Köln – „So richtig verstanden hat es niemand“, sagt uns Thorsten Schiers. „Wenn unser Autokino schließen muss, dann dürften wir ja eigentlich auch kein Auto fahren.“ Am 15. März wurde dem Theaterleiter des Autokinos in Köln-Porz mitgeteilt, dass er sein Kino schließen muss. „In der Verordnung hieß es, Kinos und Theater müssten geschlossen werden. Es war unser Glück, dass die Stadt Essen das anders gesehen hat.“ In Essen wurden Autokinos von der Regelung explizit ausgenommen, durften also weiterhin spielen (hier lesen Sie mehr).
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„Unser Personal haben wir dann teilweise nach Essen ausgeliehen, so mussten die Festangestellten nicht in Kurzarbeit“, erklärt Schiers: „Bis wir am Freitagabend das Okay der Stadt bekommen haben. Ich habe meinem Team eine Nachricht geschrieben, die waren sofort alle da und wir haben in zwei Stunden ein Programm auf die Beine gestellt. Wir waren alle total erleichtert.“
Kölner Autokino zieht viele Besucher an
Seit Freitagabend kann man also auch in Köln wieder Kinofilme schauen. Denn Autoscheiben schützen vor Tröpfcheninfektion, offensichtlich. Einige Einschränkungen gibt es trotzdem: Höchstens zwei Personen sind pro Auto zugelassen, außerdem ist der Snackstand geschlossen – wer Popcorn möchte, sollte sich also vorab im Supermarkt eindecken.
Das Autokino in Köln-Porz
Copyright: Grönert
Auch können Tickets nur online gekauft werden. Trotzdem werden die Vorstellungen „deutlich besser angenommen als sonst“, aktuell sei die erste Vorstellung an jedem Abend ausverkauft: „Wir sehen Kennzeichen aus Aachen und Bonn, das Einzugsgebiet ist immens. Es gibt eben keine Alternativen.“
Keine Kinostarts – dafür regelmäßige Klassiker-Vorstellungen?
Als kompliziert gestaltet sich die Programmplanung: Reguläre Kinostarts gibt es kaum noch. „Wir haben uns erstmal gefragt: Was haben wir an Filmen da?“, erklärt Schiers. Und so wurde zur besten Zeit zunächst die deutsche Komödie „Nightlife“ gezeigt. „Über das Wochenende gab es dann Gespräche mit den Verleihern, jetzt zeigen wir zum Beispiel auch `Die Känguru Chroniken´. Und relativ aktuelle Filme wie `Bad Boys´ und `Joker´“.
Angesichts der aktuellen Situation scheint es auch möglich, ältere Filme noch einmal auf der ganz großen Leinwand zu zeigen: „Ich weiß noch nicht, wie wir variieren werden, aber einen Wochentag mit Klassikern halte ich für möglich.“ Das allerdings schließt eine gewisse Aktualität nicht aus: In „I am Legend“ spaziert Will Smith durch ein menschenleeres New York, in „12 Monkeys“ wird Bruce Willis als Überlebender einer Epidemie in die Vergangenheit geschickt, um die Katastrophe zu verhindern.
