Diagnose Leukämie13-jähriger Mattes aus Köln-Porz sucht einen Spender

Lesezeit 3 Minuten
FC Fan Mattes

FC-Fan Mattes mit Torhüter Timo Horn

Köln – Beim gemeinsamen Sommerurlaub auf der niederländischen Insel Texel brach für die aus Porz stammende Familie des 13-jährigen Mattes die Welt, wie sie diese bisher kannten, zusammen. Alles fing damit an, dass sich Mattes von einem Tag auf den anderen schlapp und müde fühlte, zu nichts Lust hatte und noch nicht einmal mit an den Strand gehen wollte. Völlig anders, als ihn – den fußball- und FC-begeisterten, lebensfrohen Jungen –, seine Familie bisher erlebt hatte. Zunächst tippten die Eltern auf einen Infekt, oder eine  Corona-Infektion.

Diagnose Blutkrebs in der Uniklinik Köln

Wieder zurück in Köln, entstand beim Kinderarzt-Besuch ein schlimmer Verdacht: Angesichts Mattes' geschwollener Lymphdrüsen und winziger Einblutungen in den Beinen veranlasste der Arzt eine Einweisung in die Uniklinik. Dort erfolgte dann die Schockdiagnose: Blutkrebs! Inzwischen liegt Mattes in der Kinder-Onkologie, wo er eine starke Chemotherapie absolviert. Doch damit er überleben kann, benötigt er eine Stammzelltherapie.

Foto 3

Die Kölner Niederlassung der DKMS, mit Sitz auf dem früheren RTL-Areal an der Aachener Straße 1042 in Junkersdorf, hat nun eine Öffentlichkeits-Kampagne für ihn ins Leben gerufen, um mögliche Stammzellspender für ihn und andere Leukämie-Patienten zu finden und möglichst viele Menschen zu einer Typisierung ihres Erbguts für die Spenderdatei zu motivieren.

Alles zum Thema Timo Horn

DKMS startet Suchaktion 

Dies ist schwierig, da die Gewebe-Merkmale von Spender und Empfänger möglichst genau übereinstimmen sollten, damit die Transplantation erfolgreich sein kann. „Wir setzen alle Hebel in Bewegung“, erläutert Janet Mulappancharil, Aktionsbetreuerin bei der DKMS Köln. „Bislang haben wir noch keinen passenden Spender gefunden. Der erste Schritt ist immer, innerhalb der Familie nach möglichen Kandidaten zu suchen, weil es dort die größten Trefferchancen gibt. Seine ältere Schwester kam jedoch leider nicht als Spenderin infrage. Deshalb starten wir nun einen großen Suchlauf, um die Chancen von Mattes, und auch anderer Patienten, zu erhöhen.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Trotz des schweren Schicksalsschlags versuchen Mattes und seine Familie, optimistisch zu bleiben. „Mein erster Gedanke war: Wird unser Kind jetzt sterben?“, erinnert sich Stefanie, Mattes' Mutter, an die Diagnose zurück. „Das begreift man einfach nicht. Das ist surreal, nicht fassbar, wie in einem schlechten Film. Eine Welt bricht zusammen, alles stürzt auf einen ein und gleichzeitig ist man vollkommen leer.“ Auch Mattes nimmt die Krankheit an und lacht, trotz aller Widrigkeiten. "Mattes will leben. Er hat einen Wunsch: Wenn er wieder gesund wird, möchte er als erstes einen Döner beim Podolski-Imbiss essen. Wir hoffen so sehr, dass dieses Weihnachtswunder in Erfüllung geht“, erklärt Mattes' Vater.

Mattes mit Familie

Mattes mit seiner Familie

Bei der Typisierungs-Aktion können alle mitmachen, die zwischen 17 und 55 Jahren alt sowie gesund sind. Über die Aktions-Website ist ein Registrierungs-Set bestellbar; die Typisierung durch Wangenhautschleim-Abstrich per Wattestäbchen geht völlig schmerzfrei und schnell. Und es gibt einen ersten Zwischenerfolg: Zur Stunde haben bereits weit mehr als 1000 Menschen auf den Aufruf reagiert und ihr Selbsttestmaterial für zuhause angefordert. Neben der aktiven Typisierung freut sich die DKMS auch über Spenden, da für jede Neuaufnahme in der Datenbank Kosten von 35 Euro entstehen.

www.dkms.de/mattes

KStA abonnieren