Erste deutsche FilialeBeliebte niederländische Kette nun in den Opern Passagen

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Blick in die Filiale an der Breite Straße

Köln – Schon am ersten Tag bildeten sich lange Schlangen vor dem Eingang. Die bei deutschen Touristen beliebte niederländische Kette „Dille & Kamille“ hat in den Opern Passagen an der Breite Straße ihre erste deutsche Filiale eröffnet. Das 1974 gegründete Familienunternehmen mit Sitz in Amsterdam bietet Küchenutensilien, Tees, Gewürze, Seifen, Kerzen, Kinderspielzeug und Zubehör rund um den Garten an – alles aus natürlichen Materialien und in ruhigen Farben. Dazu läuft klassische Musik.

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Eingang in den renovierten Opern Passagen

In das Sortiment sollen auch noch Produkte aus lokaler und regionaler Produktion aufgenommen werden. „Wir wissen, dass viele Touristen aus NRW bei uns einkaufen, zum Beispiel in Middelburg in Zeeland. Und da ist Köln als die größte Stadt in NRW ein idealer Standort“, sagte Hauptgeschäftsführer Hans Geels, der zur Eröffnung aus Amsterdam gekommen war. „Hier gibt es viele Studenten und viel Kultur, das passt. Köln ist eine Stadt mit Seele.“ Geels bedankte sich auch bei jenen Mitarbeitenden, die die Bezeichnungen der 5000 Produkte ins Deutsche übersetzt haben.

Kölner Opern Passagen während Corona renoviert

Die Firma hat 39 Läden in den Niederlanden und in Belgien. Schon vor vier Jahren hatte „Dille & Kamille“ damit begonnen, Räume in Köln zu suchen. Schließlich entschied man sich für die Opern Passagen, doch durch Corona wurde die Eröffnung verzögert. Nun kommt sie zu einem günstigen Zeitpunkt, da die Sanierung der Passagen kurz vor dem Abschluss steht.

Opern Passagen

Die neue Fassade der Opern Passagen 

Die Schließungszeiten während der Pandemie sind für die Arbeiten genutzt worden, zeitweise waren die Passagen eingerüstet. „Nun fehlen nur noch einige Teile in der Fassadenverkleidung“, sagt Immobilien-Managerin Karin Wittlake. Die Fassade stand zwar nicht unter Denkmalschutz, sollte aber laut Gestaltungssatzung der Stadt an das Kachel-Waben-Muster mit 60-Jahre-Flair angelehnt sein. „Sie wirkt aber nun sehr viel offener und freundlicher.“

Statt McDonalds kommt Steakhouse

Auch innen wurde die Mall renoviert und ist nun heller und frischer mit neuen Böden und Decken. Komplett saniert wurde das Parkhaus auf der Ebene 2, das seit August wieder geöffnet ist.

Das Klavierhaus Bechstein hat seine Räume nach einer zweimonatigen Renovierung ebenfalls wieder eröffnet. Für „Dille & Kamille“ wurden vier kleinere Mieteinheiten, in denen unter anderem eine Apotheke war, zusammengefasst. In den ehemaligen Räumen der McDonalds-Filiale wird ein Steakhouse einziehen. Ansonsten ist die Mieter-Zusammensetzung stabil geblieben.

„Wir haben die Corona-Zeit sinnvoll zur Erneuerung genutzt“, sagt Karin Wittlake. Über den Einzug der Niederländer freut sie sich sehr. Der Abschluss der Arbeiten an den Passagen war eigentlich für Ende Oktober geplant. Das ist nicht mehr einzuhalten, aber rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft wird alles fertig sein. Investiert wurde dann ein Millionenbetrag „im unteren zweistelligen Bereich“. Im Frühjahr soll es dann ein großes Neueröffnungsfest geben.

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Damit beginnt ein weiterer Abschnitt der wechselvollen Geschichte des Gebäudes. Es entstand 1964 unter dem Namen „Schweizer Ladenstadt“ – wegen eines Schweizer Investors – und ist eines der ältesten Einkaufszentren Deutschlands. 1982 wurde das Gebäude aufgestockt und in „Kölner Ladenstadt“ umbenannt, später dann in Opern Passagen. Sie gehören seit 2013 Wirtgen Invest mit Sitz in Neustadt (Wied), die unter anderem auch den Bazaar de Cologne verantworten.

Obwohl Ladenpassagen oftmals Schwierigkeiten haben gegen attraktive Einkaufsstraßen zu bestehen, sieht man bei Wirtgen Invest Potentiale in dem Konzept. „Durch diese Investition in die Zukunft werden die Opern Passagen in neuem Glanz erstrahlen und mit neuen Mietern und Konzepten den Standort weiter bereichern.“ 

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