Heliosgelände in KölnUnterm Ehrenfelder Leuchtturm wird Platz gemacht

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Verbogene Stahlträger und jede Menge Schutt liegen auf dem Heliosgelände. Der Leuchtturm wird aber nicht abgerissen.

Verbogene Stahlträger und jede Menge Schutt liegen auf dem Heliosgelände. Der Leuchtturm wird aber nicht abgerissen.

Ehrenfeld – Unter dem Heliosturm wird es unruhig. Seit einigen Tagen schon sind Bauarbeiter damit beschäftigt, Gebäude auf dem ehemaligen Fabrikgelände abzubrechen. Der Abbruch ist nötig, weil das Erdreich mit hochgiftigen Chlorkohlenwasserstoffen belastet ist. Wenn die Gebäude niedergelegt sind, beginnen der Aushub und der Austausch des Bodens. Auf der entstehenden freien Fläche sind kulturelle Freiluftveranstaltungen, Ausstellungen und Märkte geplant. Später soll hier eine neue Schule entstehen.

Die ersten Bauten, die dem Greifarm des Baggers zum Opfer fielen, standen südlich der Halle, in der einmal ein italienischer Feinkosthandel war. Noch wirkt der frühere Kultladen „Parma-Delikatessen“ unversehrt, aber er ist bereits komplett ausgeräumt und wird bald dem Erdboden gleichgemacht.

„Das wird voraussichtlich Mitte April passieren. Zuvor müssen Sicherungswände für die DQE-Halle und das Underground errichtet werden. Das benachbarte Szenelokal „Underground“ bleibt noch bis Mitte 2017 verschont. Dann aber muss es ebenfalls weichen, weil dort die Inklusive Universitätsschule – bestehend aus einer Grund- und einer Gesamtschule – gebaut werden soll.

Der Kinofilm über das Heliosgelände „Wem gehört die Stadt – Bürger in Bewegung“ lockt zurzeit viele Schaulustige und Fotografen zum Areal am Ehrenfeldgürtel. Der Film wird in Programmkinos von Lübeck bis Regensburg gezeigt. Alleine in Berlin gibt es drei Lichtspieltheater, in denen der 90-minütige Streifen läuft – sogar in einer Fassung mit englischen Untertiteln.

Für die Teilnahme an einem Filmfestival in Biarritz wurde eine französische Fassung produziert mit dem – wörtlich übersetzten – Titel „A qui appartient la ville - Des citoyens en action“. (Rös)

Vor wenigen Tagen lief die Bewerbungsfrist für den Architektenwettbewerb zum Bau der Schulen ab. Teilnehmen können 30 Arbeitsgemeinschaften aus Architekturbüros und Büros für die Freiraumplanung. Zurzeit werden die Auslobungsunterlagen versandt. Das Preisgericht tagt Ende Juni. Der Kostenrahmen für den Bau der Schule ist laut einem Ratsbeschluss auf 91 Millionen Euro beschränkt.

Im Sommer 2022 sollen I-Dötzchen und angehende Abiturienten die Klassenzimmer der Heliosschule erobern. So sieht es zumindest der Zeitrahmen zum Bau der Inklusiven Universitäts-Schule (IUS) vor. Vom Schuljahr 2015/16 an – also schon nach den nächsten Sommerferien – startet der Grundschulbetrieb der Heliosschule im Schulgebäude Kaisersescher Straße/Mommsenstraße in Sülz. Der Gesamtbetrieb der Heliosschule startet mit Schuljahresbeginn 2018/19 im Schulgebäude Overbeckstraße, das für diesen Zweck saniert wird.

Die derzeit leerstehende Einrichtung in Neuehrenfeld bietet aber nur für eine begrenzte Zeit Platz für die jährlich wachsende Zahl an Schulklassen. Deswegen kommt ab dem Jahr 2020 das Schulgebäude Borsigstraße als dritter Standort hinzu. Vom Sommer 2022 an sind dann alle Schülerinnen und Schüler in einem Gebäude an der Vogelsanger Straße vereint. Voll ausgelastet sollen einmal rund 1100 Mädchen und Jungen unterrichtet werden.

Laut dem Raumprogramm des Dezernats für Bildung, Jugend und Sport benötigt die Schule eine Netto-Grundfläche von 8250 Quadratmetern. Das entspricht einer Bruttogrundfläche, in der Treppen. Flure und Räume für technische Anlagen mit eingeschlossen sind, von 15 700 Quadratmetern. Hinzu kommen 2360 Quadratmeter Bruttogeschossfläche für eine Dreifach- und eine Einfachturnhalle.

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