Subbelrather StrasseMetallwaren-Fabrik wird Wohnanlage weichen

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Am Skaterpark im Takufeld werden Lärmmessungen notwendig sein.

Am Skaterpark im Takufeld werden Lärmmessungen notwendig sein.

Köln-Ehrenfeld – Die Zahl der Wohnungen im Stadtteil wächst stetig. Rund 175 weitere sollen unter der Adresse Subbelrather Straße 486 - 494 entstehen. Mit dem Bau der Wohnanlage, die unmittelbar an den Park Takufeld grenzen würde, kann jedoch frühestens in zwei Jahren begonnen werden.

Noch stehen mehrere ältere Häuser dort, und es gibt eine Metallwaren-Fabrik, in der noch gearbeitet wird. Der Umzug der Produktionsstätte soll in diesem Jahr erfolgen. Der Fabrik-Komplex, dessen älteste Gebäude aus dem Jahr 1908 stammen, soll voraussichtlich vollständig abgebrochen werden.

Häuser sollen höher als geplant werden

Die Bezirksvertretung begrüßte die geplante Wohnbebauung, will aber eine Reihe von Fragen geklärt und im notwendigen Bebauungsplanverfahren berücksichtigt wissen. So wird beispielsweise vorgeschlagen zu prüfen, die Häuser um ein bis zwei Geschosse höher als bislang geplant zu bauen.

Im noch nicht detailliert ausgearbeiteten Bauvorhaben ist von vier bis fünf Geschossen die Rede. Die Bezirksvertreter wollen nun erreichen, dass bis zu sechs Stockwerke hoch gebaut wird.

"Am Grünen Weg hat die GAG gezeigt, dass das möglich ist. Außerdem befindet sich in unmittelbarer Nähe ein zwölfstöckiges Wohnhaus", begründete die SPD. An ihren Vorschlag knüpfen die Bezirksvertreter allerdings die Zielvorgabe von 40 Prozent öffentlich gefördertem Wohnungsbau. Bislang ist von einem 30-prozentigem Anteil die Rede.

Spielplatz soll aufgewertet werden

Die Immobilienentwicklungsgesellschaft, die das Grund bebauen möchte, hat bereits zugestimmt, das Kooperative Baulandmodell mit 30 Prozent öffentlich gefördertem Wohnraum anzuwenden. Die übrigen 70 Prozent sollen Eigentumswohnungen werden. Hier fordert die Bezirksvertretung, dass mindestens ein Gebäude mit einer Baugruppe entwickelt wird. Es soll die Möglichkeit geschaffen werden, dass dieses Gebäude dann im Ganzen von der Gruppe erworben werden kann.

In den bisherigen Planungen für die Wohnanlage ist ein Abriss dieser Häuser vorgesehen.

In den bisherigen Planungen für die Wohnanlage ist ein Abriss dieser Häuser vorgesehen.

Auch über die künftigen Spielmöglichkeiten für die Kinder und Jugendlichen, die mit ihren Familien einmal in der neuen Wohnanlage leben werden, machten sich die Bezirksvertreter Gedanken. Statt eines Spielplatzes auf dem Gelände schlagen sie vor, dass der Investor einen schon vorhandenen Spielplatz, der unmittelbar an das heutige Fabrikgrundstück angrenzt, mit neuen Geräten aufwerten könne.

Hier müsse ein entsprechender städtebaulicher Vertrag aufgesetzt werden. Für die Pflege und Instandhaltung würde in jedem Fall das Grünflächenamt zuständig sein.

Sportanlagen könnten zu laut werden – Klagen wären möglich

Gleich neben dem Spielplatz, der heute wenig genutzt wird, weil sich kaum noch Geräte dort befinden, sind eine Anlage für BMX-Rad- und Skateboard-Sportler sowie der Fußballplatz des Vereins TuS 1865 Köln-Ehrenfeld.

Im jetzt beschlossenen Bebauungsplanverfahren wird es auch notwendig sein, schalltechnische Untersuchungen durchzuführen. Es besteht die Gefahr, dass wegen der Lärmentwicklung der beiden Sportanlagen die Nutzung nur noch eingeschränkt möglich ist, sollten Anwohner dagegen klagen und recht bekommen.

Uneins waren die Bezirksvertreter in der Frage, wie viele Parkmöglichkeiten in der Tiefgarage unterhalb der künftigen Wohnanlage geschaffen werden sollen. Die Meinungen gingen auch auseinander, was den Umgang mit den noch vorhandenen historischen Gebäuden angeht.

SPD fordert "intelligentes urbanes Mobilitätskonzept"

Die CDU-Fraktion setzte sich mit ihrem Vorschlag durch, über die erforderliche Mindestzahl von Stellplätzen sowie Abstellmöglichkeiten für Elektrofahrzeuge, Lastenräder und Car-Sharing-Autos hinaus darüber nachzudenken, weitere Stellplätze als Quartiersgarage zu schaffen. Diese sollten Nachbarn und Besuchern zur Verfügung stehen. Der Bau der Quartiersgarage sollte öffentlich bezuschusst werden.

Dagegen plädierte die SPD dafür, die Zahl der nachzuweisenden Stellplätze nach Möglichkeit weiter zu reduzieren. Stattdessen sollte in Betracht gezogen werden, einem "intelligenten urbanen Mobilitätskonzept" mit überdachten Fahrradabstellanlagen, gemeinschaftlich nutzbaren Lastenrädern, Anschlüssen für elektrisch betriebene Räder und Autos sowie Car-Sharing - also das gemeinschaftliche Nutzen von Fahrzeugen - mehr Raum zu geben.

Die historischen Gebäude auf dem künftigen Baugrundstück könnten nach Ansicht der CDU-Fraktion erhalten werden. "Ich bin überzeugt, dass Architekten, die das wollen, das auch können", sagte Fraktionsvorsitzender Martin Berg. Deswegen plädierte er zusammen mit Grünen, FDP und Deine Freunde für eine Mehrfachbeauftragung, wenn es darum geht, konkrete Planungen für die Wohnanlage zu erstellen. Dafür hatte sich auch schon der Stadtentwicklungsausschuss ausgesprochen. Der SPD und den Linken ginge dadurch zu viel Zeit verloren. Ihrer Überzeugung nach könne auf eine Mehrfachbeauftragung verzichtet werden.

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