Blick auf den Cargo Terminal auf dem Flughafen Köln/Bonn.
Copyright: Alexander Schwaiger
Köln – In der Luftfahrt ist es eine Binsenweisheit: Nur wenn ein Flugzeug fliegt, verdient man damit Geld. Und steht die Maschine am Boden, kostet sie nur Geld. Dementsprechend versuchen Airlines, die Aufenthalte an Flughäfen so kurz wie möglich zu halten. Für russische Gesellschaften aber geht dieser Plan schon seit Tagen nicht mehr auf: Wegen der Sperrung des Luftraums in Europa sind mehrere Flugzeuge gestrandet, eines davon in Köln-Bonn.
Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine – sie sind seit dem 28. Februar im hinteren Frachtbereich des Köln-Bonner Airports zu sehen. So lange steht dort schon eine Boeing 737-400 F der russischen Frachtairline Atran.
Flughafen Köln-Bonn: Russisches Flugzeug der Gesellschaft Atran gestrandet
Die Europäische Union hatte als Reaktion auf den Angriff Russlands auf die Ukraine den Luftraum gesperrt. Das deutsche Verbot galt schon am Vormittag des 28. Februar. Zu dem Zeitpunkt waren aber noch russische Flugzeuge unterwegs nach Westeuropa. Die in Köln gestrandete Atran-Maschine hätte eigentlich weiter nach Lüttich in Belgien fliegen sollen, schreibt das Branchenportal „aerotelegraph“.
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Auch auf anderen europäischen Flughäfen wie etwa München und Mailand stehen russische Jets von Aeroflot und Co.. Offenbar wurden die Airlines von der Sperrung des Luftraums überrascht, mutmaßen Experten. Oder: Sie schätzten die Lage falsch ein. In Russland eingetragene Flugzeuge haben ein Kennzeichen, das mit RA- beginnt. Doch aus steuerlichen Gründen haben die meisten Fluggesellschaften ihre Maschinen auf Bermuda eintragen lassen. Die Kennzeichen beginnen mit VP- oder VQ-. Dies ist auch bei dem in Kölner gelandeten Atran-Flieger der Fall.
Parkgebühren auf Flughafen Köln-Bonn betragen bis zu 180 Euro pro Tag
„Wir erheben für die Maschine die ganz normalen Parkgebühren“, sagt Flughafen-Sprecher Alexander Weise auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Dies seien etwa 150 bis 180 Euro pro Tag. Dass Flugzeuge außerplanmäßig so lange Stopps hinlegen müssen, habe es zuletzt im Zuge der Pandemie gegeben.
Da auch Russland seinen Luftraum für zahlreiche Länder gesperrt hat, kommt es im Frachtverkehr durch Umwege zu Flugzeitverlängerungen. Mit steigenden Preisen und neuerlichen Engpässen in den Lieferketten wird gerechnet.