Gag-Immobilien in Köln-BocklemündAls in den „Elefantenhäusern“ noch Party war

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Die GAG-Häuser am Ollenhauerring sollen lebenswerter werden.

Die GAG-Häuser am Ollenhauerring sollen lebenswerter werden.

  • Bewohnerbefragung am Ollenhauerring förderte Überraschendes zutage

Köln-Bocklemünd-Mengenich – Komfortabel und günstig mit guter Verkehrsanbindung und Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe. Das Urteil der Mieter in den GAG-Häusern am Ollenhauerring fällt in dieser Hinsicht positiv aus. Das Wohnungsunternehmen hatte die rund 400 Bewohner befragen lassen und wollte wissen, wie zufrieden sie sind, was besser werden könnte und ob sie Lust hätten, sich künftig noch mehr daran zu beteiligen, dass das Zusammenleben in diesem Quartier besser wird.

Die sogenannten „Elefantenhäuser“ am Ortseingang zu Bocklemünd-Mengenich wurden vor etwa 50 Jahren erbaut, als die damalige Trabantenstadt nördlich der bis dahin eher ländlich geprägten Stadtteile Bocklemünd und Mengenich entstand. Um die in die Jahre gekommene Wohnanlage zwischen der Militärringstraße, dem Ollenhauerring und der Tollerstraße in technischer, sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht aufzumöbeln, startet die GAG ein integriertes Quartierskonzept.

Den Auftakt dazu bildete eine Befragung der dort wohnenden Menschen. Von den rund 150 Haushalten beteiligten sich 77. „Das sind mehr als 50 Prozent. Eine gute Quote also“, sagt Alexander Stock, Chef der Abteilung Sozialmanagement bei der GAG. Neben den positiven Aspekten, die bei dieser Mieterbefragung genannt wurden, gab es auch eine Reihe von negativen Angaben.

Alexander Stock (v.l.), Jutta Ponsar, Uwe Arentz und Hausmeister Andreas Schulze.

Alexander Stock (v.l.), Jutta Ponsar, Uwe Arentz und Hausmeister Andreas Schulze.

Die Anonymität wurde beklagt, fehlende Sauberkeit und bei vielen ein Gefühl von Angst und Unsicherheit. Gerade in dieser Hinsicht hat die GAG sofort reagiert und die Beleuchtung in den Hausfluren erneuert. Vandalismussichere LED-Deckenleuchten geben jetzt überall ein deutlich helleres Licht. Mit einem weiteren Programm – das allerdings in allen Wohnanlagen umgesetzt wird – sollen die Mieter für das Thema Brandschutz sensibilisiert werden. In Treppenhäusern und Fluren darf nichts abgestellt werden. Darüber informieren Flyer, Türklinkenanhänger und große Aufkleber, die auf dem Boden angebracht sind. Die weiteren Schritte des Quartierskonzepts beschreibt Alexander Stock so: „Wir werden im Erdgeschoss des Hauses Ollenhauerring 6 die regelmäßige Sprechstunde zu Mieterangelegenheiten fortsetzen. Nach den Sommerferien kommt ein wöchentliches Bewohnerfrühstück hinzu.“ Als Partner wurde die Rhein-Energie-Stiftung gewonnen.

Wegen des Erscheinungsbildes, aber ebenso zur besseren Orientierung soll die Kennzeichnung der Etagen in den Häusern verbessert werden. Erreichen will die GAG auch, dass die Klingelschilder einheitlich bleiben. Formlos mit Klebestreifen angebrachte Namensschilder verschwinden.

Nach der 1973 aufgestellten Elefantenskulptur sind die Häuser benannt.

Nach der 1973 aufgestellten Elefantenskulptur sind die Häuser benannt.

Bei der Befragung wurde schnell klar, dass viele Bewohner schon sehr lange dort leben. Manche sogar von Beginn an, waren also die ersten Mieter im Haus. „Sie berichteten, dass in den Anfangsjahren in den Trockenräumen unter dem Dach noch gemeinschaftliche Partys stattgefunden haben. In dieser Form ist das heute nicht mehr möglich, aber wenn der Wunsch der Mieter besteht, so etwas wiederzubeleben, könnte man darüber nachdenken, „ob die Räume wieder von der Allgemeinheit genutzt werden können“, sagt der Bocklemünder Geschäftsstellenleiter Uwe Arentz.

Skulptur gab den Namen

Die „Elefantenhäuser“, benannt nach einer 1973 dort aufgestellten Elefantenskulptur, wurden wie die übrigen Gebäude im damals neuen Stadtteil vor mehr als 50 Jahren errichtet. Zu dem Quartier am Ollenhauerring gehören fünf unterschiedlich hohe Gebäude mit insgesamt 150 Wohnungen.

Rund 400 Menschen leben dort, mehr als die Hälfte davon bereits länger als zehn Jahre. Mehr als zwei Drittel von ihnen haben einen Migrationshintergrund, der Anteil der Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende, sogenannte Hartz IV-Empfänger, liegt bei mehr als 60 Prozent. (Rös)

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