Fotoalbum der Familie RekerErinnerungen an das zerstörte Köln nach dem Krieg

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Blick vom Güterbahnhof Gereon durch die Ritterstraße Richtung Dom. In der Bildmittemitte fährt eine Straßenbahn auf das Hansagymnasium (rechts vom Dom) zu. Die Kneipe „Em Altertümchen“ (rechts) gibt es noch heute.

Köln – „Mein Vater hat seine Stadt sehr geliebt. Und er hatte das Hobby der Fotografie“, sagt Henriette Reker. Diese Kombination belegen die Aufnahmen, die der Papa der Oberbürgermeisterin in den ersten Jahren nach dem Krieg – und vermutlich auch in den letzten Jahren davor – machte.

Und die Reker nun zufällig entdeckte. „Ich packe jetzt in der Corona-Zeit jedes Wochenende einen Karton aus dem Nachlass meiner Mutter aus“, sagt sie. So fand sie nun ein Album mit seltenen Köln-Ansichten.

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Die Ruinen des Alter Markts mit dem Jan-van-Werth-Denkmal (rechts unten) und Überresten der Kirche Groß St. Martin

Die Fotografien zeigen oft die noch immer stark zerstörte Stadt. Der Rathausturm ist nur noch ein fragiles Skelett, Groß St. Martin liegt in Trümmern. Die nach dem US-General benannte Patton-Brücke ist zu sehen und einfache Straßenszenen.

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Am Rheinufer, von der Hohenzollernbrücke aus in Richtung Süden gesehen

„Mein Vater hat erstaunlicherweise die Stadt meist ohne Menschen fotografiert“, sagt Reker. Auf manchen ist eine einzelne junge Frau abgebildet. „Das ist meine Mutter, das sind natürlich meine Lieblingsfotos.“

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Henriette Rekers Mutter an der Pantaleonsmühle

Rekers Vater war eigentlich gelernter Koch und Konditor. Seine Fotografien sind ihm ähnlich gut gelungen, wie seine Speisen. „Er hatte schon als ich Kind war eine eigene Dunkelkammer“, erinnert sich die OB. Nach dem Krieg, in dem er als Pilot im Einsatz war, ist er „mit dem ersten Zug zurück nach Köln gekommen“ – und hat gleich wieder zur Kamera gegriffen.

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Der stark zerstörte Rathausturm

„Ich habe mich sehr gefreut, weil ich aus meiner Kindheit wusste, dass es dieses Fotoalbum gibt. Aber an die Fotos konnte ich mich nicht mehr erinnern“, sagt Reker.

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