„Absolute Fehlplanung“Nachbarn in der Piusstraße hoffen auf Drehung der Einbahnstraßen-Fahrtrichtung

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Ein Schild mit dem Text Langsam reicht's hängt an einem Baum.

Die Anwohnenden in der Piusstraße stört das erhöhte Verkehrsaufkommen in ihrer Straße seit der Sperrung der Venloer Straße in Fahrtrichtung Westen.

Die Anwohner der Piusstraße sind genervt: Sie hoffen auf eine Drehung der Einbahnstraßenrichtung, um den Verkehr aus ihrer schmalen Straße zu verdrängen. 

„Es ist seit Monaten der reinste Horror, was hier passiert“, bringt ein Anwohner der Piusstraße seine Gefühlslage auf den Punkt. Wie der junge Familienvater denken die meisten der rund 300 Menschen, die in der engen Verbindungsstraße zwischen Venloer und Vogelsanger Straße leben. Seit Beginn des Verkehrsversuches „Einbahnstraße Venloer Straße“ im Oktober vergangenen Jahres, kommen die Nachbarn hier nicht mehr zur Ruhe.

Viele sind um den Schlaf gebracht. Seit die Venloer Straße in Höhe Piusstraße/Franz-Geuer-Straße Richtung stadtauswärts für den motorisierten Verkehr gesperrt ist, nutzen viele Autofahrerinnen und Autofahrer die Piusstraße als Verbindungsstrecke zur Vogelsanger Straße. Täglich drängen viele Autos und Lkw über die schmale Piusstraße. Lange Staus, Lärm, Abgase und Hupkonzerte sind in Spitzenzeiten die Folge.

„Seit Monaten wird der Verkehr durch unsere Straße geleitet. Eine absolute Fehlplanung ohne Plan B. Es muss hier dringend etwas passieren“, sagt Adrian Bühler, Sprecher der Anwohner-Initiative Piusstraße. Seit Wochen versucht diese sich in Gesprächen mit der Verwaltung und Politik sowie einer Plakataktion in der Straße Gehör zu verschaffen und hat auch konkrete Forderungen. „Unser Vorschlag wäre, die Fahrtrichtung in der Piusstraße umzudrehen und lediglich für Anlieger freizugeben“, so Bühler. Zwar habe die Stadt zugesagt Maßnahmen zu prüfen und zu ergreifen, aber konkret passiert sei bislang noch nichts.

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Stadt prüft Maßnahmen zur Beruhigung der Piusstraße in Köln

In einem ersten Sachstandsbericht musste Hendrik Colmer vom Amt für nachhaltige Mobilitätsentwicklung eingestehen, dass die Verkehrsbeobachtungen ein erhöhtes Verkehrsaufkommen in der Piusstraße bestätigte und dass dies so nicht erwartet worden sei. Aktuell würden mögliche Maßnahmen zur Beruhigung der Piusstraße erarbeitet. Auch die Bezirksvertretung Ehrenfeld bekam auf ihrer jüngsten Sitzung Besuch von einigen Anwohnenden der Piusstraße. Sie erhoffen sich ein schnelles Eingreifen der Politik und die zügige Umsetzung von Maßnahmen durch die Verwaltung - sei es die Änderung der Fahrtrichtung oder die Einrichtung der Piusstraße als Fahrradstraße.

 „Wir haben das Thema Piusstraße seit September auf der Tagesordnung. Die Anordnung einer Fahrtrichtungsänderung – auch nur versuchsweise – muss am Ende aber auch vernünftig begründet sein und rechtlich wasserdicht sein“, sagt Ehrenfelds Bezirksbürgermeister Volker Spelthann auf Nachfrage. Die nächste Sitzung der Bezirksvertretung Ehrenfeld findet am Montag, 11. März, ab 17 Uhr, im Bezirksrathaus, Venloer Straße 419-42, statt. An dieser wird auch der Mobilitätsbeigeordnete Ascan Egerer teilnehmen. Auf der Tagesordnung steht dann auch ein Antrag der SPD-Fraktion zur Fahrtrichtungsänderung der Piusstraße.

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