Die Bäckerei Voigt übernimmt sieben Filialen von Bechers Backhaus in Köln, setzt auf vertraute Rezepturen und minimalen Personalwechsel.
Familienbetrieb aus SwisttalVoigt übernimmt Kölner Filialen von Bechers Backhaus

Über die rasche Neueröffnung der Filiale am Treuer Husar-Brunnen freuen sich Martin Voigt, Verkaufsleiterin Isabell Kranich und Francisco Torres (v.l.)
Copyright: Hans-Willi Hermans
Die bunten, von Kinderhand gemalten Bilder von Hasen und Ostereiern an den Wänden im Café-Bereich sind zwar nicht ungewöhnlich in der Osterzeit, aber sie zeigen doch, dass in der ehemaligen Filiale von Bechers Backhaus am Treuer Husar-Brunnen etwas Neues begonnen hat. „Zu Ostern bekommt jedes Kind einen Osterhasen-Weckmann, wenn es ein selbst gemaltes Bild vorbeibringt, das ist bei uns so“, erklärt Martin Voigt lächelnd. Zusammen mit seinem Vater ist er Inhaber der Bäckerei Voigt aus Swisttal, einem Familienunternehmen mit 130-jähriger Tradition und insgesamt 61 Filialen.
Neuer Schwung für Kölner Traditionsbäckereien
In Köln waren es bislang drei. Anfang April schloss Bechers Backhaus seine Pforten, Voigt hat die sieben Kölner Filialen der auch schon 65 Jahre alten Firma übernommen. „Die frühere Eigentümerin hat großen Wert daraufgelegt, dass die Standorte wieder von einem Familienunternehmen geführt werden“, erzählt Martin Voigt. „Etwa 95 Prozent“ des Personals werden von Voigt weiter beschäftigt, und nur zwei der sieben neuen Voigt-Filialen sind noch wegen Umbaus geschlossen. Die übrigen wurden bereits neu eröffnet, darunter auch die in Bickendorf mit der Adresse Am Rosengarten 79.
Dort wurde der Backofen erneuert und die alte Kaffeemaschine durch ein neues Siebträger-Modell ersetzt. Bäckerei und Café lägen „an einer schönen Ecke“ schwärmt Voigt, am Schnittpunkt zwischen den teils malerischen Riphahn-Gebäuden der Einfamilienhaus-Siedlung und der Rosengartensiedlung. Deren Bewohner werden nicht nur von meist schon vertrauten Mitarbeitern weiter bedient, auch beim Einkauf ihrer Backwaren müssen sie sich nicht auf allzu große Veränderungen einstellen. „Die Rezepturen ähneln sich, natürlich gibt es hier und da kleinere Unterschiede“, sagt Martin Voigt.
Auch hinsichtlich der Auswahl bei Brot, Brötchen, Feingebäck und Kuchen bleibe fast alles beim Alten: „Wir bieten allerdings traditionell einen größeren Anteil von Konditorei-Produkten an, ich bin auch selbst gelernter Konditor“, erklärt Voigt. Bienenstich sei zum Beispiel eine Voigt-Spezialität, aber auch Brote wie „Walnuss-Kruste“ und „Swisttaler Kruste“ oder das „Traditionelle“, ein Weizenbrötchen, seien bei den Kunden sehr beliebt. „Das Feedback war jedenfalls bisher sehr gut“, fasst Francisco Torres, ein neuer Mitarbeiter in Bickendorf, seine Eindrücke aus den ersten Wochen nach der Neueröffnung zusammen.
Seine Kollegin, die hier schon länger hinter der Theke steht, aber ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, betont, dass die Café-Gäste Kaffee und Kuchen nun natürlich auch wieder an den Tischen im Außenbereich vor der Bäckerei genießen können. An etwaige vierbeinige Begleiter sei ebenfalls gedacht: „Für die Hunde gibt’s draußen wie immer ein Schälchen mit Wasser.“