Köln – Es ist ein Luxusproblem, das Davide Giglio und seine Familie dazu bewegt hat, „Giglios Ristobar“ zu eröffnen: Der Familie gehören die insgesamt sieben Kölner Piccola-Filialen, ihre Pizza wird bei FC-Spielen und Veranstaltungen im Rhein-Energie-Stadion verkauft. Durch den Erfolg jedoch, sagt der Geschäftsführer, „ist die persönliche Note etwas verloren gegangen“. Die soll jetzt in „Giglios Ristobar“ wieder aufleben. Deshalb auch der Familienname „Giglio“ im Titel der Ristobar, die sich seit dem 24. September direkt neben der Piccola-Filiale in Ehrenfeld auf der Venloer Straße befindet.

Das Konzept unterscheidet sich jedoch: In der Ristobar liegt der Fokus auf hochwertigen, ausgefallenen Cocktails. „Pina Colada machen wir nicht“, sagt Giglio und lacht. Die Sirupe für die Drinks sind selbstgemacht. Giglio empfiehlt den Napoli-Torino, einen Espresso Martini (12 Euro): „Der ist noch nicht ganz in Ehrenfeld angekommen, aber wir erziehen die Gäste langsam dahin“, sagt er. Dienstags und mittwochs zwischen 17 und 20 Uhr zur Happy Hour kosten die höherpreisigen Drinks die Hälfte. Ungewöhnlich: An der Bar können Tabak und Zigaretten gekauft werden. In Italien sei das Standard, so Giglio. Das Land findet sich in der Einrichtung der Ristobar überall wieder: Eine Vespa etwa steht hier am Eingang. Es ist bunt, gemütlich, stylisch, mit viel Liebe zum Detail.

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Authentisch italienische Küche in „Giglios Ristobar“

Italienisch ist auch die Speisekarte: Hausgemachte Pasta („à la minute gekocht“) und Pizza, vor allem aber auch „Carne und Pesce“, also Fleisch und Fisch, stehen drauf. Und, weil die Nachfrage es verlangt, auch Burger. Unter den Primi Piatti, dem ersten Hauptgang, findet sich etwa eine Weiße Kalbsbolognese mit Tagliatelle in Weißweinsud mit Parmesan für 16 Euro.

Als Secondi Piatti (zweiter Hauptgang) stehen etwa Argentinische Rotgarnelen aus Wildfang mit Knoblauch, Pfeffersoße und buntem Salat für 29 Euro oder Entrecote mit Kräuterbutter und Pommes (ebenfalls 29 Euro) auf der Karte. Die Spezialität des Hauses ist die Ein-Meter-Pizza, von der vier Menschen satt werden sollen. In der teuersten Variante kostet sie 50 Euro. In Standardgröße liegen die Pizzen bei 10 bis 17 Euro. Alles selbstgemacht, alles original italienisch. „Es ist schon ein eher gehobenes Niveau, aber dieses Konzept hat in Ehrenfeld gefehlt und wird auch super angenommen“, sagt Giglio.

Italo-Disco immer freitags

An Sonn- und Feiertagen wird in „Giglios Ristobar“ ab 10 Uhr Brunch angeboten. In den ersten Wochen gab es täglich Frühstück. „Da haben wir aber auch schnell gemerkt, dass das nicht so gut funktioniert.“ Zum einen kämen die Menschen erst später – „wie in Italien, da essen die Leute auch erst spät“ – zum anderen hat die Ristobar bis etwa drei Uhr nachts geöffnet, und dafür muss auch Personal da sein. Freitags spielt ab 22 Uhr ein DJ, es läuft italienische Diskomusik aus den 1980er- und 90er-Jahren. In den ersten Wochen nach der Eröffnung legte der DJ schon ab 19 Uhr auf. „Das hat die Gäste aber eher gestört.“ Also wurde nachgebessert. Ziel sei, dass das Publikum nach dem Essen in den Bar-Bereich wechselt und den Abend bei Cocktails und italienischem Craft-Beer dort ausklingen lässt, anstatt etwa auf die Ringe abzuwandern.

Dass die Familie Giglio die Ristobar ausgerechnet in Ehrenfeld eröffnet hat, ist kein Zufall, ist das Veedel doch der Geburtsort des ersten Piccola-Restaurants von 1991 – auch Davide Giglio ist hier aufgewachsen und zur Schule gegangen, erzählt der 33-Jährige. „Es zieht uns immer wieder hierhin“, sagt er. Die Ristobar sei ein Herzensprojekt. Er ist sichtlich stolz auf seinen Laden. „Hier ist La Dolce Vita.“

Giglios Ristobar, Venloer Straße 408, 50825 Köln, Dienstag bis Samstag 17 bis ca. 3 Uhr, Samstag und Sonntag 10 bis 15 Uhr Brunch, ab 12 Uhr Restaurant. Montags ist Ruhetag.