Köln-EhrenfeldDiskussion um neue Hochhäuser neben dem Colonius

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Erste Entwürfe der Hochhäuser

Erste Entwürfe der Hochhäuser

Innenstadt – Für den einen ist es ein Zukunftsmodell – für den anderen eine Horrorvision: Zwei Hochhäuser neben dem Fernmeldeturm im Inneren Grüngürtel. Das Projekt ist unter dem Arbeitstitel „Nördlich Colonius“ derzeit in Planung. Damit es realisiert werden kann, muss der Rat zustimmen. Eine lebhafte Pro- und Contra-Diskussion erlebten die Besucher der jüngsten Baukultur-Stunde im Haus der Architektur am Neumarkt.

Claus Hilgers, Geschäftsführer der Holding-Gesellschaft „Parkview“, machte klar, dass die Zukunft des urbanen Wohnens seiner Überzeugung nach im Bau von Hochhäusern liege. Zugleich schwärmte er von der Aussicht auf Dom und Stadt, die man künftig von den Hochhäusern aus habe. Von dem vor einem Jahr gekürten Siegerentwurf mit zwei Wohntürmen von 128 und 61 Metern Höhe sind die Bauherren abgerückt.

Favorisiert wird nun eine Bebauung mit einem 87 Meter hohen Appartementhaus und einem 66 Meter hohen Hotel. Rund 500 Studentenwohnungen sollen in dem Appartementhaus untergebracht werden. „Das wird ein eigenes Ökosystem mit vielen Gemeinschaftsangeboten“, sagte er. Es sei auch gewünscht, dass das Haus öffentlich zugänglich sei. Das zweite Haus werde in jedem Falle als Hotel konzipiert.

Wertvolle Erholungsfläche

Die Rolle des kritischen Gegenparts übernahm Jörg Beste vom Kölner Sozialforschungsbüro Synergon und sachkundiger Einwohner im Stadtentwicklungsausschuss. Das knapp 4000 Quadratmeter umfassende Baugrundstück auf dem heute ein stark sanierungsbedürftiges Bürogebäude aus den 1970er Jahren steht, befinde sich an einer der wertvollsten Erholungsflächen der Stadt. Beste wies zudem darauf hin, dass eine Hochhausbebauung ab nachmittags einen großen Schatten auf den Grüngürtel werfe.

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Seine Frage, ob in Betracht gezogen worden sei, das Grundstück nördlich des Fernmeldeturms gar nicht mehr zu bebauen und stattdessen wieder in den Inneren Grüngürtel zu integrieren, wurde von der Vertreterin der Stadt mit einem klaren „Nein“ beantwortet. Als Dritte in der Runde war die Leiterin des Stadtplanungsamtes, Anne Luise Müller, eingeladen. Sie betonte, dass es ein noch offenes Verfahren sei, an dessen Ende der Rat entscheide. In der Innenstadt bestehe hoher Bedarf an Wohnraum. Zudem habe die Stadt von Beginn an auf 30 Prozent gefördertem Wohnungsbau bestanden. Dies ist auch Absicht des Bauherrn.

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