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Ende nach 20 JahrenDas „Lichterfeld“ in der Lichtstraße in Ehrenfeld schließt 2026

3 min
Das Restaurant Lichterfeld bildet das Entree zum Vulkan-Gelände an der Lichstraße.

Das Restaurant Lichterfeld bildet das Entree zum Vulkan-Gelände an der Lichtstraße.

Die Vulkan-Grundstücksgesellschaft beendet 2026 das „Lichterfeld“-Kapitel, um moderne Impulse in der Gastronomie an der Lichtstraße zu setzen.

Ein rundes Jubiläum steht im kommenden Jahr an. 25 Jahre ist es dann her, dass der Wandel der Vulkan-Lampenfabrik zu einem begehrten Standort für die Kreativwirtschaft begann. Die Vulkan-Grundstücksgesellschaft machte sich im Jahr 2001 daran, in der damals noch ziemlich heruntergekommen Lichtstraße das Fabrikareal wiederzubeleben.

Ihr Konzept ging nicht nur auf, sondern fand Nachahmer. Im gesamten Umkreis haben sich Büros, Studios, Ateliers und Kanzleien etabliert, wo Computerprogramme, Konzepte für Veranstaltungen, Produkt- oder Firmenwerbung entstehen.

Für Frank Fischer (l.) und Thomas Frenzel geht im nächsten Jahr die gemeinsame Ära im Lokal Lichterfeld zu Ende.

Für Frank Fischer (l.) und Thomas Frenzel geht im nächsten Jahr die gemeinsame Ära im Lokal Lichterfeld zu Ende.

Aus für das „Lichterfeld“ nach 20 Jahren

Kreativität braucht Nahrung. Das wussten auch die Gründer der Vulkan-Grundstücksgesellschaft, Thomas Walten und Klaus-Dieter Hölz. Folgerichtig etablierten sie im historischen Torhaus ihres Gebäudeensembles Gastronomie. Zunächst eröffnete das Bistro „Lichtblick“. Dem folgte 2006 das Restaurant „Lichterfeld“. Die Betreiber Thomas Frenzel und Frank Fischer hätten also ebenfalls nächsten Jahr einen Anlass zum Feiern: 20 Jahre wird ihr Lokal dann alt.

Doch danach ist beiden derzeit nicht zumute. Das hat einen einfachen Grund. Der Mietvertrag wird nicht verlängert. Die Nachricht, dass am 30. September 2026 die Ära endet, macht längst die Runde. „Viele Stammgäste sprechen uns an und können es nicht so recht begreifen“, berichtet Thomas Frenzel, der Veranstaltungsleiter.

Das Lokal bietet von montags bis freitags abwechslungsreichen Mittagstisch vorwiegend für die vielen Menschen, die in um die Lichtstraße herum arbeiten. Von Bratwurst mit Pommes über Eintopf bis hin zu veganem Bowls oder Rinderhüftsteak reicht das Angebot auf der Speisekarte. Abends und am Wochenende kann das Lichterfeld für Feiern und Veranstaltungen gebucht werden. In den zurückliegenden Jahren konnten sich Thomas Frenzel und Frank Fischer über namhafte Firmenkunden und öfter mal auch über den Besuch prominenter Gäste freuen.

Abends und an Wochenenden kann das Lokal für Veranstaltungen gebucht werden.

Abends und an Wochenenden kann das Lokal für Veranstaltungen gebucht werden.

Mit seiner bewusst dezenten Einrichtung, die einen Hauch Industriecharme verströmt, und der Terrasse im Innenhof, wo es schon mal lauter zugehen kann, erfreut es sich großer Beliebtheit. Bis zu 130 Gäste finden Platz. „Gerade die Kombination aus Mittagsgeschäft, Events und Catering außer Haus, war die Grundlage unseres wirtschaftlichen Erfolges“, betont Frank Fischer, der Geschäftsführer.

Dass ihr Pachtvertrag nicht verlängert wird, müsse man akzeptieren. Der Zeitpunkt sei allerdings nicht gerade günstig. Frank Fischer, 61 Jahre alt, hätte das Lichterfeld gern bis zum Ende seines Berufslebens weitergeführt. Seinem Compagnon Frenzel geht es mit 56 Jahren ähnlich. Ob und wo sie im nächsten Jahr einen Neustart wagen, wissen beide noch nicht.

Fest steht dagegen, dass sich die Gastronomie in der Lichtstraße 43 ändern wird. Marie-Christine Hölz, die vor zwei Jahren Geschäftsführung der Vulkan-Grundstücksgesellschaft übernahm und somit die zweite Generation vertritt, erklärt dazu: „Die Entscheidung, den Mietvertrag auslaufen zu lassen, ist uns nicht leicht gefallen. Das Lichterfeld hat das Vulkan-Areal maßgeblich geprägt. Dafür gebührt ihnen unser großer Respekt.“

Doch die 31-Jährige verfolgt auch das Ziel, mit den Immobilien an der Lichtstraße „am Puls der Zeit“ zu bleiben. Schließlich habe sich das ganze Viertel seit 2001 verändert und tue dies noch. Beim Erhalt der teils mehr als 100 Jahre alten Gebäudesubstanz spielen die Faktoren Nachhaltigkeit und Wohlfühlen eine große Rolle. Innen wie außen soll der besondere Gewerbestandort attraktiv für Mieter und Besucher bleiben.

„Deswegen sehen wir die Veränderung bei der Gastronomie mit einem weinenden und einem lachenden Auge“, sagt Marie-Christine Hölz. Man wolle ein frisches, neues Angebot in die Räume holen. Dazu wurde bereits mit den Betreibern des benachbarten Cafés „Lumos“ ein Vertrag geschlossen. Das Lumos eröffnete vor drei Jahren mit einem hochwertigen Frühstücks-Angebot in stylischem Ambiente.