Trotz KlimawandelDeshalb bekommen Kalk und Vingst keine neuen Straßenbäume

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Bäume Kalk

 Die Hoffnungsstraße in Humboldt-Gremberg könnte  ein paar Bäume gut vertragen.

Köln-Kalk – Im Bezirk werden Bäume verteilt, doch der Stadtteil Kalk geht leer aus. Keinen einzigen geeigneten Standort konnte das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen in den Straßen des dicht bebauten Stadtteils finden, als es um die Umsetzung des Straßenbaumkonzepts ging. Vingst ergeht es ebenso. Als die Verwaltung im Bezirk Kalk nach möglichen Standorten für zusätzliche Straßenbäume suchte, war dies eines der Ergebnisse.

Auswirkungen des Klimawandels

Die Fahndung war Teil des „Straßenbaumkonzepts“, das vom Rat auf den Weg gebracht wurde, weil sich in den vergangenen Sommern auch in Köln die Auswirkungen des Klimawandels bemerkbar gemacht hatten. Nun soll mehr Grün in die Stadt kommen, beispielsweise durch die Pflanzung weiterer Bäume. Alle neun Stadtbezirke wurden entsprechend unter die Lupe genommen.

Übersicht der geplanten Bepflanzungen

Brück:  Pohlstadtsweg – sechs Bäume; Brücker Mauspfad, Broicher Straße – je vier Bäume; Am Hirschsprung – zwei Bäume; Engelskircher Straße – ein Baum, 17 Parkplätze entfallen   Höhenberg: Höhenberger Ring, Augsburger Straße – je vier Bäume, Parkplätze entfallen nicht   Humboldt-Gremberg: Odenwaldstraße, Hoffnungsstraße – je vier Bäume, acht Parkplätze entfallen   Merheim: Fußfallstraße – acht Bäume; Auf dem Eichenbrett – fünf Bäume; Kieskaulerweg, Fenchelweg – je vier Bäume; Bocholter Straße – zwei Bäume, 23 Parkplätze entfallen   Neubrück:Europaring – elf Bäume; De Gasperi-Straße – neun Bäume; Gerlachstraße – drei Bäume; Jean Jaures-Straße – zwei Bäume, 25 Parkplätze entfallen  Ostheim: Hans Offermann-Straße – sieben Bäume; Freiburger Straße – zwei Bäume, zwei Parkplätze entfallen   Rath-Heumar: Zum Rabenbruch- fünf Bäume; Lützerathstraße – vier Bäume; Porzer Straße – drei Bäume; Gröppersgasse – zwei Bäume, 14 Parkplätze entfallen (hwh)

Rücksicht auf die Wurzeln

Nach der Untersuchung aller Straßenabschnitte, in denen noch keine Bäume stehen, konnten im Bezirk Kalk insgesamt 104 mögliche Orte ermittelt werden. Überprüft wurde etwa, ob der jeweilige Abschnitt breit genug für eine Baumpflanzung ist, oder ob Einfahrten im Weg sind. Auch wurde jeweils ermittelt, ob sich wichtige Versorgungsrohre wie Gasleitungen oder Fernwärmeleitungen im Untergrund befinden, die durch wachsende Wurzeln beschädigt werden oder den Wuchs der Bäume beeinträchtigen könnten. Nach diesen Untersuchungen wurde für jeden Stadtteil ein gesonderter Plan erstellt, in den sowohl die jetzt schon vorhandenen Straßenbäume, als auch die potenziell neu zu pflanzenden Bäume eingetragen sind. Dabei ist jeweils angegeben, wie viele Parkplätze aufgrund der geplanten Pflanzungen entfallen. Für den Bezirk Kalk kommt die Verwaltung auf insgesamt 89.

Nachdem alle politischen Gremien den Plänen zugestimmt haben, wird das Amt für Landschaftpflege und Grünflächen eine Ausführungsplanung erarbeiten, die noch einmal der Bezirksvertretung vorgelegt wird. Auch soll für die betroffenen Straßen, wenn erforderlich, eine Parkraumbilanz erstellt werden, aus der hervorgeht, wie hoch dort der Parkdruck zu unterschiedlichen Tageszeiten ist.

Essbare Sorten

Sollte an allen vorgeschlagenen Standorten ein Baum gepflanzt werden, würde das rund 800000 Euro kosten, teilte die Verwaltung mit. Die Kalker Bezirksvertretung (BV) hat diesen Plänen bereits mehrheitlich zugestimmt, bei Ablehnung einer CDU-Bezirksvertreterin und Enthaltung zweier Christdemokraten, eines Linken- sowie des AfD-Vertreters. Auf Wunsch der Politiker soll die Verwaltung aber prüfen, ob Baumsorten angepflanzt werden können, die zum Konzept der Essbaren Stadt passen.

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