NeugestaltungKölner Ratspolitiker fordern kurzfristig konkrete Pläne für Hallen Kalk

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Im Westen des Geländes sollen Wohnungen, eine Kita und Büros entstehen. Die beiden alten Industriehallen werden der Erholung und als Migrationsmuseum  dienen. Im Nordosten bleiben die Jugendeinrichtungen bestehen.

Im Westen des Geländes sollen Wohnungen, eine Kita und Büros entstehen. Die beiden alten Industriehallen werden der Erholung und als Migrationsmuseum  dienen. Im Nordosten bleiben die Jugendeinrichtungen bestehen.

Köln – Drei Jahre sind vergangen, seit die Stadt mit Bürgern in einem Werkstattverfahren Ideen für eine Neubebauung auf dem ehemaligen Werksgelände von Klöckner-Humboldt-Deutz im Kalker Süden gesammelt hat. Doch auf dem Areal – das viele nur vom Blick aus dem Fenster kennen, wenn sie mit dem Zug über den benachbarten Bahndamm fahren – hat sich bislang kaum etwas getan. SPD, CDU, Grüne, Linke, FDP und die Ratsgruppe GUT haben deshalb zur Beschleunigung im Stadtentwicklungsausschuss einen gemeinsamen Dringlichkeitsantrag gestellt, der einstimmig beschlossen wurde.

Die Ratspolitiker haben die Verwaltung beauftragt, festzustellen, auf welchen Baufeldern eine „gemeinwohlorientierte Nutzung“ möglich wäre, den Wert des Grundstücks und der definierten Baufelder zu ermitteln sowie eine Vergabe- und Vermarktungsstrategie zu entwickeln.

Städtische Grundstücke soll nicht automatisch an den Höchstbietenden gehen

„Das durchgeführte Werkstattverfahren ist schon etwas her, die Situation in Kalk divers. Die Initiativen warten darauf, dass es weitergeht, die Politik natürlich auch“, sagte Sabine Pakulat (Grüne). Der Antrag ziele darauf ab, den Prozess zu strukturieren und zu beschleunigen. „Wir wünschen uns einen geordneten Gesprächsprozess zwischen Stadtverwaltung und Politik sowie den Menschen vor Ort, um diese einzubinden“, so Pakulat. Ideen für weitere Entwicklungen solle die Stadt aufgreifen und zur Diskussion stellen. „Verschiedene Akteure handeln derzeit wohl in unterschiedlichem Tempo, und wir wollen verhindern, dass eine Fiktion entsteht“, sagte Pakulat. Es handele sich zwar um einen längeren Prozess, aber die Politik wünsche sich kurzfristig eine aktuelle Darstellung aller beabsichtigten Vorhaben auf dem Gelände.

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„Der Antrag zeigt, dass es eine große Einigkeit in der weiteren Zielsetzung des Areals gibt“, sagte Brigitte Scholz, Leiterin des Amts für Stadtentwicklung und Statistik. Das bedeute, dass die Verwaltung ein Stück Neuland betrete, wenn es um das Mittel der Konzeptvergabe gehe. Das Instrument sieht vor, städtische Grundstücke nicht mehr automatisch an den Höchstbietenden zu verkaufen. Es soll stattdessen der Investor zum Zuge kommen, der das beste Konzept und die überzeugendste Idee für die weitere Nutzung des Grundstücks hat und auch umsetzen wird. „Wir brauchen weitere Rahmenbedingungen, um etwa zu wissen, wie der Bauzustand ist und wie die Leitungen liegen, um dann mit einem entsprechenden Dossier eine Grundlage für Dritte zu haben, die sich dann in einer Selbstinitiative beteiligen wollen“, sagte Scholz.

Baudezernent Markus Greitemann bat ausdrücklich darum, dass alle Beteiligten gegenseitig die Rahmenbedingungen respektieren und vertrauensvoll zusammenarbeiten. „Ansonsten geht das nicht – das weiß ich deutlich aus der Erfahrung, die ich gesammelt habe“, so Greitemann.

Grünfläche soll öffentlich zugänglich sein

Das Gelände befindet sich im Stadtteil Kalk zwischen der Neuerburgstraße im Westen, dem Grundstück der Kaiserin-Theophanu-Schule im Norden, der Wiersbergstraße und Christian-Sünner-Straße im Osten sowie der Dillenburger Straße im Süden. In der Nähe befinden sich die Stadtbahnhaltestelle „Kalk-Kapelle“ der Linien 1 und 9, die Bushaltestellen „Kalk-Karree“ und „Christian-Sünner-Straße“ der Linie 193 sowie die S-Bahn-Haltestelle „Köln Trimbornstraße“. Die bisherige Bürgerbeteiligung hat ergeben, dass eine möglichst große öffentlich zugängliche Grünfläche entstehen soll.

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Geplant ist diese im Norden des Areals sowie auf der Hälfte einer Brachfläche im Westen entlang der Neuerburgstraße. Auf der anderen Hälfte sind Wohnungen, eine Kindertagesstätte sowie Gewerbeflächen geplant. Die neuen Gebäude sollen bis zu acht Geschosse hoch sein. Es wird zudem eine zusätzliche Straße entstehen.

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