Düsseldorfer UltrasSchmäh-Shirts gegen den 1. FC Köln

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Das Spiel des 1. FC Köln gegen Fortuna Düsseldorf wird von der Polizei als Risiko-Spiel eingestuft.

Das Spiel des 1. FC Köln gegen Fortuna Düsseldorf wird von der Polizei als Risiko-Spiel eingestuft.

Köln – Noch sind elf Tage Zeit bis zum ersten Derby zwischen dem 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf seit 15 Jahren. Aber die Planungen der Ultra-Fans aus der Landeshauptstadt sind schon weit gediehen. Im Internet verkaufen sie weiße „Motto-Shirts“ mit einem Geißbock-Kopf und dem Wort „Opfer“ darunter. Im Hintergrund sieht man auf der Internetseite den Dom und die im Rhein versunkene Hohenzollernbrücke zu Kriegszeiten. Angeblich sind bereits 2000 Shirts verkauft worden.

Auch die Polizeibehörden in beiden Städten und die Vereine bereiten das Spiel seit Wochen vor. Die Polizei stuft die Begegnung den DFB-Richtlinien folgend als „Spiel mit erhöhtem Risiko“ ein – vergleichbar mit Partien des FC gegen Mönchengladbach und Dynamo Dresden. Es bestehe eine „hinreichende Wahrscheinlichkeit, dass eine besondere Gefahrenlage eintreten wird“, heißt es.

Konkrete Hinweise auf geplante Ausschreitungen zwischen den Fan-Lagern gibt es bislang nicht. Gleichwohl kündigen die Düsseldorfer Ultras für den Spieltag am Sonntag einen Marsch vom Bahnhof Ehrenfeld zum Stadion nach Müngersdorf an. Anpfiff ist um 15.30 Uhr. Die Polizei befürchtet, dass Kölner Fans versuchen könnten, den vier Kilometer langen Fußmarsch zu verhindern. „Die Polizei und ihre Netzwerkpartner haben sich sehr sorgfältig auf das Spiel vorbereitet. Wir hoffen auf ein für alle Fans spannendes und vor allem friedliches Derby“, sagt Polizeisprecherin Dorothe Goebel.

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Fans, die schon einmal negativ aufgefallen sind, bekommen Post von der Polizei. Sie werden in dem Brief ermahnt, sich an Recht und Gesetz zu halten. Im Zweifel will die Polizei potenziellen Krawallmachern im Vorfeld untersagen, sich am 28. Juli dem Stadion zu nähern. Kölner Polizisten waren kürzlich in Düsseldorf und haben den Ultras der Fortuna ihr Einsatzkonzept erläutert. „Wir handeln nach dem Grundsatz: Dialog-Transparenz-Konsequenz“, sagt Goebel.

Nach üblen Gewaltvorfällen in der Abstiegssaison 2011/2012 verlief die vorige Saison aus Polizeisicht vergleichsweise ruhig. Einzig vor dem Spiel des FC gegen 1860 München hatten sich 50 bis 60 verfeindete Fans eine Massenschlägerei am Barbarossaplatz geliefert. Im Februar randalierten Anhänger von Union Berlin vor dem Rhein-Energie-Stadion, drei Menschen wurden verletzt. „Die Aktion ging aber eindeutig von den Berlinern aus“, sagte ein Polizeibeamter.

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