Extreme GaspreiseWelche Kölner sollen vom Hilfsfonds der Rhein-Energie profitieren?

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Rheinenergie Hauptverwaltung

Hauptverwaltung der Rhein-Energie

Köln – Die Fraktion der Linken im Stadtrat hat die Stadtverwaltung aufgefordert, bis zum Sozialausschuss am 18. August einen Vorschlag zu machen, wer Anspruch auf den Hilfsfonds der Rhein-Energie über eine Millionen Euro hat. Damit will das Unternehmen die neuen Erdgas- und Fernwärme-Preise auffangen, die für Haushalte mehr als eine doppelt so hohe Belastungen bedeuten.

Noch völlig offen ist aber, wer dafür in Frage kommt. Linken-Fraktionsmitglied Jörg Detjen sagte: „Für das Gesamtproblem der Energiearmut, das auf uns zurast, ist dies nur ein Beitrag. Um so wichtiger ist es, diese eine Million Euro auch gezielt auszugeben.“

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Ähnlich äußert sich die SPD-Fraktion, sie fordert eine „reibungslose und unbürokratische Umsetzung“ und bei Bedarf auch ein Aufstocken des Fonds. Fraktionschef Christian Joisten sagte: „Wenn Verkäufer, Pflegekräfte oder Arbeiter mit ihrem Einkommen keine warme Wohnung mehr finanzieren können, hat die Krise die Mitte unserer Gesellschaft erreicht."

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Verdopplung der Kosten

Die Rhein-Energie hatte am Montag mitgeteilt, die Preise massiv zu erhöhen. Für einen Haushalt mit 10.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch bedeuten die neuen Kosten eine Steigerung von 960 auf 2022 Euro und damit um etwa 108 Prozent.

Achim Südmeier, Vertriebsvorstand der Rhein-Energie, hatte gesagt: „Wir werden das erste Mal eine Situation haben, in der wir Bevölkerungsgruppen mit Problemen konfrontieren, die bislang davon noch nie betroffen waren. Ich rede insbesondere vom Rückgrat des Mittelstandes, also Krankenschwestern, Erziehern, Verkäufern.“

Der höhere Strompreis komme auch noch dazu. Südmeier sagte: „Einige Menschen kommen in eine Situation, die sie nicht kennen, und wir müssen schauen, wie wir damit umgehen. Das ist die neue Qualität, die wir sehen. Nicht jeder steckt beispielsweise 200 Euro mehr im Monat einfach so weg.“ (mhe)

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