Weil er Oberbürgermeisterkandidat der CDU ist, lässt Baudezernent Markus Greitemann ab 16. Juni seinen Job ruhen.
Kölns Problem-BaustelleNächster Personalwechsel an der Spitze der Bühnen-Sanierung

In 41 Tagen nur noch Oberbürgermeisterkandidat: Baudezernent Markus Greitemann gibt die Bühnen-Sanierung ab.
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Die Stadtverwaltung geht nicht davon aus, dass der erneute Wechsel der Betriebsleitung bei den Kölner Bühnen zu einer weiteren Verzögerung der Sanierung am Offenbachplatz führt. Das teilte sie auf Nachfrage mit.
Zuvor hatte die Stadt am Dienstag verkündet, dass der bisherige Sanierungschef und Baudezernent Markus Greitemann ab 16. Juni für rund drei Monate Urlaub nimmt bis zur Kommunalwahl am 14. September. Greitemann tritt als Oberbürgermeisterkandidat für die CDU an. Seine Aufgaben werden unter den Dezernenten aufgeteilt, im Planungs- und Baudezernat arbeiten rund 1200 Menschen.
Blome kam als Verkehrsdezernentin
Beispielsweise soll Stadtdirektorin Andrea Blome die Bühnen-Sanierung übernehmen, noch muss der Stadtrat dem Wechsel aber zustimmen. Die nächste Sitzung ist am 27. Mai.
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Blome kam 2017 als Verkehrsdezernentin nach Köln, seit Juni 2021 ist sie Dezernentin für Allgemeine Verwaltung und Ordnung. Sie ist bis Juni 2026 gewählt, dann geht Blome in den Ruhestand.

Stadtdirektorin Andrea Blome.
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Stadtsprecher Alexander Vogel teilte mit: „Grundsätzlich ist die Stadtdirektorin natürlich in den Fortschritt der Baustelle eingebunden und eine Übergabe der konkreten Aufgaben erfolgt bereits jetzt. Als Architektin bringt die Stadtdirektorin zudem profundes Fachwissen mit in die Betriebsleitung ein.“
Vogel wies darauf hin, dass der externe Projektmanager Jürgen Marc Volm mit seiner Firma für die operative Projektleitung der Bühnen-Baustelle zuständig ist. Vogel sagte: „Eine Verzögerung durch den Wechsel in der Technischen Betriebsleitung ist daher ausgeschlossen.“

Der frühere Chef-Sanierer Bernd Streitberger.
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Zunächst soll Blome bis Jahresende übernehmen. Erst nach der Kommunalwahl und dem Ergebnis für Greitemann oder einer möglichen Stichwahl am 28. September ist klar, wie es mit ihm weitergeht. Seine reguläre achtjährige Amtszeit als Dezernent endet 2026.
Wie berichtet, hat der Baudezernent die Technische Betriebsleitung für die Sanierung und Bau von Oper, Schauspiel, Kleinem Haus und Kinderoper im vergangenen Juli übernommen. Volm unterstützt ihn seither.
Streitberger musste sich zurückziehen
Der Wechsel war nötig geworden, weil der damalige Betriebsleiter Bernd Streitberger sich aus gesundheitlichen Gründen nach einem Schlaganfall zurückziehen musste. Streitberger war damit gescheitert, die 2012 begonnene Sanierung zu beenden.
Greitemann und Volm organisierten den Bau neu, inklusive aller Prüfungen soll sie nach derzeitigem Stand zwischen etwa April und Juni 2026 beendet sein.
Wer die Baustelle mit allen damit verbundenen Kosten von rund 1,45 Milliarden Euro erfolgreich beendet, hat auch eine politische Komponente. Durch den Wechsel zu Blome kann Greitemann das Thema nur begrenzt im Wahlkampf nutzen.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) hat sich laut Stadt mit Greitemann darauf geeinigt, dass der Baudezernent zusätzlich zum üblichen Urlaub auch Sonderurlaub nimmt. Das hatte der damalige SPD-OB Jürgen Roters im Jahr 2015 seiner Sozialdezernentin und OB-Kandidatin Reker im Wahlkampf laut deren Aussage nicht erlaubt.