Verkehr, KVB, Demo und GottesdiensteCologne Pride am Wochenende – alle Infos zum Kölner CSD

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Menschen bei der CSD-Demo in Köln mit bunten Schildern.

Bei einer der größten Veranstaltungen der LGBTIQ-Community in Europa ziehen die Teilnehmenden durch die Kölner Straßen.

Der CSD in Köln besteht aus Straßenfesten, Gottesdiensten und der Demo am Sonntag. Der Verkehr wird eingeschränkt sein. Die KVB stockt auf.

„Unser Ziel bleibt die uneingeschränkte gesellschaftliche Anerkennung“, betonen die Organisatoren des Cologne Pride, der Kölner Spielart des Christopher Street Day. Dem Ziel entsprechend lautet das Motto in diesem Jahr erneut: „Für Menschenrechte – Viele. Gemeinsam. Stark!“ Es geht um die Rechte von Schwulen, Lesben, Bisexuellen, Transsexuellen, Transgendern und Intersexuellen.

In zwölf Forderungen hat der Verein Cologne Pride sein Anliegen ausformuliert. Dazu gehört, den Artikel 3 des Grundgesetzes um die Merkmale sexuelle und geschlechtliche Identität zu erweitern, das Transsexuellengesetz durch ein Selbstbestimmungsgesetz zu ersetzen, queere Geflüchtete besser zu schützen und die Finanzierung der Antidiskriminierungs- und Aufklärungsarbeit an Schulen und anderen Bildungseinrichtungen sicherzustellen.

Im Folgenden das Programm des Cologne Pride von Freitag, 7. Juli, bis Sonntag, 9. Juli, in Ausschnitten:

CSD 2023: Kölner Straßenfeste von Freitag bis Sonntag

Das Straßenfest erstreckt sich im Wesentlichen vom Heumarkt über den Alter Markt bis zum Gürzenich-Vorplatz; dazu kommen diesmal in Erweiterung der gewohnten Veranstaltungsfläche die Pipinstraße und der daran angrenzende Elogiusplatz. Dort gibt es eine „Chillout-Zone“ und ein Podium für Live-Podcasts; die neue, große Freitreppe am Kapitolshügel, auf dem der Kirchenbau St. Maria im Kapitol steht, wird einbezogen.

Alles zum Thema Christopher Street Day

Offiziell eröffnet wird das Fest am Freitag um 18 Uhr auf der Hauptbühne, die auf dem Heumarkt steht; dazu erwartet werden unter anderen NRW-Ministerin Josefine Paul und Kölns Bürgermeister Andreas Wolter. An diesem Tag dauert das Fest von 16 bis 23 Uhr. Am Samstag wird von 12 bis 23.30 Uhr gefeiert und am Sonntag von 11 bis 22 Uhr.

Auf drei Bühnen werden über 60 Stunden Programm geboten; es umfasst Kultur, Politik und Tanz. Hinzu kommen Informations- und Verkaufsstände. Auf der Hauptbühne treten zum Beispiel Dieter Thomas Kuhn mit Band (Freitag), Tim Bendzko (Samstag) und Todrick Hall (Sonntag) auf; Beginn ist jeweils gegen 21 Uhr. Auf dieser Bühne finden auch zwei Politik-Talks statt.

Politische Talks und Musikprogramm zum CSD am Samstag in Köln

Am Samstag, 16 Uhr, diskutieren Sven Lehmann, Queer-Beauftragter der Bundesregierung, und die queerpolitischen Sprecher aller im Bundestag vertretenen Parteien, mit Ausnahme der AfD. Teilnehmende der Gesprächsrunde, die am Sonntag um 17 Uhr beginnt, sind Saskia Esken, eine der beiden Bundesvorsitzenden der SPD, Ricarda Lang, Co-Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, die CDU-Bundestagsabgeordnete Serap Güler, Martin Schirdewan, Co-Vorsitzender der Partei „Die Linke“, und der FDP-Bundestagsabgeordnete Jürgen Lenders.

Am Samstag wird ab 23 Uhr auf dem Heumarkt mit „Kerzenlichtern gegen das Vergessen“ derjenigen gedacht, die an Aids gestorben sind. Die Bühne auf dem Alter Markt wird mit einem abwechslungsreichen Musikprogramm und Infotainment bespielt; am Samstag, 15.30 Uhr, sprechen die Entertainerin Lilo Wanders und der Journalist und Moderator Eric Mayer über ihr Engagement für die „Come Out! Stiftung“, die junge queere Menschen im Blick hat. Auf der Bühne am Gürzenich wird wie in den Vorjahren getanzt.

CSD-Empfang in Köln mit Verleihung für queeres Engagement am Samstag

Am Samstag beginnt um 12 Uhr im Gürzenich der große CSD-Empfang mit geladenen Gästen, den die Aidshilfe NRW und das queere Netzwerk NRW gemeinsam veranstalten. Politische Botschaften der queeren Community und Kulturbeiträge bestimmen das Programm, durch das Oliver Schubert von der Kölner Aidshilfe führt.

Höhepunkt ist die Verleihung des „Kompassnadel“ für herausragendes queeres Engagement. In diesem Jahr geht die Auszeichnung an den gemeinnützigen Verein „SOFRA – Queer Migrants“. In einer Selbstbeschreibung heißt es, dass er „einen sicheren und ermächtigenden Raum für LSBTIQ*-Geflüchtete und -Migrant*innen“ bereitstellt.

