„Schäden immer noch nicht behoben“Kölner Grüne stellen sich gegen Nutzung der Uniwiese am 11.11.

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Verkleidete junge Menschen laufen zum Session-Auftakt des Kölner Karnevals am 11.11. 2022 auf die Uniwiese an der Zülpicher Straße.

Bilder vom Karneval-Sessionsauftakt aus dem vergangenen Jahr auf der Uni-Wiese an der Zülpicher Straße in Köln.

Die Stadt Köln sieht eine weitere Nutzung der Uniwiese für den Karneval in diesem Jahr unumgänglich. Die Grünen lehnen das ab.

Die Kölner Grünen lehnen eine künftige Nutzung der Uniwiese als Ausweichfläche für die Feiern im Kwartier Latäng am 11.11. ab. Das teilte die Fraktion am Montagabend mit.

Der Runde Tisch Karneval hat vor wenigen Wochen über mögliche Alternativveranstaltungen zur Zülpicher Straße diskutiert (wir berichteten). Dazu zählten Ideen für neue Formate in extra eingerichteten autofreien Zonen und eine neue Karnevals-App, die über die Situation im Kwartier Latäng Auskunft gibt. Klar war aber auch – „Veränderung braucht Zeit – die Uniwiese ist vorerst wohl weiter notwendig“, so hieß es in einer Präsentation. 

Kölner Grüne fordern Feiern auf versiegelten Flächen

Die Ergebnisse des Runden Tisches wurden im Rahmen des Hauptausschusses nun der Politik vorgestellt. „Die ehrenamtlichen Arbeitsgruppen des Runden Tisch Karnevals haben viele gute und wertvolle Ideen für neue Veranstaltungsformate und Impulse für einen sicheren und friedlichen Karneval erarbeitet“, sagt Manfred Richter, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen. „Die von der Verwaltung geplante weitere Nutzung der Uniwiesen im Grüngürtel als Ausweichfläche am 11.11. lehnen wir hingegen entschieden ab. Die Schäden der Nutzung von den letzten Karnevalstagen sind immer noch nicht vollständig behoben.“

Alles zum Thema Andrea Blome

Im Nachgang der Karnevalsfeierlichkeiten hatte besonders der BUND durch die Nutzung entstandene Schäden beklagt. Viele der auf der Wiese gefundenen Scherben stammten wohl aber noch vom 11.11. des vergangenen Jahres. Im Frühjahr 2023 hatte die Stadt die Uniwiese für eine halbe Million Euro mit Schutzplatten abdecken lassen.

Stadtdirektorin Andrea Blome zeigte sich im Nachgang zufrieden mit der Nutzung der Uniwiese. „Unser Sicherheitskonzept ist aufgegangen. Im Kwartier Latäng hat sich zur Regelung der Menschenmassen insbesondere die angrenzende Ausweichfläche (also die Uniwiese, Anm. der Reaktion) bewährt“, sagte sie.

Langfristig wollen mehrere Ratsfraktionen die Nutzung der Uniwiese nicht mehr. „Ziel muss sein, am Ende keine Grünflächen, sondern versiegelte Flächen zu nutzen“, sagte auch Christian Joisten, SPD-Fraktionschef im Hauptausschuss. Die Grünen wollen das Konzept nun aber auch kurzfristig nicht fortführen. „Wir fordern für den 11.11.,  versiegelte Flächen in der Nähe des Zülpicher Platzes als Ausweichfläche zu nutzen“, sagt Manfred Richter. „Dies können zum Beispiel die Ringe zwischen Zülpicher Platz und Friesenplatz oder die Roonstraße sein.“ Die Ringe waren als Ausweichfläche bereits öfter im Gespräch, aber von der Verwaltung als ungeeignet verworfen worden.

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