Kölner ErfolgsgeschichteSchamong weitet die Kaffee-Produktion aus

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt (1)

Heribert Schamong in der neuen Halle der Kaffeerösterei

Köln-Ehrenfeld – Auf einmal ging alles ganz schnell. Nachdem Heribert Schamong drei Jahre auf der Suche nach einer geeigneten Halle für seine Kaffeerösterei war, wurde er im Gewerbegebiet Ossendorf plötzlich fündig. „Im Februar haben wir entdeckt, dass sie zu haben war. Drei Tage hatten wir den Kaufvertrag unterschrieben“, berichtet er. Zu verdanken war es dem Umstand, dass die Familie der Verkäufer der Kaffeemarke Schamong praktisch von Beginn an treu war.

Die traditionsreiche Rösterei verlässt nicht etwa ihr angestammtes Viertel Ehrenfeld, sondern verlagert lediglich einen Teil der Produktion. „An der Venloer Straße wird weiterhin täglich geröstet“, versichert Schamong. Die neue Halle an der Mathias-Brüggen-Straße war notwendig geworden, weil die Platzkapazitäten in Ehrenfeld nicht mehr ausreichten. Zudem war die Logistik in der von der Venloer Straße abzweigenden, verkehrsberuhigten Gumprechtstraße, wo sich die Warenanlieferung befindet, nie ganz einfach gewesen.

Röstmaschine mit dreifacher Leistung

Künftig wird ein mildes Kaffeearoma im Ossendorfer Gewerbegebiet wahrnehmbar sein. „Die neue Röstmaschine bietet fast die dreifache Leistung des Geräts, das im Ladenlokal in der Venloer Straße steht“, sagt Heribert Schamong. 45 Kilogramm können auf einmal verarbeitet werden.

Zur neuen Ausstattung gehören auch ein automatischer Entsteiner, um zuverlässig etwaige Fremdkörper aus dem Rohkaffee heraus zu sortieren, und eine Verpackungsmaschine, die in einer Minute 16 Tüten Kaffee verarbeitet. Zudem wird vom neuen Ossendorfer Standort aus das Online-Geschäft betrieben. Kunden werden EU-weit beliefert. Lobend erwähnt er die städtischen Behörden, die das Genehmigungsverfahren für den Betrieb in der Halle, in der zuvor ein Stuckateurbetrieb war.

Das könnte Sie auch interessieren:

Ein Großbetrieb werde die Rösterei Schamong, deren Gründung auf das Jahr 1949 zurückgeht, dadurch jedoch noch lange nicht, sagt der heutige Geschäftsführer.Weil auch die größere Maschine im Trommelröstverfahren arbeite, bleibe die hohe handwerkliche Qualität dieselbe und damit über der eines industriell hergestellten Kaffees. Die Nachfrage nach von Hand geröstetem Kaffee wachse stetig. Zudem böten er und vergleichbare Röstereien neben der Qualität auch ein Höchstmaß an Transparenz, was die Rohstoffe, die Erzeugung und den Handel angehe.

Im Grunde sei es immer noch das selbe Verfahren wie im 19. Jahrhundert. Sein Großvater Josef, der 1949 an der Venloer Straße unweit des Alpenerplatzes eine Filiale der Kölner Rösterei Lülsdorff eröffnete, produzierte auf diese Weise. Von 1960 an firmierte er unter eigenem Namen weiter. 

1995 übernahm Sohn Fred Schamong das Geschäft. Dessen Sohn Heribert übernahm die Leitung 2008. Heute wird das Unternehmen in einem Team aus dritter und vierter Familiengeneration geführt.

KStA abonnieren