Verkehrsversuch in EhrenfeldNachbarn in der Piusstraße sind enttäuscht von der Stadt

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Drei Männer stehen um ein Baumbeet herum. Sie haben ein Schild aufgehängt.

Anwohner der Piusstraße installieren ein Protest-Schild.

Nach einem Ortstermin mit einer Vertreterin der Stadt hatten die Nachbarn auf kurzfristige Maßnahmen zur Beruhigung der Piusstraße gehofft.

Anwohner der Piusstraße sind auf dem Baum. Oder besser auf der Leiter. Denn von dort hängten sie vor wenigen Tagen Plakate auf, auf denen sie ihren Ärger den Autofahrern unmittelbar mitteilen. „Langsam reicht's“ und „Ruhe jetzt“ steht dort zu lesen. Denn viel mehr Autos fahren  seit Einrichtung der Einbahnstraße auf der Venloer Straße im Oktober 2023 vermehrt durch ihre schmale Straße, weil diese die letzte mögliche Ausfahrt vor dem Durchfahrtsverbot auf der Venloer Straße an der Kreuzung Pius- und Franz-Geuer-Straße Richtung Vogelsanger Straße ist.

Viele von ihnen brausen dann mit möglichst hoher Geschwindigkeit Richtung Vogelsanger Straße. Bei einem Ortstermin mit einer Vertreterin des Amtes für Straßen und Mobilitätsentwicklung hatten sie verschiedene Maßnahmen besprochen, die die Situation beruhigen könnten. „Wir haben verschiedene Ideen, wie etwa die Umwidmung in eine Anliegerstraße, die Drehung der Einbahnstraßenrichtung in der Piusstraße oder die Sperrung für Lkw diskutiert und erwartet, dass die Verwaltung entsprechende Vorschläge in die Sitzung der Bezirksvertretungssitzung Ende Januar mitbringt“, berichtet Adrian Bühler stellvertretend für die Anwohner. Doch nichts davon sei passiert. Besonders enttäuschend sei das, zumal die Atmosphäre beim Ortstermin sehr konstruktiv gewesen sei und entsprechende mündliche Zusagen gemacht worden seien. 

Hendrik Colmer, der für das Mobilitätsamt an der Sitzung der Bezirksvertreter teilnahm, informierte über den letzten Stand des Verkehrsversuchs aus Sicht der Verwaltung. Man beobachte die Situation an der Piusstraße intensiv und habe diverse Verkehrszählungen durchgeführt und plane weitere. Laut Daten der Dauerzählstelle an der Fuchsstraße seien die Zahlen der durchfahrenden Pkw schon leicht rückläufig.

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Verkehrsschilder, die schon im weiten Umkreis auf die geänderte Verkehrsführung hinweisen, seien aufgestellt worden. Der weitere Zeitplan der Verwaltung sieht für das zweite Quartal die dritte umfangreiche Verkehrszählung an der Venloer Straße sowie in zahlreichen Neben- und Parallelstraßen vor, um die Auswirkung der Einbahnstraße beurteilen zu können und mögliche Defizite im Verkehrsablauf feststellen zu können.

Auch sollen Gestaltungsworkshops stattfinden, bei denen Anwohner Ideen einbringen können. Dabei geht es etwa um die Aufstellung von Wanderbäumen in Parkbuchten auf der Venloer Straße und ähnliche Verschönerungselemente. Für die Anwohner der Piusstraße hatte er kurzfristig zumindest keine gute Nachricht im Gepäck. Diese wollen aber weiter auf sich aufmerksam machen. „Weil wir keine Ruhe finden, werden wir keine Ruhe geben“, so Bühler.

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