„Wird Zeit, dass er zurücktritt“Stunksitzung knöpft sich in neuem Programm Woelki vor

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Die Stunker vor ihrer Spielstätte, dem Kölner E-Werk.

Köln – Die Stunksitzung ist wieder da. Nach zwei ausgefallenen Sessionen startet am Samstag der Vorverkauf für die Veranstaltungen 2022 und 2023. „Wir freuen uns sehr darauf, dass es wieder losgeht“, sagte Stunksitzungs-Sprecher Winni Rau bei einer Pressekonferenz in Köln-Mülheim, wo die Stunksitzung traditionell stattfindet. Doch selbst bei der beliebten Stunksitzung macht sich die aktuelle Zurückhaltung im Kartenvorverkauf bemerkbar. „Normalerweise denken sich viele Leute, bei der Stunksitzung brauche ich gar nicht mehr schauen, die ist sowieso immer ausverkauft“, so Rau. „Das wird in diesem Jahr anders sein.“

Stunksitzung mit weniger Terminen als üblich

Dabei befinden sich die „Stunker“ noch in einer Luxussituation: Der Vorverkauf für Newsletter-Abonnentinnen und Abonnenten sei am Mittwochfrüh gestartet, bereits 7000 Tickets wurden verkauft. „Im letzten Jahr waren es zu der Zeit aber schon 9000, daran lässt sich das Kaufverhalten vielleicht etwas ablesen“, so Rau. Damit man immer vor vollem Haus spielen könne, haben die „Stunker“ für ihre Session rund 20 Prozent weniger Termine als üblich geplant, insgesamt 35 Shows. Bei großer Nachfrage könne man aber im kommenden Jahr auch noch aufstocken.

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Die Stunker vor ihrer Spielstätte, dem Kölner E-Werk.

Trotz Inflation und steigender Energiekosten wurde der Eintrittspreis nicht erhöht. Der reguläre Preis (es gibt diverse Vergünstigungen für Studierende oder Köln-Pass-Inhabende) liegt bei den Vorstellungen unter der Woche bei 54 Euro, am Wochenende bei 59 Euro. „Das ist für uns vielleicht nicht so finanziell ertragreich wie sonst, aber wir wollen zeigen, dass wir wieder da sind.“ Sitzungspräsidentin Biggi Wanninger ergänzte: „Die Kulturbranche leidet an Long Covid. Dabei brauchen wir ein Gegengewicht zu den multiplen Krisen, die es gerade gibt.“

Nummern über Gendersternchen und Energiekrise

Die ein oder andere kölsche Krise wird unterdessen im Programm der Stunksitzung aufgearbeitet. Allen voran das Kölner Erzbistum. In einer Nummer ist Kardinal Rainer Woelki zu Gast bei seinem, wie die Stunksitzung behauptet, eigentlichen Arbeitgeber: dem Teufel. Die Aufgabe von Herrn Woelki sei es, alle Menschen aus der katholischen Kirche zu treiben: die Frauen von Maria 2.0 werden schlecht behandelt, der Synodale Weg torpediert, der sexuelle Missbrauch systematisch vertuscht. „Wir haben schon so viele Nummern über Woelki gemacht. Es wird Zeit, dass er endlich zurücktritt“, sagte Wanninger. „Dann haben wir im Programm wieder Platz für andere Themen!“

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Die Woelki-Nummer hatte die Stunksitzung bereits für die vergangene Session eingeübt, bevor die Sitzungen abgesagt werden mussten. Rund die Hälfte des Programms wird aus Nummern des vergangenen Jahres bestehen, das die Zuschauerinnen und Zuschauer ja aber noch nicht kennen. Darunter auch eine Nummer zum „Krieg der Gendersterne“ aus den unendlichen Weiten des Sprachuniversums.

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Einige Kostüme verraten bereits: Kardinal Woelki und Steffen Baumgart kommen im nächsten Programm vor.

Neu im Programm ist hingegen eine Persiflage des Ratschlages des grünen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann, in der Energiekrise statt zu duschen doch lieber mal einen Waschlappen zu benutzen. Das Ensemble stimmt dazu „Kumm loss‘ mer friere, nit lamentiere“ an. Weitere aktuelle Nummern können bis zur Premiere am 7. Dezember noch dazu kommen. Die „Stunker“ sind bereit, es wieder mit allen aufzunehmen.

Tickets gibt es am Samstag ab 9 Uhr an ausgewählten Vorverkaufsstellen und telefonisch bei Köln-Ticket unter 0221-2801. Ab 10 Uhr wird der Online-Vorverkauf unter koelnticket.de/stunksitzung-tickets freigeschaltet.

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