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„Autos fliegen zu tief“Politiker fordern „Seitenlinienradar“ in Köln-Fühlingen

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Autos fahren über eine zweispurige Straße.

Besonders auf dem Teilstück zwischen Schmiedhofsweg und Kriegerhofstraße fahren viele zu schnell, so die Beobachtung der Bezirksvertreter.

Immer öfter soll es in Fühlingen zu Verstößen gegen das Tempolimit kommen. Die Bezirksvertretung will jetzt mit Radarmessungen dem Ausmaß des Problems auf den Grund gehen. 

Fühlingen wird der Länge nach von der Neusser Landstraße durchzogen, die in dem sehr dörflich strukturierten Stadtteil die Rolle als Hauptstraße übernimmt. Da sie aber auch Teil der Bundesstraße 9 ist, bringt sie naturgemäß sehr viel Durchgangsverkehr ins Veedel. Nicht zuletzt deswegen gilt auf dem Abschnitt im Fühlinger Ortsbereich eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Km/h.

Die jedoch wird in der jüngeren Vergangenheit von Auto- und Motorradfahrern mehr und mehr missachtet, so zumindest die Beobachtung von Mitgliedern der CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung Chorweiler. Teilweise erreichten die Temposünder noch im innerörtlichen Bereich Geschwindigkeiten von 70 bis 100 Stundenkilometern, vor allem ab der Kreuzung mit dem Schmiedhofsweg würden viele Fahrer in Fahrtrichtung Chorweiler deutlich beschleunigen.

CDU hat Antrag für Radar gestellt

In der letzten Sitzung der zu Ende gehenden Legislaturperiode hatte die CDU-Fraktion daher den Antrag gestellt, auf dem Teilstück zwischen den Einmündungen von Schmiedhofsweg und Kriegerhofstraße ein sogenanntes Seitenlinienradar aufzustellen. Die Fraktion erhoffte sich davon detaillierte Daten, um die Gefahr durch weitere Maßnahmen reduzieren zu können.

Obwohl das Ziel des Antrags bei den übrigen Vertretern auf Zustimmung traf, herrschte zunächst teilweise Unklarheit darüber, was mit dem im Antrag genannten Gerät erreicht werden könne. „Ich frage mich, warum die Autos nur gezählt werden sollen“, meinte etwa Lilo Heinrich, die mit dem Vertreter von Die Linke eine gemeinsame Fraktion bildet. „Wenn sie auch registriert würden, könnten die Übertretungen auch entsprechend geahndet werden.“ Auf anderen Teilstrecken der B9 im Bezirk gebe es ganz ähnliche Probleme. „Die Autos fahren nicht zu schnell, sie fliegen zu tief“, fasste Heinrich das Phänomen griffig zusammen.

Daniel Kastenholz (CDU) stellte daraufhin klar, dass mit einem Seitenlinienradar nur die Anzahl und Geschwindigkeit der passierenden Fahrzeuge gemessen werde. „Es soll nicht in Strafen resultieren, sondern in einem Erkenntnisgewinn für die Verwaltung“, so Kastenholz, „um die Brisanz der Situation zu erfassen und daraus gegebenenfalls stärkere Maßnahmen abzuleiten“. Um etwa für eine Radarfalle argumentieren zu können, brauche es eine handfeste Datenlage „und nicht nur die Vermutungen Einzelner“, so Kastenholz. Der Antrag wurde letztlich ohne Änderungen einstimmig beschlossen.