrunnen als Vorgruppe bei den Wise Guys gespielt. 2017 dann hat die Band, die 1999 gegründet wurde, die Saison eröffnet. „Wir haben gedacht, für drei-, viertausend Besucher werden sie gut sein“, erinnert sich Bernhard Conin, Geschäftsführer von Köln-Congress und damit auch für den Tanzbrunnen zuständig. „Am Ende waren es für uns unvorstellbare 13.000 Menschen, die Cat Ballou sehen wollten – ein unvergesslicher Abend.“

Auch für die Band war es das bis dato größte Konzert. „Wir haben uns von 2000 im E-Werk auf 13.000 hier gesteigert, das war ein Riesensprung“, sagt Sänger Oliver Niesen. „Ein sehr bewegender Moment war auch der Auftritt im Sommer 2020, weil es seit Corona-Ausbruch der erste mit Publikum war, nicht vor Autos.“ Pandemie-bedingt  durften damals nur 1500 Karten verkauft werden.

Cat Ballou im Tanzbrunnen: „Flair ist einmalig“

„Aber der bestuhlte Tanzbrunnen hat eine ganz eigene, tolle Atmosphäre“, ergänzt Keyboarder Dominik Schönenborn, der hier privat schon viele Konzerte besucht hat. „Ich kann das ja mittlerweile deutschlandweit vergleichen, das Flair hier ist schon einmalig.“

Drei Konzerte an zwei Tagen werden Cat Ballou am 18. Juni (13 und 19 Uhr) und 19. Juni (13 Uhr) hier geben. „Auf samtleisen Pfoten“ heißt die Tour, die schon zweimal verschoben werden musste. „Wir werden alles in ein akustischeres Gewand packen“, sagt  Niesen, „natürlich werden wir auch auf die Kacke hauen, aber gediegener. Wir wollen ganz bewusst auch den ruhigeren Tönen sehr viel Aufmerksamkeit geben. Wohlige Lagerfeueratmo ist das Ziel.“

Drei Gigs an einem Wochenende

Dass die drei Gigs kompakt auf ein Wochenende gelegt werden konnten, sei zwar logistisch anspruchsvoll gewesen, würde aber den Musikern die Arbeit erleichtern. „Da können wir uns schön in Rage spielen“, freut sich Schönenborn, „denn der Anspruch an uns selbst, gut live zu performen, ist schon extrem hoch.“ Im November hatte die Band im E-Werk ihr letztes Album „Alles bunt“ vorgestellt. „Live bekommen die Songs nochmal ein ganz anderes Feeling“, sagt Schlagzeuger Hannes Feder.

„Man schreibt ein Lied, produziert es, spielt sich ein. Aber Studio und Proberaum ist so ein ganz eigener Kosmos, man spielt eher für sich. Was man da nie hat, ist das, was vom Publikum zurück kommt. Dieses Wechselspiel von der Bühne in die Menge. Das meint sich  in Rage spielen.“

Cat Ballou E-Werk Header

Cat Ballou spielten im E-Werk in Köln-Mülheim.

Kölner Band Cat Ballou: Publikum bereitet ihnen Gänsehaut

Was beim Publikum besonders gut ankommt von den neuen Songs ist „Oh, wie schön.“ „Da hatten wir schon in der Session viel Spaß mit“, sagt Oliver Niessen. Aber es gäbe auch Überraschendes. „Alles bunt“ etwa, das auch die inhaltliche Klammer des Album sei, sei eine der vielen kleinen Perlen. Der größte Hit der Band, „Et jitt kei Woot“, wird jecke elf Jahre alt. „Das ist immer noch unser Markenzeichen“, sagt Schönenborn, „aber mittlerweile merkt man, das auch andere Stücke den Platz einnehmen, was eine auch für uns interessante Entwicklung ist. Früher haben wir das Programm um den einen Song gebaut, heute sind wir vielseitiger unterwegs.“

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Die Reaktionen auf „Oh, wie schön“ mache Gänsehaut, etwa wenn sich Menschen mit Tränen in den Augen umarmen und mitsingen, weiß Gitarrist Yannick Richter: „Wenn man merkt, wie das Gefühl, das man versucht hat zu beschreiben, komplett damit übereinstimmt, was die Fans zurückgeben, kriegt man selber einen Kloß im Hals.“

Emotionale Stücke für eine bunte Gesellschaft

Auch „Niemols em Lävve“ – das Brings-Cover entstand im Rahmen des „Tauschkonzert“-Projektes und ist  auf dem Album – ist so ein emotionales Stück. „Eine geniale Version“, findet Bernhard Conin. Mehr will die Band über die Setlist aber nicht verraten. Gäste wird es keine geben, was vor allem am engen Terminkalender aller Musiker im Corona-Rückstau liegt.

„Wir stehen für eine bunte Gesellschaft und wollen uns gegenseitig inspirieren“, sagt Oliver Niesen, das Album versuche, allen Facetten dieses bunten Lebens gerecht zu werden. Deshalb hat man jetzt mit Marcella Rockefella eine neue Version zu „Alles bunt“ eingespielt. Live-Premiere dieses Features ist beim Come-Together-Cup. „Der Song hat dadurch eine neue Tiefe bekommen.“ Das Video dazu wird an diesem Freitag veröffentlicht.

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