Köln-Bäder machtlosGoogle sorgt für Ärger bei Freibad-Gästen

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Splashdiving-Stadionbad-Koeln

Die Turmspringer wagen spektakuläre Sprünge vom Zehnmeterturm im Stadtionbad. (Archivfoto)

Köln – Am bisher heißesten Tag dieses Jahres wollte sich die Kölnerin Sabine M. schon morgens früh im Freibad abkühlen, bevor die Massen das Bad erobern würden: Um 6.30 Uhr sollte das Stadionbad öffnen – die Öffnungszeiten hatte ihr Google auf ihrem Smartphone angezeigt. Doch als sie am Dienstag gegen 9 Uhr am Stadionbad ankam, war das Freibad noch geschlossen. Lediglich das Hallenbad war seit 6.30 Uhr geöffnet. Der Außenbereich öffnete erst um 11 Uhr. Sabine M. ärgerte sich sehr. Und sie ist kein Einzelfall.

Beim Blick auf die Internetseite der Köln-Bäder hingegen hätte sie die richtigen Öffnungszeiten erfahren. Achim Fischer, Sprecher der Köln-Bäder, empfiehlt Besucherinnen und Besuchern, auf der Köln-Bäder-Homepage nach den aktuellen Öffnungszeiten des jeweiligen Bades zu schauen. Dort werde drei Tage im Voraus informiert, wenn etwa ein Freibad wegen schlechter Wettervorhersagen geschlossen sei.

Kölner Bäder verwirren den Google-Algorithmus

Das Google-Problem ist den Köln-Bädern nicht neu. „Es kommt immer mal wieder vor, dass unsere Mitarbeitenden an den Kassen enttäuschte Besucher darüber aufklären müssen, dass die Öffnungszeiten, die bei Google angegeben werden, teilweise nicht stimmen“, sagt Fischer. Betroffen seien die Bäder mit „mehreren Betriebsangeboten“, also die mit Hallen- und Freibad, etwa Stadionbad, Zollstockbad oder Zündorfbad. „Das führt offenbar zur Verwirrung des Google-Algorithmus.“ Denn der sei für die Angaben verantwortlich, die „ja in den meisten Fällen auch stimmen“, sagt der Bäder-Sprecher. „Wir haben da leider keinen Einfluss drauf. Wir haben sogar schon Agenturen damit beauftragt, das zu ändern, doch selbst gegen Geld kommen wir da nicht ran.“

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Neben einem Blick auf die Internetseite der Köln-Bäder empfiehlt der Sprecher, vor dem Besuch ein E-Ticket zu kaufen. Auch damit sei man auf der sicheren Seite, was die korrekten Öffnungszeiten angeht. Und mehr noch: Wenn ein Bad wegen Überfüllung temporär niemanden mehr herein lasse, dürften Gäste mit E-Ticket trotzdem noch ins Bad: „Die Kapazität dieser Besucher haben wir bei unseren Berechnungen einkalkuliert“, erklärt Fischer. In den vergangenen Hitze-Tagen kam es im Lentpark, im Stadionbad und im Agrippabad zu zeitweisen Einlass-Stopps. Und sollte ein Bad doch kurzfristig wegen schlechten Wetters zu bleiben, bekommen E-Ticket-Käufer ihr Geld gut geschrieben.

Kölner Stadion-Freibad öffnet eine Stunde früher

Besuchern, die frühmorgens unter freiem Himmel ihre Bahnen ziehen möchten, stehen in der Regel das Ossendorfbad und das Höhenbergbad zur Verfügung. Doch auch das Stadionbad öffnet ab sofort eine Stunde früher, nämlich um 10 Uhr, verkündet Fischer: „Die Personalsituation war in dieser Saison besonders schwierig, so dass wir erst im Laufe des Sommers unsere jetzige Personaldecke erreicht haben.“

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