„Dyke* March Cologne“ – Umzug lesbischer Frauen am Samstag

Der „Dyke* March Cologne“ zieht traditionell am Vorabend der großen CSD-Demo, also am Samstag, durch die Straßen der Innenstadt und verleiht den Interessen und politischen Forderungen speziell der lesbischen Frauen Ausdruck. „Lasst uns unsere lebendige und kämpferische Vielfalt bunt und laut sicht- und hörbar machen“, lautet die Devise. Die Teilnehmerinnen werden gebeten, Parolen, Flaggen, Sprüche, Lieblingskostüme und Instrumente mitzubringen. Start ist um 18 Uhr auf dem Roncalliplatz.

Verschiedene Gottesdienste am CSD-Wochenende in Köln

Am Freitag, 18.30 Uhr, feiert die Evangelische Gemeinde Köln in der Christuskirche am Stadtgarten, Dorothee-Sölle-Platz 1, einen CSD-Gottesdienst. Dabei ist Influencer und Sänger Daniel „Ludi“ Ludwig. Ein weiterer Gottesdienst zum CSD findet am Samstag in der Antoniterkirche, Schildergasse 57, statt; Beginn ist um 18 Uhr.

Den musikalischen Part übernimmt wie immer die Bordkapelle der Stattgarde Colonia Ahoj. Im Anschluss gibt es einen Empfang auf dem Kirchplatz. Auch die Metropolitan Community Church (MCC), die sich als Kirche der Vielfalt versteht, lädt zu einem Gottesdienst ein. Er beginnt am Sonntag um 10 Uhr im Gemeindezentrum in Humboldt-Gremberg, Gremberger Straße 68.

Christopher Street Day 2023 in Köln: Große Demonstration und Party am Sonntag

An der traditionellen Demonstration nehmen über 220 Gruppen teil. Um 11.30 Uhr wird sie in der Mitte der Deutzer Brücke von Demoleiter Hans Douma eröffnet. Ansprachen halten zuvor Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Staatsministerin Claudia Roth, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Gesundheitsminister Karl Lauterbach und Sven Lehmann, Queer-Beauftragter der Bundesregierung.

Eine Grafik zum Zugweg der CSD-Parade am Sonntag.

Der Zugweg der CSD-Parade am Sonntag.

Start ist um 12 Uhr. Der Zug geht über den Heumarkt, vorbei am Gürzenich und Neumarkt, über die Ehrenstraße, Magnusstraße und Zeughausstraße bis zum Andreaskloster in der Nähe des Doms. Vor St. Aposteln, gegenüber dem Café „Fassbender“, ist ein behindertengerechter Bereich eingerichtet, wo Rollstuhlfahrer einen guten Blick auf die Parade haben.

CSD 2023: Sperrungen und Verkehr in Köln – das ist zu beachten

Mehrere Straßen sind gesperrt, von Freitag, 10 Uhr, bis Montag, fünf Uhr. Betroffen sind zum Beispiel die Gürzenichstraße zwischen Heumarkt und Quatermarkt sowie der Heumarkt, der Alter Markt und die Altstadtgassen, ferner die Pipinstraße zwischen Kleine Sandkaul und Heumarkt in Fahrtrichtung Deutzer Brücke.

Am Sonntag ist die Deutzer Brücke von 8 bis 15 Uhr gesperrt; das gilt auch für die folgenden Straßen: Burgmauer, Friesenplatz, Gürzenichstraße, Hohenzollernring, Komödienstraße, Kleine Sandkaul, Magnusstraße, Marzellenstraße, Mittelstraße/Rudolfplatz, Schildergasse/Neumarkt, Augustiner Straße, Zeughausstraße.

Die KVB weitet ihr Angebot am Tag der Demonstrationsparade aus. Von 10 bis 17 Uhr setzt sie zusätzliche Bahnen im 15-Minuten-Takt zwischen Junkersdorf und dem Stadthaus in Deutz auf der Strecke der Linie 1 ein. Außerdem wird zwischen Niehl und den Messe-Osthallen eine zusätzliche Linie eingerichtet.

„CSD-Ticket“ für VRS-Gebiet in Köln

Zwischen 12 und 15 Uhr ist im Bereich der Deutzer Brücke mit Behinderungen der Stadtbahn-Linien 1, 7 und 9 durch Zuschauerinnen und Zuschauer zu rechnen. Gelenkbusse der Linien 136 und 146 fahren am Sonntag im Bedarfsfall stadteinwärts ab der Haltestelle „Moltkestraße“ über eine Ersatzhaltestelle („Rudolfplatz“) und dann über den normalen Linienweg wieder in Fahrtrichtung stadtauswärts. Die Haltestelle „Neumarkt“ wird nicht angefahren, falls es dort zu Behinderungen durch die Parade kommt.

Die KVB empfiehlt Gästen des Cologne Pride, sich das „CSD-Ticket“ zu kaufen. Es gilt von Freitag, 7. Juli, 14 Uhr, bis Montag, 10. Juli, 3 Uhr, im gesamten Gebiet des Verkehrsverbundes VRS und kostet 22,20 Euro. Erhältlich ist es als Handy-Ticket oder als Online-Ticket zum Selbstausdrucken. Für Fahrten in und nach Köln kann auch das Deutschlandticket genutzt werden; dieses Ticket gilt aber nur in den Bussen und Bahnen des Nahverkehrs.

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