Kölner findet Fälschung seines AutosKriminelle kopieren Fahrzeuge samt Nummernschild

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Adem Altay entdeckte eine Fälschung seines Autos, das hinten im Bild zu sehen ist. 

Adem Altay entdeckte eine Fälschung seines Autos, das hinten im Bild zu sehen ist. 

  • Ein Unternehmer aus Köln-Merheim findet eine Kopie seines Wagens und meldet sich bei der Polizei.
  • Die Polizei geht von einer perfiden Masche Krimineller aus, einer besonderen Form der Fahrzeugkriminalität.

Köln-Merheim – Am 6. März gegen Mittag entdeckte Adem Altay, dass es sein Auto zwei Mal gibt. Dasselbe Fabrikat, dieselbe Farbe – und dasselbe Kennzeichen. „Das war eine schwierige Situation“, sagt der Taxi-Unternehmer aus Merheim.

Seit sieben Monaten besitzt der 38-Jährige einen schwarzen VW-Polo, Baujahr 2015, Kennzeichen: K-PY 4343. Am 6. März hatte er den Wagen einem seiner Fahrer ausgeliehen, der ihn gegen Mittag auf einem Parkplatz an der Frankfurter Straße abgestellt hatte, weil er dort von einem Kollegen ein Taxi übernehmen wollte. Kurze Zeit später fuhr der Mitarbeiter von Adem Altay mit diesem Taxi über den Neubrücker Ring, wo er eine Überraschung erlebte. Aufgeregt rief er seinen Chef an: „Hast Du den Polo gerade am Neubrücker Ring geparkt?“, wollte der Fahrer wissen. Denn er hatte dort einen schwarzen Polo mit dem Kennzeichen K-PY 4343 am Straßenrand entdeckt. „Ich dachte, da stimmt etwas nicht“, erzählt Altay. Er fuhr los und realisierte: Sein Auto gibt es zwei Mal.

Unternehmer Adem Altay hat von seinem Auto eine Kopie entdeckt.

Unternehmer Adem Altay hat von seinem Auto eine Kopie entdeckt.

Phänomen der Fahrzeugkriminalität

Zuerst dachte Altay an einen Fehler der Kfz-Zulassungsstelle. Doch die herbeigerufene Polizei ermittelte anhand der Fahrgestellnummer, dass der Wagen vom Neubrücker Ring gestohlen worden war. Die Kennzeichen von Adem Altays Polo seien anschließend nachgemacht worden, so eine Sprecherin: „Die Doubletten-Kennzeichen werden in der Regel von normalen Schildermachern angefertigt und dann von den Tätern mit gefälschten oder entwendeten Siegeln versehen.“ Das alles werde getan, um bei Polizei-Kontrollen nicht aufzufallen, so die Sprecherin weiter. Diese Masche sei allerdings nicht neu: „Es ist ein Phänomen, welches seit Jahren im Bereich der Fahrzeugkriminalität bekannt ist.“

Für Adem Altay war es allerdings ein Schock. Hätten die Täter schwere Straftaten mit „seinem“ Polo begangen – wie hätte er beweisen sollen, dass er damit nichts zu tun hat? „Ich hatte wirklich Glück, dass das Fahrzeug aufgefallen ist“, sagt der Familienvater. „Es hätte sehr viel passieren können“, sagt auch seine Frau. Doch Straftaten wurden nach Angaben der Polizei mit dem gestohlenen Fahrzeug nicht begangen.

Möglicherweise wurden die Täter auf Altays Polo über das Internet aufmerksam. Adem Altay hatte sein Auto vorher auf Facebook zum Verkauf angeboten, auf dem Foto war auch das Kennzeichen zu sehen. Dann machten sie sich wohl auf die Suche nach einem baugleichen Modell, das sie stahlen und mit Hilfe der Kennzeichen kopierten.

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