Kölner WeihnachtsmärkteSo viel zahlt und verdient eine Glühweinbude

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Ein Klassiker auf Weihnachtsmärkten ist und bleibt der Glühwein.

Köln – Auf Kölner Weihnachtsmärkten kostet ein Becher Glühwein in diesem Jahr im Durchschnitt zwischen 3,00 Euro und 3,50 Euro. Im Einzelfall müssen Touristen aber auch schon mal 4,50 Euro für 200 Milliliter hinlegen.

Viele Gastronomen, die das Glück haben, einen Stand auf einem der Top-Weihnachtsmärkte in Köln zu bekommen, machen kurz vor dem Fest das beste Geschäft des Jahres. Wie viel sie genau dort umsetzen, verraten sie natürlich nicht. Und auch die Weihnachtsmärkte legen nicht viel Wert auf Transparenz, weil jeder Vertrag mit jedem Budenbetreiber individuell ausgehandelt wird.  Insider sprechen bei einer Glühwein-Standmiete von 22.000 Euro und von 130.000 bis 160.000 Euro Umsatz in vier Wochen – je nach Standort und Wetter.

Bis zu zwei Euro Gewinn pro Becher

Abzüglich der Einkaufskosten für den Glühwein Mehrwertsteuer, der Waren- und Personalkosten, der Miete und der Reparaturen blieben dem Glühweinhändler bis zu zwei Euro Gewinn pro Becher. Doch in die Karten gucken lassen will sich keiner.

Glühweinstände zahlen meist deutlich mehr Miete als Kunsthandwerkerstände, die man gerne auf dem Markt hat, die sich hohe Mieten meist aber nicht leisten können. Mitunter gibt es für die Glühweinstände aber Vorgaben – wie etwa auf dem Markt am Heumarkt, in dessen Schankhäusern nur markteigener Heinzel-Glühwein von einem bestimmten Weinhändler ausgeschenkt wird.

Kunsthandwerker zahlen am wenigsten

Die zweithöchste Miete zahlen meist Imbissbuden. Deutlich darunter liegen die Mieten für Verkaufsstände – nach Angaben von Insidern sind es meist zwischen 7.000 und 8.000 Euro. Kunsthandwerker zahlen oft nicht mehr als 2.000 Euro.

Vereinzelt zahlt der Weihnachtsmarkt Anbietern auch Geld, damit sie überhaupt kommen – Menschen etwa, die alte Handwerkskunst zeigen werden so auf den Weihnachtsmarkt in der Altstadt – Heimat der Heinzel – gelockt, sagt Anika Schön, Sprecherin des Weihnachtsmarkts. 

Insgesamt nimmt die Stadt mit den vier großen Weihnachtsmärkten am Dom, auf dem Rudolfplatz, dem Neumarkt und in der Altstadt knapp 266.000 Euro ein. Berechnungsgrundlage dieser „Gebühr für Sondernutzungen", einer Art Platzmieter, ist die Größe der jeweiligen Fläche: Pro Quadratmeter und Woche muss der Betreiber einheitlich 3,10 Euro in die Stadtkasse einzahlen. 

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