„Ich hab etwas gesucht, was anders ist“Ehrenfelder Start-up schreinert kunstvolle Skateboards

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Eine junge Frau mit blondem Haar und ein Mann mit Glatze und Hoodie stehen nebeneinander. Er hält ein Holzstück, auf dem Indico Skate Co steht.

Felix Boegel (r.) stellt aus hochwertigen Holzen handgefertigte Skateboards her. Seine Schwester Frida Wolf (l.) unterstützt ihn in der Kommunikation.

Felix Boegel aus Köln schreinert Skateboards aus hochwertigem Holz mit kreativen Motiven. Dabei setzt er auf eine uralte Technik. 

 „Ich habe was gesucht, was anders ist“, erzählt Boegel über die Motivation zur Gründung seiner Firma „Indico Skateboard Company“. In Ehrenfeld schreinert und verziert er Skateboards mithilfe einer uralten Technik. Die Geschäftsidee entstand vor anderthalb Jahren. Boegel restaurierte das Longboard seiner Schwester und schenkt es ihr zum Geburtstag. Er verzierte das Board mit Motiven bestehend aus ihrem Geburtstagsjahr und einer Schüssel Ramen. Die japanische Nudelsuppe ist eines ihrer Lieblingsgerichte. „Ich habe ihm gesagt, er solle etwas aus seinem Talent machen“, so Schwester Frida Wolf, die heute die Social Media Kanäle des Start-ups betreut.

Daraufhin fing Boegel an, Skateboards selbst zu fertigen. Bei der künstlerischen Gestaltung probierte er sich aus und stieß auf Intarsien. Eine Technik, mit der Menschen bereits im alten Ägypten Gegenstände kunstvoll verzierten. Die Motive kreiert Boegel in Photoshop. Mit einem Laser schneidet er die Muster aus verschiedenen Holzstücken aus. Wie ein Puzzle setzt er sie auf dem Skateboard zu einer ebenen Fläche zusammen. 

Ein Mann in einer Werkstatt arbeitet an einem länglichen Stück Holz.

Die Motive und Muster setzt Boegel mit der Intarsien-Technik zusammen.

 „Viele Leute sagen, dass sie zu schön sind zum Fahren“, erzählt Wolf. Viele nutzen sie deshalb auch einfach als Wandschmuck. Doch auch zum Fahren sollten sie natürlich genutzt werden. Oberfläche bleibe lange Zeit erhalten, da sie aus anderthalb Zentimeter dicken Holzstücken bestehe, erklärt Boegel. Lediglich für professionelle Skater, die viele Tricks machen, sei es weniger geeignet.

Der 38-Jährige verwendet hochwertiges Holz wie deutschen Ahorn oder  Nussbaum. Das Start-up achtet dabei auf nachhaltige und regionale Materialien. Es gibt verschiedene Formen und Größen, auch für Kinder. Die Preise liegen zwischen 200 und 400 Euro für ein Board. Eine preisgünstige Variante ist ab 50 Euro erhältlich. 

Handgefertigte Skateboards mit kreativen Motiven aus Köln-Ehrenfeld

Die Motive sind japanisch angehaucht, mit modernen Elementen, geometrischen Mustern und Schriftzügen. Auf einem der Boards ist ein Schwert zu sehen. Es umfasst einen Totenkopf und steckt im Boden. Um den Griff hängt eine Maske. „Der Krieger, der sein Schwert niederlegt“, beschreibt es Wolf. Boegel nannte das Board „Peace“. „Ich fühle mich verbunden mit dem Kunststil“, sagt der Kölner.

Schon als Kind malte Boegel und begeisterte sich für düstere Motive. „Als ich klein war, hast du mir Totenköpfe auf meine Hände gemalt“, erinnert sich Wolf. In seiner Jugend interessierte er sich für Graffiti und fuhr viel Skateboard. In der Waldorfschule lernte er, mit Holz zu arbeiten. Nach 20 Jahren als Beleuchter in der Filmbranche, arbeitete der 38-Jährige als Mediendesigner. Heute fließen alle Aspekte in seine Arbeit ein.

Auf dem Kölner Passagenfestival stellte das Start-up im Januar seine Skateboards aus und erhielt großen Zuspruch. Nun planen die Geschwister, wie es weiter geht. Bestellen kann man die Boards bisher über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter oder per Nachricht bei Instagram. Geplant für die Zukunft ist eine Webseite, eine größere Werkstatt und Mitarbeitende einzustellen. 

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