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Käsespätzle, Knödel, Kaiserschmarrn„Der Tiroler“ bringt ein Stück Österreich nach Köln

Lesezeit 2 Minuten
Marcel Kleewein steht neben einem roten Verkaufswagen, in dem er österreichische Spezialitäten verkauft.

Zwischenlösung: Bis zur Neueröffnung des Cafés „Der Tiroler“ verkauft Marcel Kleewein österreichische Spezialitäten im Foodtruck in Ehrenfeld. 

Das Ehrenfelder Café „Der Tiroler“ zieht um. Bis zur Neueröffnung in der Innenstadt gibt es österreichische Spezialitäten aus dem Foodtruck.

Österreichische Hütten-Kulinarik in Köln, dazu Kaffee von der eigenen Plantage in Thailand. Das war das Konzept von Marcel Kleewein in seinem Café „Der Tiroler“ in der Glasstraße in Ehrenfeld. Der Name war Programm: Bergkäsespätzle, Gröstel und Marillenknödel – nur einige der Spezialitäten auf der Karte des kleinen Ladens. Doch im Oktober kam die Nachricht: Der Mietvertrag wurde gekündigt, Ende November muss Kleewein das Lokal nach drei Jahren verlassen. Geschlossen ist es schon jetzt.

Doch es gibt auch eine gute Nachricht für Stammkunden und Freunde der Tiroler Küche. Kleewein hat neue Räumlichkeiten im Auge, allerdings nicht in Ehrenfeld. „Das ist nicht mehr bezahlbar“, sagt er. In dem Kölner Szeneviertel sei die Ablöse viel zu hoch.

Neues Domizil nahe der Schildergasse

In der Innenstadt hat er ein Plätzchen gefunden. Wenn alles nach Plan läuft, soll in der Straße Perlenpfuhl nah an der Schildergasse im Februar nächsten Jahres eine Art Wiener Café entstehen. Der Umzug sorge aber für erhebliche Kosten. „Ich fange nochmal bei null an“, sagt er. Aus dem alten Laden könne er nichts übernehmen. Die Theke, Möbel, alles muss neu angeschafft und umgebaut werden.

Vor allem die Kaution in Höhe von 10.000 Euro tue dabei weh. „Die notwendigen Ausgaben übersteigen unsere finanziellen Möglichkeiten“, heißt es deshalb in einem öffentlichen Spendenaufruf. „Jeder noch so kleine Betrag macht einen Unterschied.“ Nach knapp zwei Wochen sind 990 Euro von etwa 30 Spendern zusammengekommen. Das Ziel: 15.000 Euro. Belohnt werden die Zuschüsse auch: Bei fünf Euro gibt es einen Kaffee, bei zehn Euro ein Kuchenstück dazu. Ab 50 Euro stellt Kleewein eine Überraschungsbox zusammen.

Foodtruck gegenüber Bumann & Sohn

Diejenigen, die ohne die österreichische Küche nicht durch den Winter kommen oder die, die einfach Lust auf Alpengefühle haben, kommen bis zur Neueröffnung weiterhin in Ehrenfeld auf ihre Kosten. Gegenüber der Bar Bumann & Sohn lädt seit Freitag (10. November) ein kleiner roter Foodtruck zum Schlemmen ein. Eine Übergangslösung für Kunden, aber auch für die eigene Kasse. Im „Pop-up Tiroler“ verkauft Kleewein hauseigenes Bier, Knödel, Buletten, veganes Gulasch und wechselnde Suppen. „Mal sehen, wie das läuft, vielleicht lassen wir den Wagen sogar länger stehen.“

Auch auf dem Weihnachtsmarkt am Dom hat er einen Stand – dort aber mit selbst gerösteten Kaffeespezialitäten. Vor acht Jahren hatte so sein gastronomischer Werdegang in Köln begonnen. Doch: „Kaffee gibt es überall, mein Essen war hier aber etwas Besonderes.“ Und das wird es dann im neuen Lokal auch wieder geben.