Christoph Kuckelkorn tritt als Präsident des Festkomitees Mitte Februar zurück. Damit endet eine Ära im Kölner Karneval.
Eine Ära endetFestkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn hört auf

Christoph Kuckelkorn hat seinen Rücktritt angekündigt.
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Karnevals-Knaller drei Wochen nach dem Start in die neue Session. Beim vorweihnachtlichen Präsidentenabend ließ Christoph Kuckelkorn am späten Montagabend (1. Dezember 2025) die Bombe platzen. Der 61-Jährige gibt sein Amt als Präsident des Festkomitees Kölner Karneval nach Aschermittwoch ab.
140 Präsidentinnen und Präsidenten der Gesellschaften des Festkomitees saßen auf Einladung der Prinzen-Garde Köln im weihnachtlich geschmückten Gürzenich. Auch das designierte Dreigestirn mit Prinz Niklas I., Blauer Clemens und Jungfrau Aenne war dabei. Unter anderem sorgten die Klüngelköpp für Stimmung.
Kuckelkorn legt Aufgaben in jüngere Hände
Doch dann verkündete Kuckelkorn das, was seit Tagen in der jecken Gerüchteküche waberte: Im Februar 2026 ist für ihn Schluss. „Der Karneval hat mich von frühester Kindheit an mein Leben geprägt. Nach 21 Jahren im geschäftsführenden Vorstand des Festkomitees ist es nun an der Zeit, meine Aufgaben in jüngere Hände zu legen.“
Neue berufliche Entwicklungen hätten diesen schon länger geplanten Prozess beschleunigt. „Die Tätigkeit als Vorsitzender im Beirat unseres bundesweiten Bestatternetzwerks fordert mich immer mehr. Hier übernehme ich zusätzlich zum Tagesgeschäft in unserem Bestattungshaus große Verantwortung in der Vernetzung der über 100 angeschlossenen Bestattungshäuser“.
Einen Wunsch-Nachfolger gibt es nach Informationen unserer Redaktion auch schon. Vizepräsident Lutz Schade (50) ist nicht nur wie Kuckelkorn bei den Blauen Funken zu Hause. „Zum Abschied schenken wir Chris eine Session, in der er sich ganz aufs Feiern konzentrieren kann, denn das ist in den vergangenen Jahren naturgemäß oft zu kurz gekommen“, sagt der.

Christoph Kuckelkorn (r.) war seit 2017 Präsident des Festkomitees. Lutz Schade wird sein Nachfolger.
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Schade wird mit Vizepräsidentin Christine Flock und den Vorstandskollegen das Tagesgeschäft übernehmen, damit sich der Präsident möglichst von jeder der rund 140 Mitgliedsgesellschaften persönlich verabschieden kann. Die für Oktober geplante Mitgliederversammlung soll vorgezogen werden, um dem neuen Präsidenten ausreichend Zeit zu geben, die Session 2027 vorzubereiten.
Als Präsident des Dachverbandes der Kölner Karnevalsgesellschaften ist Christoph Kuckelkorn zugleich auch Geschäftsführer einer gemeinnützigen GmbH, die für die wirtschaftliche Seite des Karnevals zuständig ist. „Das entspricht einem kleinen, mittelständischen Unternehmen mit rund 20 Mitarbeitern“, erläutert er.
„Da ist es besonders wichtig, dass der Geschäftsbetrieb reibungslos weiterläuft. Mit unserem hauptamtlichen Geschäftsführer Dr. Philipp Hoffmann und Lutz Schade als ehrenamtlichem Geschäftsführer sind wir hier gut aufgestellt. Auch im Vorstandsteam haben wir eine seit Jahren eingespielte Mannschaft, die mit viel Know-how und noch mehr Herzblut für unseren Fastelovend arbeitet. Das gibt mir ein gutes Gefühl für die Zukunft.“
Kuckelkorn ist seit 2005 Mitglied im geschäftsführenden Vorstand des Festkomitees und war dabei zwölf Jahre als Zugleiter des Kölner Rosenmontagszuges der kreative Kopf hinter dem größten Karnevalsumzug Europas. Seit 2017 ist er als Nachfolger von Markus Ritterbach Präsident.
In seine Amtszeit fielen außergewöhnliche Zeiten wie die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg, die starke Spuren auch im Kölner Karneval hinterlassen haben und das Festkomitee vor besondere Herausforderungen stellten. Besonders positiv in Erinnerung bleibt sicherlich den Kölner Jecken das Jubiläumsjahr, das die ganze Vielfalt des kölschen Fastelovends zeigte.
Nationale und internationale Vernetzung vorangetrieben
In seiner Amtszeit wurde aus der Dachorganisation der Karnevalsvereine ein Verband, der innerhalb des Karnevals, aber auch in Richtung Politik mit Nachdruck die Interessen seiner Mitglieder vertritt und zu einer in der Stadtgesellschaft deutlich wahrnehmbaren Stimme geworden ist.
Zugleich vernetzte sich das Festkomitee national und international immer mehr mit anderen Karnevalisten. Kuckelkorn forcierte den Austausch mit Aachen, Bonn und Düsseldorf im Rahmen des gemeinsamen immateriellen Kulturerbes ebenso wie mit den Hochburgen in Venedig oder Rio de Janeiro. „Der Fastelovend hat mir auf allen Ebenen die Türen geöffnet, um unterschiedlichste Menschen und ihre Gedanken und Träume kennenzulernen“, so Kuckelkorn.
„Es gab viele schöne, unvergessliche Momente und tolle Begegnungen. Für diese einzigartigen Erfahrungen bin ich den Mitgliedsgesellschaften, allen Gremien und den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern des Festkomitees unendlich dankbar. Demnächst werde ich nicht mehr Präsident sein, aber den Jeck im Herzen, den behalte ich und stehe als Ratgeber im Hintergrund bei Bedarf gerne auch weiterhin zur Verfügung.“

